Künstliche Intelligenz 26.07.2023, 09:06 Uhr

Wie hoch ist die „Jobgefahr“ für Führungskräfte durch KI

Die überwiegende Mehrheit der Führungskräfte im Mittelstand ist davon überzeugt, dass der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt. Doch können auch die Führungskräfte selbst von der KI ersetzt werden?

KI

Künstliche Intelligenz im Management: Chancen für die Karriere, Herausforderungen für das untere Management.

Foto: PantherMedia / AndreyPopov

Die meisten Führungskräfte im Mittelstand sind sicher, dass die Künstlicher Intelligenz (KI) mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt. Diese Schlüsselerkenntnis stammt aus einer aktuellen Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School, die unter mehr als 100 Top-Managern vorwiegend mittelständischer Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wurde.

Die Hälfte der Positionen im Managementbereich betroffen?

Gemäß der Umfrage sind die Mitarbeiter auf der unteren Führungsebene die Hauptbetroffenen des KI-Booms im Management. Die befragten Personen gaben an, dass über die Hälfte aller Positionen im unteren Managementbereich möglicherweise durch KI wegfallen könnten. Im Kontrast dazu wird die „Jobgefahr“ durch KI im Topmanagement (auch bekannt als C-Level) von den Befragten auf unter einem Prozent geschätzt, während sie im mittleren Management bei etwa 8 Prozent liegt.

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Außerdem wird von gut zwei Drittel der Führungskräfte Künstliche Intelligenz als förderlich für die eigene Karriere angesehen.

„Manager, die über KI gut informiert sind und die betrieblichen Einsatzmöglichkeiten zügig ausschöpfen, sehen einer steilen Karriere entgegen“, sagt Andreas Renner, Akademischer Direktor der Steinbeis Augsburg Business School und Studienleiter der aktuellen KI-Untersuchung. Dr. Harald Schönfeld, Leiter des Steinbeis-Instituts für Aufsichtsräte und Beiräte, sagt dazu: „In unseren Zertifikatskursen für das C-Level-Management stellt Künstliche Intelligenz schon heute einen festen Bestandteil der Ausbildung dar.“

Dies unterstreicht die Relevanz von KI-Kenntnissen für Führungskräfte auf höherer Ebene und zeigt, dass sie sich auf diese Technologie vorbereiten müssen, um im Wettbewerb um Top-Positionen erfolgreich zu sein.

KI ist so selbstverständlich wie elektrischer Strom

Laut Umfrage bewerten 55 Prozent der mittelständischen Entscheider KI als „äußerst positiv“, während weitere 30 Prozent sie als „überwiegend positiv“ einschätzen. Ganze 86 Prozent erwarten, dass Künstliche Intelligenz in der Zukunft ebenso selbstverständlich sein wird wie elektrischer Strom. Allerdings sind nur knapp ein Drittel der Befragten sicher, dass KI mehr Gewinner als Verlierer hervorbringen wird. Ein weiteres Drittel hingegen ist vom Gegenteil überzeugt. Das verbleibende Drittel ist noch unentschlossen und bewertet die Chancen und Risiken von KI neutral.

„Die Bedeutung und das Potenzial von KI sind erkannt, aber über den konkreten Auswirkungen liegt noch dichter Nebel“, resümiert Andreas Renner. Positiv ist aber: „63 Prozent der Topmanager im Mittelstand sind fest davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Produktivität erhöhen wird. Das bedeutet, dass sie sich alle Mühe geben werden, auch im eigenen Betrieb Produktivitätssteigerungen durch KI zu erreichen.“

KI trifft Entscheidungen

Etwa die Hälfte der Führungskräfte (52 Prozent) beabsichtigt, Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig einen bedeutenden Stellenwert bei wichtigen unternehmerischen Entscheidungen einzuräumen. Fast die Hälfte (49 Prozent) ist fest davon überzeugt, dass KI-Systeme Erkenntnisse ans Licht bringen werden, „die selbst gut informierte Vorstände und Geschäftsführer überraschen“. Ein weiteres Drittel zeigt sich zumindest nicht abgeneigt, solche „KI-Überraschungen“ in Betracht zu ziehen.

Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ist fest davon überzeugt, dass KI-Systeme Erkenntnisse ans Licht bringen werden, die selbst erfahrene Vorstände und Geschäftsführer überraschen werden. Ein weiteres Drittel steht solchen „KI-Überraschungen“ zumindest aufgeschlossen gegenüber. Andreas Renner von der Steinbeis Augsburg Business School erklärt, dass KI-Analysen tatsächlich bisher unentdeckte Korrelationen bei Betriebsabläufen oder dem Marktgeschehen aufdecken können, die zuvor kein Mensch auch nur in Erwägung gezogen hatte.

Insgesamt sind drei Viertel der Topmanager der Ansicht, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ihnen künftig helfen wird, fundiertere und klügere Entscheidungen zu treffen. 56 Prozent von ihnen setzen dabei vor allem auf die schnellere und verbesserte Bereitstellung einer Faktenbasis als Grundlage für ihre Entscheidungen. 60 Prozent erhoffen sich von KI eine intensivere Beobachtung der Marktlage und der Wettbewerbssituation. 69 Prozent begrüßen zudem, dass sie durch KI weniger abhängig sind von Mitarbeitern in Fachabteilungen oder dem Sekretariat. Zwei Drittel der Topmanager geben an, dass sie bei ihrer originären Führungsaufgabe durch KI-Systeme unterstützt werden.

ChatGPT in den Chefetagen

„Der Funke von ChatGPT ist schnell in die Chefetagen des Mittelstands über-gesprungen“, sagt Studienleiter Andreas Renner. Und fügt hinzu: „Nun kommt es darauf an, dieses Gedankengut zügig in den Betrieben umzusetzen, damit die erhofften Positiveffekte tatsächlich eintreten können.“

Die Umfrage wurde in Kooperation mit der Steinbeis Augsburg Business School, der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council, der zentraleuropäischen Interim Manager-Community United Interim und der Oberösterreichischen Landesbank durchgeführt. Sie ist nicht repräsentativ, sondern konzentrierte sich auf Topmanager aus mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Zielgruppe umfasste Vorstände, Geschäftsführer, Aufsichts- und Verwaltungsmitglieder sowie Beiräte und C-Level-Berater.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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