Kulturelle Vielfalt 23.07.2020, 11:25 Uhr

Diversity im Ingenieurberuf: “Es ist eine Frage, wie wir unsere Söhne erziehen”

Diversity spielt im Arbeitsleben eine große Rolle. Wie sieht es mit der kulturellen Vielfalt bei Ingenieuren und Ingenieurinnen aus? Maria Prahl, Diversity-Managerin hat dazu eine Antwort.

Kollegen sitzen um einen Tisch, auf dem eine Glühbirne das zentrale Element eines Mindmaps darstellt

Kulturelle Vielfalt führt in Teams zu mehr Produktivität und Ideenreichtum.

Foto: panthermedia.net / Rawpixel

Deutsche Unternehmen haben bei der Chancengleichheit Nachholbedarf. Das ergibt eine aktuelle Studie von McKinsey. Die Realität ist oftmals ernüchternd. Das ist umso erschreckender, da McKinsey analysiert hat, dass vielfältige Unternehmen überdurchschnittlich profitabel sind. Laut der internationalen Studie erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, profitabler zu sein um 25 %. 2104 lag dieser Wert noch bei mageren 15 %.

Diversity ist ein wichtiger Faktor, um für Arbeitnehmer aus aller Welt attraktiv zu sein. Das ist vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Technikbereich essentiell.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) mit Master Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) mit Bachelor Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur / Technischer Produktdesigner CATIA V5 oder Siemens NX (m/w/d) von Kunststoff- oder Metallbauteilen ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Softwaretester Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Software Entwickler Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Versuchsingenieur/-techniker zur Erprobung Gesamtfahrzeug und Testing von Komponenten (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 
Mainova AG-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Instandhaltung Mainova AG
Frankfurt am Main Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Schallschutz und Bauakustik (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
Richard Hönig Wirtschaftsberatungen-Firmenlogo
Strategischer Einkäufer (w/m/d) Richard Hönig Wirtschaftsberatungen
Südbayern Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Projektleitung Mittelspannungsanlagen (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Ladeinfrastruktur (w/m/d) im Geschäftsbereich Betrieb und Verkehr Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Deutsches Patent- und Markenamt-Firmenlogo
IT-Expertin / IT-Experte (w/m/div) Deutsches Patent- und Markenamt
München Zum Job 
Deutsches Patent- und Markenamt-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure, Informatikerinnen und Informatiker (technische Informatik) und Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler (w/m/div) Deutsches Patent- und Markenamt
München Zum Job 
B-Plan GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur Dipl.-Ing. / Bachelor / Master Elektrotechnik / Elektrotechniker / Elektromeister (w/m/d) B-Plan GmbH & Co. KG
Leipzig Zum Job 
Airbus-Firmenlogo
#ET7R Avionic Certification Qualification Engineer (d/f/m) Airbus
Donauwörth Zum Job 
OST – Ostschweizer Fachhochschule-Firmenlogo
Professor/in für Regelungstechnik OST – Ostschweizer Fachhochschule
Rapperswil (Schweiz) Zum Job 

Wie sieht der Status in deutschen Unternehmen und vor allem unter Ingenieurinnen und Ingenieuren aus? Mit dieser Frage befasst sich Expertin Maria Prahl, Gründerin von Working Between Cultures, täglich. Sie ist seit 2004 als Trainerin an Hochschulen, in Stiftungen und in Unternehmen tätig. Ihr Schwerpunkt liegt in der Zusammenarbeit und Kommunikation in heterogenen Teams.

Wie wichtig kulturelle Vielfalt im Ingenieurberuf ist, erfahren Sie hier im Podcast “Technik aufs Ohr”.

Hier wird Ihnen ein externer Inhalt von podigee.com angezeigt.

Mit der Nutzung des Inhalts stimmen Sie der Datenschutzerklärung von podigee.com zu.

