Jobsuche in Krisenzeiten neu denken
Der Arbeitsmarkt bläst Absolventen und anderen Jobsuchenden derzeit frontal ins Gesicht. Doch jede Krise ist bekanntlich eine Chance. Man muss sie nur ergreifen.

Och nö, wieder eine Absage. Aber Kopf hoch, es wird wieder besser. Wichtig ist, sich in der Zwischenzeit zu orientieren.
Foto: panthermedia.net/ zittto
Wer aktuell fertig wird mit dem Studium oder auf Jobsuche ist, der hat es nicht leicht. Viele Unternehmen stellen zurzeit keine Absolvierenden ein und wer davon geträumt hat, bei einem der großen deutschen Autobauer einzusteigen, der wird gerade enttäuscht. Der Umbau und die Krise der Branche schlagen sich deutlich im Arbeitsmarkt nieder.
Wenn die Boomer gehen, sind wieder Stellen frei
Häufig sehe ich enttäuschte junge Menschen, die viel dafür gegeben haben und viel in ihre Ausbildung investiert haben, um bei ihrem Traumarbeitgeber einzusteigen, und nun ratlos dastehen. Aber kein Grund zu verzweifeln. Ohren hoch und die Krise als Chance sehen. Problemlöserinnen und Problemlöser werden immer gesucht, aktuell muss man allerdings die Strategie ändern. Schaut man in die Statistik, so folgt jedem Abschwung auch wieder ein Aufschwung und bei der Alterspyramide ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Arbeitgeber wieder aktiv werden.
Jobsuche: Was Sie alternativ machen können
Nutzen Sie die Zeit sinnvoll. Sie wollten immer schon mal die Welt kennen lernen? Dann tun Sie es jetzt. Planen Sie einen Auslandsaufenthalt. Ob Sprachkurs, Work and Travel, Backpacking, Praktikum, Studium oder Weiterbildung, jetzt ist eine gute Zeit, um die eigene Vita mit Erfahrungen anzureichern. Unterschätzen Sie das nicht, das ist kein Rumtrödeln oder Zeitverschwenden. Schaut man in unterschiedliche Unternehmensbefragungen, so sind die Punkte Sprachkenntnisse und interkulturelle Erfahrungen wichtige Karrierebausteine, von denen Sie auch nach der Krise beruflich wie persönlich profitieren werden.
Suchen Sie doch mal einen Job in einer Unternehmensberatung
Denken Sie neu und probieren Sie sich aus. Unternehmensberatungen suchen aktuell immer noch. Und die Branche hat viel zu bieten. Hier lernt man in kurzer Zeit viele Bereiche und Themen kennen, wird fit im Projektmanagement und lernt zu überzeugen und zu präsentieren. Außerdem kann man ganz hervorragend Problemlösefähigkeiten trainieren und unter Beweis stellen. Und keine Angst, Unternehmensberatung ist keine Sackgasse, sondern eher ein möglicher Weg zum Traumarbeitgeber. Die mittlere Verweildauer in der Beratung liegt zwischen zwei und fünf Jahren, danach bleibt man meistens bei einem Kunden und einem Thema. Es gibt viele Beratungen, die sich auf Technik und Innovation spezialisiert haben, Ingenieurinnen und Ingenieure sind hier immer herzlich willkommen.
Tiefer ins Thema einsteigen
Tauchen Sie noch mal tiefer in ein Thema ein. Hochschulen und Forschungseinrichtungen suchen aktuell junge Menschen, die Lust haben, wissenschaftlich zu arbeiten. Von anwendungsnahen Projekten bis zur Grundlagenforschung gibt es viele Fragen zu beantworten. Auch wenn sich eine Promotion nach viel Arbeit anhört, es kann auch Spaß machen, sich noch mal in einer lebendigen Umgebung mit einem interessanten Inhalt zu beschäftigen. Die Promotion kann ein guter dauerhafter Karrierebaustein sein. Statistiken zeigen, dass promovierte Menschen mehr verdienen und ein glücklicheres, weil selbstbestimmteres Arbeitsleben führen.
Starten Sie eigene Projekte, später haben Sie dafür keine Zeit mehr
Und last, but not least: Starten Sie Ihre eigenen Projekte. Sie wollten schon immer für den Marathon trainieren, den Iron Man gewinnen, sich sozial engagieren, ein Haus renovieren, eine App programmieren, ihr eigenes Rennrad bauen oder eine Sportmannschaft trainieren? Dann machen Sie das jetzt. Wenn die Wirtschaft erst mal wieder läuft, werden Sie dafür kaum noch Zeit haben. Wie heißt es so schön: Wenn der Wind der Veränderung weht, suchen manche im Hafen Schutz, während andere die Segel setzen. Sie haben die Wahl. Viel Erfolg.
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