Wissenstransfer 28.05.2025, 10:00 Uhr

Trump gegen Harvard: Kommt jetzt Visa-Stopp für Studierende?

Das Vorhaben der Trump-Regierung, internationalen Studierenden die Einschreibung an der Harvard University zu untersagen, wurde vorläufig gestoppt. Ein US-Gericht setzte das Verbot außer Kraft. Nun sollen vorerst keine neuen Visa-Termine vergeben werden.

Harvard

Trump-Regierung entzieht Harvard das Recht, neue ausländische Studierende aufzunehmen – tausende internationale Studierende betroffen.

Foto: PantherMedia / PapaBravo

Die US-Regierung plant laut Medienberichten strengere Kontrollen für ausländische Studierende und Teilnehmer von Austauschprogrammen. Das US-Außenministerium habe den Botschaften und Konsulaten weltweit mitgeteilt, vorerst keine neuen Termine für Visa-Anträge dieser Gruppen zu vergeben, berichten „Politico“ und CNN unter Berufung auf ein internes Schreiben. Bereits vereinbarte Termine sollen aber bestehen bleiben.

Trump gegen Harvard

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte der Harvard University verboten, neue internationale Studierende aufzunehmen. Laut einer Mitteilung durfte die Universität wegen eines speziellen Bundesprogramms künftig keine neuen Ausländer mehr immatrikulieren. Studierende aus dem Ausland, die bereits an der Harvard eingeschrieben sind, müssen an eine andere Universität wechseln – sonst verlieren sie ihr Aufenthaltsrecht in den USA. Dies ist ein weiterer Schritt der Eskalation durch die US-Regierung.

Nun hat das US-Gericht diese Verordnung erstmal gekippt. Harvard hat gegen ein Verbot der Trump-Regierung geklagt, das ausländischen Studierenden die Aufnahme verbietet – und gewonnen. Laut US-Medien stimmte eine Bundesrichterin der Klage nur wenige Stunden nach deren Einreichung zu. Damit ist das Verbot vorerst aufgehoben. Die  Richterin Allison D. Burroughs hat vorläufig entschieden, dass die Regierung Harvard nicht daran hindern darf, weiter ausländische Studierende über ein spezielles Bundesprogramm aufzunehmen.

„Es ist ein Privileg – kein Recht“

Die Universität habe ihr „Privileg verloren“, schrieb Heimatschutzministerin Kristi Noem am Donnerstag an die Hochschule. Sie begründete das unter anderem damit, dass Harvard es angeblich ablehne, für jüdische Studierende ein sicheres Umfeld zu schaffen, und mit den Gleichstellungsregeln der Uni.

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Noem warf der Universität außerdem Antisemitismus, die Unterstützung von Gewalt und eine Zusammenarbeit mit der Kommunistischen Partei Chinas vor.

„Es ist ein Privileg – kein Recht –, dass Universitäten internationale Studierende aufnehmen dürfen und von deren höheren Studiengebühren profitieren, um ihre milliardenschweren Stiftungsvermögen aufzubessern. Harvard hatte viele Gelegenheiten, das Richtige zu tun. Die Universität hat sich geweigert. Deshalb hat sie ihre Zulassung für das Student and Exchange Visitor Program verloren, weil sie sich nicht an die Gesetze gehalten hat. Dies soll eine Warnung an alle Universitäten und Bildungseinrichtungen im ganzen Land sein“. Kommentierte sie die Entscheidung auf X.


Harvard University will dagegen kämpfen

Ein Sprecher der Harvard University nannte die Maßnahme der Regierung gegenüber dem Guardian „rechtswidrig“. „Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass Harvard weiterhin internationale Studierende und Wissenschaftler aus über 140 Ländern aufnehmen kann – Menschen, die unsere Universität und dieses Land auf unschätzbare Weise bereichern“, zitiert die Zeitung seine Worte.

Pippa Norris, Autorin und Dozentin für vergleichende Politik an der Kennedy School of Government der Harvard University, erklärte gegenüber dem Guardian, dass ihrer Ansicht nach Präsident Trump im Grunde den Zugang amerikanischer Studierender zu internationalem Wissen beschneide.
An der Harvard University studieren rund 25.000 Menschen. Etwa 6.800 von ihnen kommen aus dem Ausland – das sind 27 % aller Studierenden, wie die Uni mitteilt. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren stetig gestiegen: Im Studienjahr 2010/11 lag er noch unter 20 %.

Auch Deutsche betroffen

Laut dem Auswärtigen Amt studieren derzeit viele Deutsche an der US-Eliteuniversität Harvard – es soll sich um eine dreistellige Zahl handeln, genauere Angaben wurden aber nicht gemacht. Ein Sprecher in Berlin kündigte an, dass man bald mit den USA über die möglichen Folgen der angekündigten Ausweisung ausländischer Studierender an der Universität sprechen werde. Man sehe das als dringende Angelegenheit und werde klar machen, dass die Interessen der deutschen Studierenden berücksichtigt werden müssen.

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) hat die US-Regierung deutlich dafür kritisiert, dass sie der Elite-Universität Harvard verbieten will, ausländische Studierende aufzunehmen. „Das ist kein positives Signal, weder für die junge Generation noch für die freie Welt“, zitiert die dpa ihre Worte. „Ich hoffe sehr, dass die US-Regierung diese Entscheidung auch wieder rückgängig machen wird, weil sie wirklich fatal ist.“

Forschungsstellen gestrichen und Budgets gekürzt

Unter Präsident Trump wurden in den USA viele Forschungsstellen gestrichen und Budgets gekürzt. Besonders im Fokus stehen Elite-Unis wie Harvard, denen Trump eine zu linksliberale Haltung vorwirft. Durch weniger Geld und strenge Anordnungen setzt er diese Hochschulen unter Druck. Die Folge: Mehrere bekannte Forscher haben das Land bereits verlassen.

Die Trump-Regierung forderte außerdem, dass Harvard seine Programme für Vielfalt und Gleichstellung beendet, Proteste von Studierenden stärker einschränkt und Informationen zur Studienzulassung an staatliche Stellen weitergibt.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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