“Diversity ist eine Haltung – und die kann man lernen”

Diversity bedeutet mehr als die Bezeichnung (m/w/d) in Stellenbeschreibungen. Maria Prahl ist auch kein Freund von dieser Ausdrucksweise: „Hier denken wir eigentlich schon wieder in Schubladen und sind nicht offen. Kulturelle Vielfalt sieht anders aus.“ Zu akzeptieren, dass jeder anders ist, im Job andere Meinungen vertritt als man selbst oder im Biergarten lieber eine Apfelschorle trinkt. „Das sollte ja eigentlich nicht so schwer sein. Im Kleinen anfangen und auch die Kollegen mitnehmen, die sich mit zu viel Bier trinken unwohl fühlen“, sagt Diversity-Managerin Prahl. Für kulturelle Vielfalt offen sein, erfordert Akzeptanz und Respekt.

Diversity: Gleichbehandlung fängt bei der Erziehung an

Frauenquote, gleiche Löhne für Mann und Frau oder akzeptierte Elternzeit für Väter: Gleichberechtigung und Gleichbehandlung fängt schon viel früher an – und zwar in der Erziehung. In der Podcast-Folge von “Technik aufs Ohr” zitiert Maria Prahl einen sinnbildlichen Satz: „Es kommt nicht darauf an, wie wir unsere Töchter erziehen, sondern unsere Söhne.“ Bleibt bei vielen Familien die traditionellen Strukturen und Rollenverteilungen erhalten, bringt auch eine Frauenquote nichts. Das bestätigt auch Diplom-Psychologin Anke Precht. „Warum sollte ein Mädchen nicht lernen, ein Fahrrad zu reparieren oder Holz zu hacken? Solange wir Rollen weiterhin so trennen, müssen wir uns nicht wundern, wenn sich das auch in Bereichen niederschlägt, in denen wir das gar nicht wollen.“

Führungskräfte selten weiblich

Wie auch die McKinsey-Studie belegt, sind Führungskräfte selten weiblich. 31 % der Teilnehmer geben an, dass ihre Teamleitung eine Frau ist. Doch das ist nichts im Vergleich zu anderen Personengruppen. Nur knapp 7 % berichten, dass ihre Führungskraft einen Migrationshintergrund hat. Ebenfalls mit 7 % werden Chefs und Chefinnen unter 30 Jahre angegeben. 92 % wären zum Beispiel mit einer weiblichen Führungskraft einverstanden.

Unternehmensbeispiel: Diversity-Management bei Bosch

Bosch hat sich kulturelle Vielfalt auf die Fahne geschrieben und lebt Diversity. Das Unternehmen profitiert von diversen Sichtweisen, denn das fördere die Kreativität. Dass diverse Teams produktiver sind, haben wir auch hier beschrieben. 

Diversity heißt auch bei Bosch mehr als nur Gender oder Altersgruppen. Erfahrungen, Perspektiven und verschiedene Lebensentwürfe nationaler wie internationaler Mitarbeiter stehen im Fokus.

Über die McKinsey-Studie

McKinsey & Company ist eine in 65 Ländern vertretene Unternehmens- und Strategieberatung. 55 % der Befragten waren männlich, 45 % weiblich. Alle Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der Erhebung erwerbstätig. Der Migrationshintergrund lag laut eigenen Angaben bei 11,6 %. Die Studie gibt es hier zum Download.

Über Maria Prahl

Maria Prahl ist Gründerin von Working Between Cultures und seit 2004 als Trainerin an Hochschulen, in Stiftungen und in Unternehmen tätig. Sie absolvierte eine dreijährige Trainer_innenausbildung im Theodor-Heuss-Kolleg der Robert Bosch Stiftung und des MitOst e.V. Ihre Schwerpunkte liegen in der Zusammenarbeit und Kommunikation in heterogenen Teams, Diversity Management (an Hochschulen), Multiplikator_innen-Trainings (Train-the-Trainer).

Porträt Maria Prahl

Maria Prahl, Gründerin von Working Between Cultures.

Foto: Working Between Cultures

Lesen Sie auch:

Die wahren Gründe für den geringen Frauenanteil im Maschinenbau

Frauen erobern den Ingenieurberuf

Perspektiven in MINT-Berufen

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.