Umfrage 14.01.2025, 12:00 Uhr

„Hätte, wäre, könnte“ – Die häufigsten Fehler, die wir in unserer Karriere bereuen

Viele von uns blicken auf ihre Karriere zurück und fragen sich: „Warum habe ich nicht früher gehandelt?“ Eine Umfrage zeigt, welche Fehler Menschen bereuen.

Die häufigsten Ursachen für berufliche Reue: Gehalt, Work-Life-Balance und Jobwechsel. Foto: panthermedia.net/Diego Cervo

Die häufigsten Ursachen für berufliche Reue: Gehalt, Work-Life-Balance und Jobwechsel.

Foto: panthermedia.net/Diego Cervo

„Non, je ne regrette rien“ – „Nein, ich bereue nichts“ – das berühmte Lied von Edith Piaf mag für viele ein Lebensmotto sein, doch in der Realität sieht es oft anders aus, vor allem wenn es um die Karriere geht. Eine internationale Umfrage zeigt, dass berufliche Reue ein weit verbreitetes Phänomen ist.

„Hätte“, „Wäre“, „Könnte“ in der Karriere

Blickt man auf die eigene Karriere zurück, gibt es oft einige Momente, die man im Nachhinein anders hätte gestalten können. Warum blieb ich so lange bei einem Unternehmen, das mich nur ausbeutete? Warum habe ich nicht früher gekündigt? Solche Fragen stellen sich viele. Ebenso mag man sich fragen, warum man in einem Jahresgespräch ein wichtiges Thema nicht angesprochen hat oder den Chef nicht auf Missstände hingewiesen hat. Warum ließ ich es zu, alles mit mir machen zu lassen und über 100 Überstunden zu leisten, ohne dafür angemessen entlohnt zu werden? Es sind diese Wendepunkte und Entscheidungen, die sich im Laufe eines Berufslebens ansammeln – Momente, die bei einer alternativen Wahl womöglich die gesamte Karriere in eine andere Richtung gelenkt hätten. Doch das Leben im Konjunktiv – das „Hätte“, „Wäre“, „Könnte“ – ist jedem von uns vertraut. Jeder könnte Geschichten von verpassten Chancen erzählen. Doch was sind die häufigsten Fehler, die Menschen bereuen? Eine aktuelle Studie liefert aufschlussreiche Antworten.

Resume Now führte eine internationale Umfrage unter 1000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland durch, um das Ausmaß und die verschiedenen Formen beruflicher Reue zu untersuchen. Hier sind einige der wichtigsten Ergebnisse der Studie.

Was die meisten Arbeitnehmer bereuen

Zwei Drittel der Befragten gaben an, berufliche Reue zu empfinden, wobei die häufigsten Gründe darin liegen, keine Gehaltserhöhung gefordert zu haben (60 %), das Arbeit-Leben-Gleichgewicht nicht ausreichend priorisiert zu haben (59 %), zu lange in einem unbefriedigenden Job geblieben zu sein (58 %) und bei der Annahme eines Jobs nicht über das Gehalt verhandelt zu haben (58 %). Interessanterweise bereuen mehr Menschen, zu lange in einem Job geblieben zu sein (58 %), als diesen gekündigt zu haben (38 %). Besonders stark zeigt sich das Thema Work-Life-Balance bei jüngeren Generationen: Zwei Drittel der Gen-Z- und Millennial-Arbeitnehmer bereuen, dieses nicht frühzeitig in den Fokus gestellt zu haben.

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Berufliche Reue im Wandel der Generationen

Männer (44 %) bereuen es häufiger als Frauen (34 %), einen Job gekündigt zu haben. Verschiedene Generationen haben unterschiedliche Ansichten zu Karrierefragen. Die meisten Karrierebedauern treten in der Mitte der Karriere auf und nehmen später ab. Hier sind die Zahlen je Generation:

  • Gen Z: 61 %
  • Millennials: 70 %
  • Gen X: 69 %
  • Baby Boomer: 52 %

Rund zwei Drittel der Gen-Z- und Millennial-Arbeitnehmer bedauern, das Arbeit-Leben-Gleichgewicht nicht stärker in den Fokus gestellt zu haben. Bei der Frage, ob sie diesen Aspekt ihrer Karriere je bereut haben, antworteten Gen Z und Millennials häufiger mit „Ja“ als die älteren Generationen:

  • Gen Z: 63 %
  • Millennials: 64 %
  • Gen X: 55 %
  • Baby Boomer: 50 %

Berufliche Reue und die Kraft des Neuanfangs

Gleichzeitig bedauert etwa die Hälfte der Befragten ihre Berufswahl insgesamt. Um solche Reuegefühle künftig zu vermeiden, setzen viele auf klare Ziele: 55 % haben sich berufliche Vorsätze vorgenommen, wobei das Erlernen neuer Fähigkeiten mit 54 % unangefochten an erster Stelle steht.

Apropos Edith Piaf: In ihrem Song „Non, je ne regrette rien“ drückt sie aus, wie man sich von der Vergangenheit lösen kann. Genau wie sie können auch wir aus unseren beruflichen Erfahrungen lernen und mit neuen Entschlüssen in die Zukunft gehen.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Alexandra Ilina ist Diplom-Journalistin (TU-Dortmund) und Diplom-Übersetzerin (SHU Smolensk) mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung im Journalismus, in der Kommunikation und im digitalen Content-Management. Sie schreibt über Karriere und Technik.

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