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03|2023: Fachaufsätze 01.03.2024, 00:00 Uhr

Stahlbau, Schrägseilbrücken und Tunnelbau

In der Märzausgabe reicht das Spektrum der im Peer-review-Verfahren begutachteten Artikel vom Biegedrillknickverhalten von Wellstegträgern über die Berechnung der Vorspannung bei Schrägseilbrücken mit sich kreuzenden Kabelstreben bis hin zu einem kooperativen Modell, dass die abweichende Bauzeit beim Tunnelvortrieb ermittelt. Außerdem werden moderne Arbeitsmodule in der Baupraxis beleuchtet.

Royal Victoria Dock Bridge. Foto: N. Janberg

Royal Victoria Dock Bridge.

Foto: N. Janberg

Hier die Übersicht der wissenschaftlich begutachteten und freigegebenen Fachaufsätze („reviewed papers“) aus dem Bauingenieur 03|2024, jeweils mit einer Zusammenfassung und Stichworten sowie DOI-Link.

Übrigens finden Sie eine Liste mit zahlreichen nützlichen Abkürzungen aus der Baubranche (samt Erklärungen) zum Nachschlagen und Ausdrucken in unserer Online-Rubrik Wissen.

Stahlbau

Zum Biegedrillknickverhalten von Wellstegträgern

In diesem Aufsatz wird ein neuer Ansatz zur Berechnung des elastischen Biegedrillknickmoments von I-Trägern mit gewelltem Steg vorgestellt. Die geeigneten Handrechenmethoden zur Bestimmung des elastisch-kritischen Moments von Wellstegträgern basieren bisher auf der Änderung der Wölbkonstante des Querschnitts. Anstatt die Wölbkonstante zu ändern, wird der Steg als dünne, äquivalente orthotrope Platte mit gleichmäßiger Dicke modelliert. Unter Verwendung des elastisch-kritischen Moments wird der inelastische Biegedrillknicknachweis von sinusförmig profilierten I-Trägern gemäß dem aktuellen Eurocode 1993–1–1:2005 bestimmt.

doi.org/10.37544/0005–6650–2024–03–29

Schrägseilbrücken

P. Dabrila, A. Juozapaitis

Calculation of pre-stressed cable-stayed steel bridge with intersecting cable stays

Im Vergleich zu anderen Bausystemen zeichnen sich Schrägseilbrücken durch ihre außergewöhnliche architektonische Attraktivität aus. Diese Brücken haben jedoch mehrere Nachteile: ihre Verformbarkeit bei asymmetrischen oder lokalen Belastungen, die relativ große Masse der Aussteifungsträger und der Pylone. Eine erfolgreiche Möglichkeit, die ursprüngliche Form der Brücke zu stabilisieren, könnte der Einsatz zusätzlicher Schrägseile und zusätzlicher Pylone sein. Der Artikel diskutiert die Berechnungsmethode eines innovativen Schrägseilbrückensystems aus Stahl, bestehend aus sich kreuzenden Seilen und zusätzlichen Zwischenpylonen. Das Verhalten des Systems wird bei symmetrischer und asymmetrischer Belastung analysiert. Die Ergebnisse der Berechnungsmethode werden mit der numerischen Analyse mithilfe der FEM-Software verglichen.

doi.org/10.37544/0005–6650–2024–03–38

Baumanagement

N. Roetmann, R. Becker, M. Helmus

Moderne Arbeitsmodule in der Baupraxis

Bauunternehmen fehlt es an Nachwuchskräften für die Bauleitung. Laut einer deutschlandweiten Umfrage unter Studierenden mangelt es dem Beruf jedoch an Attraktivität. Der Konflikt zwischen dem traditionellen Berufsbild und den aktuellen Wünschen von Nachwuchskräften nach zeitgemäßen und flexiblen Arbeitsmodellen ist zu lösen. Für die Zukunftsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen ist die Erhöhung der Flexibilität unumgänglich. Nachdem in einem bereits veröffentlichten Bericht zum Tätigkeitsfeld Bauleitung bereits die Präferenzen der jungen Generation dargestellt und mit den Einschätzungen von Geschäftsführern, Kammern und Verbänden sowie aktiven Berufstätigen in der Bauleitung gegenübergestellt wurden, sollen im folgenden Bericht die Ergebnisse der Validierung der entwickelten Arbeitsmodule in der Baupraxis vorgestellt werden.

doi.org/10.37544/0005–6650–2024–03–44

Tunnelbau

T. Bisenberger, H. Urban, C. Schranz

Kooperatives Modell zur Ermittlung der vergütungswürdigen abweichenden Bauzeit im maschinellen Tunnelvortrieb

Der Tunnelbau ist eine jener Disziplinen, die in der Planungsphase äußerst stark von Annahmen abhängt, die dann in der Bauphase von stärkeren Abweichungen betroffen ist. Diese Abweichungen können zu größeren Verzögerungen im Bauablauf führen, und somit auch zu höheren Kosten. Dies führt unweigerlich zu Streitigkeiten, wer diese Kosten zu tragen hat. Daher ist es sinnvoll, sich vor Baubeginn Gedanken über die Zuteilung von Kostenverantwortlichkeiten bei Verzögerungen zu machen. Hier setzt dieser Artikel an und stellt ein im Zuge einer Dissertation entwickeltes Modell vor, das in einem kooperativen Prozess die vergütungswürdige abweichende Bauzeit für den maschinellen Tunnelvortrieb beschreibt. Dieser Artikel zeigt die verschiedenen Bestandteile des Modells sowie deren Zusammenhänge. Mit diesem Modell lassen sich die Risikosphären vor dem Bau festlegen und die vergütungswürdige Bauzeitabweichungen während der Bauphase automatisch aufgrund gemeinsam zuvor festgelegter Parameter bestimmen.

doi.org/10.37544/0005–6650–2024–03–49

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Von G. Hajdú, H. Pasternak, I. CserpesRedaktion Bauingenieur