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Hochwasser 06.10.2021, 09:00 Uhr

Wasserschäden: Sicherheitshinweise für Batteriespeicher

Bei Überflutungen oder Wasserschäden können Defekte an Batteriespeichern entstehen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar werden. Dies kann zu lebensgefährlichen Situationen führen. Nach Hochwasserereignissen sollten einige Hinweise beachtet werden, damit keine Kurzschlüsse oder gar Spannungsüberschläge entstehen.

Bei der Wiederinbetriebnahme von Elektrogeräten nach einem Hochwasser ist die Fachkraft gefragt. Foto: PantherMedia / grigvovan

Bei der Wiederinbetriebnahme von Elektrogeräten nach einem Hochwasser ist die Fachkraft gefragt.

Foto: PantherMedia / grigvovan

Batteriespeicher sind grundsätzlich sicher. Wenn jedoch Wasserschäden oder Überflutungen zu Gefährdungen führen, sollen Sie unbedingt die folgenden Hinweise beachten:

Räume gut lüften und stehendes Wasser meiden

  • Betreten Sie nicht den Installationsraum und daran angeschlossene Räume, die noch unter Wasser stehen! Berühren Sie möglichst keine damit verbundenen elektrisch leitende Teile. Auch wenn noch keine öffentliche Stromversorgung wiederhergestellt ist, kann durch eine PV-Anlage oder eine Notstromversorgung des Speichersystems weiterhin elektrische Energie vorhanden sein. Durch Wasser/Verschmutzung können in Batterien und Wechselrichtern Kurzschlüsse entstehen, die zu einer starken Wärmeentwicklung und bei Berührung zu Stromschlag oder Verbrennungen führen könnten.
  • Sorgen Sie für eine ausreichende Durchlüftung des Installationsbereiches, wenn es gefahrlos möglich ist (z. B. durch Öffnen eines Fensters von außen) und vermeiden Sie mögliche Zündquellen.
  • Bei Verdacht auf Rauchgasvergiftung suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf! Bei Schadenfall (z. B. Brand oder Kurzschluss) können gesundheitsschädliche Dämpfe und Gase entstehen.
  • Informieren Sie umgehend die Einsatzkräfte über das Vorhandensein eines Batteriespeichers! Sie sind auf die entsprechenden Gefährdungen eingestellt und können Rücksprache mit dem Hersteller halten.

Prüfung durch Fachkraft vor erneuter Inbetriebnahme

  • Verhindern Sie Wiederinbetriebnahme des Batteriespeichers! Mit Wasser oder Schlamm in Kontakt gekommene Batteriespeicher dürfen nicht wieder in Betrieb genommen werden – auch, wenn diese äußerlich unbeschädigt erscheinen.
  • Beachten Sie Hinweise zur Demontage, Lagerung und Abtransport des Batteriespeichers! Die Demontage muss durch geschulte Hilfskräfte oder Elektrofachkräfte erfolgen. Unsachgemäße Handhabung, Transport und Lagerung kann zu Risiken führen. Mit Wasser in Kontakt gekommene Lithium-Ionen-Batteriespeicher sollten speziell als Gefahrgut gekennzeichnet werden, z. B. durch ein Absperrband. Sie dürfen nur unter Berücksichtigung der entsprechenden Sondervorschriften von dafür qualifizierten Dienstleistern transportiert werden.
  • Informieren Sie umgehend die Hilfs- oder Räumkräfte, falls Ihnen Batteriespeicher in Ihrer Umgebung auffallen. Für die Lagerung an geeigneten Stellen (gut durchlüftet, ausreichend Abstand zu Brandlasten, für Kinder nicht zugänglich) bis zur Abholung sind insbesondre geeignet: Feuerfeste, nicht gasdichte Behälter, Lagerung in Sandbett, Wasserbad (z. B. Metallwanne), in der die Batterien vollständig bedeckt sind.
Von Bves/hi