Heiko Mell 25.06.2025, 07:00 Uhr

Von der Taube auf dem Dach und dem Spatz in der Hand – Bewerben mit Weitblick

Spatz oder Taube? Was Bewerbungsgespräche über Charakter verraten – und warum Ehrlichkeit manchmal der beste Karriere-Tipp ist.

Spatz in der Hand

Den Spatz in der Hand zu halten ist in Karrierefragen mitunter die bessere Option als nach der Taube auf dem Dach zu streben.

Foto: Smarterpix / cunaplus

Seit Jahrzehnten begleiten die „Notizen aus der Praxis“ der VDI nachrichten viele Leser*innen durch berufliche Herausforderungen. Was als unterhaltsamer Ratgeber begann, hat sich für viele als echte Lebenshilfe erwiesen. In dieser Ausgabe wird deutlich, welchen nachhaltigen Einfluss die Ratschläge von Heiko Mell auf Karrieren haben können – und warum es manchmal besser ist, offen zu sprechen statt taktisch zu schweigen.

Gute Unterhaltung + wertvolle Lehren

3.294. Frage:

Ich danke Ihnen für die gute Unterhaltung, die Ihre Reihe in den VDI nachrichten jede Woche aufs Neue mit sich bringt. Noch mehr danke ich Ihnen jedoch für die Lehren, welche ich für mich in den letzten 38 Jahren daraus ziehen konnte.

Schon als Abiturient habe ich die VDI nachrichten meines Vaters gelesen. Zugegebenermaßen interessierten mich damals eher technische Themen, doch auch Ihre Rubrik habe ich gelegentlich (während des Studiums dann häufiger) gelesen. Oft mit Verwunderung über die beschriebenen Zustände – aber stets mit dem Gedanken daran, dass ich mich dieser Welt eines Tages würde stellen müssen. Kurz vor Ende des Studiums wurde ich Mitglied im VDI und habe damit seitdem meine eigene Ausgabe der VDI nachrichten.

Im Laufe der Jahre hat sich mein Interesse so sehr gewandelt, dass ich Ihre Rubrik oft zuerst, gelegentlich sogar als einzige der Zeitung lese. Und ich habe zumindest das subjektive Empfinden, dass so mancher Hinweis mir auf meinem bisherigen beruflichen Weg geholfen hat.

Antwort von Heiko Mell:

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Ich werde gelegentlich gefragt, warum ich mir „das antue“, mich hier nach so langer Laufzeit immer noch so ungebrochen zu engagieren. Mit Blick auf diese Einsendung lautet die Antwort darauf schlicht: deswegen. Wegen Zuschriften wie dieser, die separat oder in Verbindung mit gestellten

Fragen oder anderem Anliegen hier eingehen. Selbst die sehr zahlreichen Bestellungen früherer Beiträge im Rahmen meines Leser-Service werden häufig mit entsprechen-den anerkennenden Kommentaren verbunden – für die ich mich hier pauschal sehr herzlich bedanke.

In den vielen Jahren seit Beginn dieser Serie hat sich auch mein Anspruch an den Erfolg meiner Bemühungen etwas gewandelt: War ich als jüngerer Berater bestrebt, aktive Verhaltensänderung der Leser im Sinne meiner Ratschläge zu erreichen, so gilt mein Interesse heute vorrangig dem Ziel, dass sie sich wenigstens intensiv mit den angesprochenen Themen auseinandersetzen. Ich versuche, Denkanstöße zu liefern, die Ihnen helfen sollen, letztlich zu eigenen Lösungen zu kommen. Das scheint mir eine realistische Zielsetzung zu sein.

Und an die natürlich immer noch vorhandenen Zweifler unter den Lesern gerichtet: Nach wie vor hat nicht ein einziger Einsender behauptet, so wie von mir dargestellt sei es in der Praxis generell überhaupt nicht, sondern doch irgendwie ganz anders. Selbstverständlich gibt es im Detail immer wieder Abweichungen, bedingt durch persönliche Einflüsse einzelner Chefs oder besondere Gegebenheiten in einzelnen Unternehmen oder Branche. Aber Sie dürfen davon ausgehen, dass Sie hier ein recht gutes Abbild der „real existierenden Verhältnisse“ vorfinden. Andernfalls hätten engagierte Leser mir das längst vorgehalten.

Und – bei der Gelegenheit – ich bekomme durch jeden neuen Fall, den ich in meiner Haupttätigkeit (persönliche, individuelle Karriereberatung zu einem breiten Themenspektrum) täglich löse, wieder einen intensiven Zufluss neuer Informationen über das, was in der Praxis vorgeht. Wie man so schön sagt: Meine „Batterien“ werden permanent immer wieder aufgeladen. Das geschieht heute in einer größeren Breite und Vielfalt als zu jener Zeit, in der ich zwar im operativen Personalberatungsgeschäft tätig war, dabei aber jeweils für einen längeren Zeitraum nur an einer einzigen Stelle präsent sein konnte. Wenn also jemand – zu Recht – berufslebenslanges Lernen fordert, dann ist das bei mir in dieser speziellen Aufgabenstellung zwangsläufig inbegriffen. Ich verspreche, Sie am Ergebnis teilhaben zu lassen.

Heiko Mell

Karriereberater Heiko Mell.

Bewerbung: Der „Spatz in der Hand“

3.295. Frage:

(In den „Notizen aus der Praxis“ Nr. 581 hatte ich mich mit der Situation eines Bewerbers auseinandergesetzt, der sich zwischen mehreren offenen Positionen entscheiden musste, bei denen die ersehnten Vertragsangebote aber nicht gleichzeitig vorlagen, so dass er sich ggf. entschließen musste, den „Spatz“ wieder fliegen zu lassen, um mit beiden Händen nach der „Taube“ greifen zu können – mit höchst ungewissem Ausgang; H. Mell):

Ihren vorgelegten Ratschlägen kann ich vollumfänglich zustimmen. Bitte erlauben Sie mir jedoch eine Ergänzung. In meiner letzten Bewerbungsaktion hatte auch ich mehrere „Eisen im Feuer“. Auch damals kam es dazu, dass ich beim Unternehmen A bereits die Einladung zu einem dritten (finalen) Gespräch erhalten hatte. Man signalisierte mir: Damit sei das Vorlegen eines Vertrages quasi sicher, das Gespräch wäre nur noch eine Formalie.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bei meinem favorisierten Unternehmen B noch nicht einmal ein erstes Gespräch geführt.

Damals habe ich dann gegenüber B mit offenen Karten gespielt und dort mitgeteilt, wie die Situation bei A inzwischen war. Daraufhin wurde ich kurzfristig zu einem Gespräch eingeladen, nachdem ich auch die Favoritenrolle unterstrichen hatte, die B in meinen Überlegungen spielte.

Für mich ergibt sich daraus die Alternative zum Zurückziehen schwebender Bewerbungen: mit den Menschen reden.

Schließlich fanden in derselben Woche zwei Gespräche statt: das dritte bei A und das erste bei B.

Auch gegenüber A war ich offen: Zum Ende des dritten Gesprächs, als der dort maßgebliche Inhaber-Geschäftsführer schon nicht mehr im Raum war, habe ich gegenüber HR und der Fachabteilung erwähnt, dass ich mit einem weiteren Unternehmen ähnlich weit bin und auch von dort in Kürze ein Vertragsangebot erwarte. Wir einigten uns auf eine Frist von 10 Tagen, die mir nach Erhalt des Vertrages eingeräumt wurde.

Zum Ende der Folgewoche erhielt ich von A einen bereits einseitig unterzeichneten Vertrag. Da ich von B (großer Konzern – lange Wege) noch keine Rückmeldung hatte, habe ich dort die Fachabteilung angerufen und sie über den bereits vorliegenden Vertrag von A, die mir eingeräumte Frist und – auf Nachfrage – das im Vertrag genannte Gehalt informiert.

Im Ergebnis habe ich dann 27 Stunden vor Fristablauf von A einen ebenfalls vorunterzeichneten Vertrag von B vorgelegt bekommen. Höflich und dankbar habe ich dann umgehend bei A abgesagt und bei B unterzeichnet.

Für mich zeigte sich, dass es hilft, mit den Menschen zu reden.

Antwort von Heiko Mell:

Das ist eine sehr interessante Ergänzung zum angesprochenen Thema. Mir scheint es wichtig zu sein, hier noch einige Einschränkungen anzubringen, bevor der Eindruck entsteht, dies könne eine pauschale Empfehlung für das Vorgehen in solchen Fällen sein:

Wenn Sie potenzielle Arbeitgeber derart unter Druck setzen, kann das auch ins Auge gehen: Das jeweilige Unternehmen (hier vor allem A) kann auch sein bisher bestehendes Interesse an Ihnen verlieren und ggf. sogar ein bereits von ihm vorunterschriebenes Angebot wieder zurückziehen – warum auch immer. Z. B. auch, weil es „beleidigt“ sein kann wegen Ihrer Art der Verhandlungsführung. Gerade Inhaber mittelständischer Unternehmen können(!) dazu neigen.

Worauf ich hinauswill: Dieses grundsätzlich nicht zu leugnende Risiko können Sie nur eingehen, wenn Sie in der Idealsituation eines Bewerbers sind: ungekündigt, in unbelastetem Arbeitsverhältnis, mit einwandfreiem Lebenslauf und noch im marktgängigen Alter. Wer 55 Jahre alt ist, den Aufhebungsvertrag schon unterschreiben musste und ab dem nächsten Monat von Arbeitslosigkeit bedroht ist, operiert verständlicherweise mit deutlich geringerer Risikobereitschaft.

  1. Ihre zwei Aktionen bei B haben einen völlig verschiedenen Hintergrund:

A drängte Sie zu Entscheidung und B hüllte sich in Schweigen. Dass Sie in dieser Situation B mit den Hinweis auf die fortgeschrittene Lage bei A zur Eile aufforderten, ist ein ganz normales, praktisch risikofreies Vorgehen. Was soll denn schlimmstenfalls passieren? B reagiert entweder gar nicht oder sagt „pikiert“ ab. Damit wären Sie nicht schlechter dran als vorher.

Aber Ihr Vorstoß bei A, unter Offenlegung Ihrer Situation um eine Bedenkfrist zu bitten, war mutig, risikofreudig – und erfolgreich. Vielleicht war es gut, dass „der Inhaber-Geschäftsführer schon nicht mehr im Raum war“ als Sie Ihren Vorstoß unternahmen. Auch Sie betonen diesen Aspekt ja nicht ohne Grund.

Ihrem Hinweis, dass es hilft, mit den Menschen zu reden, kann ich – bei Vorliegen passender Umstände (u. a. keine drohende Arbeitslosigkeit) – absolut zustimmen. Ich rate oft nicht nur dazu, ich habe dafür sogar ein spezielles Schlagwort gefunden, das zwar etwas überspitzt klingt, sich aber dafür besonders gut einprägt.

Bleiben wir bei Ihrem Beispiel: A ist für Sie zweite Wahl, hat aber schon „grünes Licht“ gegeben. B ist Ihr Favorit, kommt aber – bei Bewerbungen leider an der Tagesordnung – „nicht zu Potte“. Mein Rat in solchen Fällen: Sagen Sie einfach beiden Parteien die Wahrheit und führen Sie eine Art „Gottesurteil“ herbei. Der Hintergrund: Wenn die Geschichte mit Absagen endet, brauchen Sie sich nicht in der üblichen Form zu fragen: „Hätte ich nicht besser …?“ Nein, Sie haben nur die Wahrheit gesagt – und wenn diese Unternehmen darauf so „eingeschnappt“ reagieren, dann wären es auch nicht die richtigen Partner für Sie gewesen. Sie, so die entlastende Erkenntnis, trifft also eigentlich keine Schuld – es waren „die Umstände“.

Das klingt ein bisschen arg nach „Küchen-Philosophie“. Aber wenn es hilft?

Eine Einschränkung muss ich vorsichtshalber noch erwähnen: Wenn Sie dieses Vorgehen bei zwei oder mehreren externen Unternehmen praktizieren, ist das zu vertreten. Wenn aber einer der Partner der eigene Arbeitgeber respektive Chef mit einer angebotenen Beförderung ist, können Emotionen ins Spiel kommen, die Sie nicht unterschätzen dürfen: Ihr Chef, der Ihnen eine Aufstiegsposition oder eine wichtige neue Aufgabe anbietet und auf Antwort wartet, mag es vermutlich nicht so gern hören, dass Sie von einer externen Chance sprechen, die Sie vorher auch noch gern ausloten würden. Schließlich wird er sich fragen, ob er nun täglich zittern muss, weil ja jederzeit eine neue externe Versuchung an Sie herangetragen werden könnte, die Sie mit „seiner“ Position in aller Ruhe vergleichen. Das geschieht zwar jeden Tag, aber man spricht besser nicht darüber.

Ich habe vor Jahren schon ein Beispiel geprägt, das natürlich wie immer in solchen Fällen auch seine Grenzen hat, mir aber in Beratungsgesprächen schon oft zum „Durchbruch“ verholfen hat: Plötzlich lächelt mein Gegenüber, schüttelt zwar den Kopf wegen des gewagten Gesamtzusammenhanges – gibt aber zu, „dass da etwas dran sein“ könnte.

Also dann: Die Kontaktanbahnung (Bewerbung) oder die Kontaktgestaltung (Beziehung zum Chef) hat durchaus diverse vergleichbare Aspekte zu entsprechendem Vorgehen gegenüber einem Partner des anderen Geschlechts: Mit Logik allein kommt man oft nicht weiter, es gilt, Emotionen einzubeziehen. „Er“ unterbreitet also beispielsweise „ihr“, seiner Umworbenen, ein – wie er meint – auch für sie vorteilhaftes Angebot: „Sollen wir zusammenziehen?“ Was erwartet er dann? Jedenfalls nicht eine Antwort dieser Art: „Das ist durchaus interessant. Allerdings hat gerade jüngst auch der Kevin-Alexander mich in dieser Richtung angesprochen. Ich möchte gern erst noch seine Konditionen erfahren. Gib mir zehn Tage, dann entscheide ich mich.“ Das kann das sofortige Ende der Beziehung bedeuten. Auch wegen der weiter oben schon angesprochenen Befürchtung des Anbieters, es gäbe ja viele Kevin-Alexanders auf dieser Welt – und wenn „sie“ deren zu erwartende Angebote stets ganz sachlich und ergebnisoffen prüfen wolle, dann müsste er ja im Stande ständiger Unsicherheit leben.

Sie müssen, liebe Leser, den Vergleich nicht total ins Herz schließen. Aber seien Sie versichert, auch da „ist etwas dran“. Es geht nicht nur um Angebotsvergleiche von internen Beförderungen mit externen Offerten, auch in anderen schwierigen Situationen hilft es erfahrungsgemäß, einmal versuchsweise Maßstäbe und Verhaltensmuster vom privaten auf den beruflichen Bereich zu übertragen.

Wobei es denn aber doch selbst in meinen Augen etwas überzogen wäre, kämen Sie zu der Aussage: „Mein Chef benimmt sich mir gegenüber wie eine alte Ehefrau bzw. ein alter Ehemann.“

Worauf ich jedoch besonders energisch hinweisen möchte: Außerhalb von reinen Sachargumenten sind in Fragen wie den hier angesprochenen stets auch Gefühle im Spiel. Vielleicht steckt darin auch für Sie die Erklärung für so manches, was sich bisher der Entschlüsselung entzog.

Bei starken, eventuell gar autoritären Chefs brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, dass Sie eventuell deren Gefühle verletzen – das erfahren Sie in einem solchen Fall sofort, hinreichend deutlich und so nachdrücklich, dass Sie länger etwas davon haben.

Das größere Problem sind einmal mehr die schwachen Chefs: Deren Betroffenheit anlässlich einer emotionalen Verletzung ist zwar eher noch größer, aber sie reagieren darauf oft nicht spontan. Vielleicht ist es sogar Feigheit, die sie von einer Sofort-Reaktion abhält. Also speichern sie solche Erlebnisse – bis eines Tages ein eher unbedeutender Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt. So wie es in einer klassischen privaten Beziehung an der Tagesordnung ist.

Ein Beitrag von:

  • Heiko Mell

    Heiko Mell ist Karriereberater, Buchautor und freier Mitarbeiter der VDI nachrichten. Er verantwortet die Serie Karriereberatung innerhalb der VDI nachrichten.  Hier auf ingenieur.de haben wir ihm eine eigene Kategorie gewidmet.

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