Ganz ohne Strom 19.10.2016, 07:29 Uhr

Dieser Radweg in Polen leuchtet nachts blau

Auf einer neuen Teststrecke in Polen sind Radler jetzt vor Hindernissen und unaufmerksamen Autofahrern geschützt. Anorganische Partikel in der Oberfläche speichern Tageslicht und geben es nachts in einer anderen Frequenz wieder ab. Vorbilder gibt es in Cambridge und Eindhoven.

Leuchtender Radweg bei Nacht: Ingenieure in Lidzbark Warminski haben einen Belag entwickelt, der nachts leuchtet. Strom verbraucht er dabei nicht.

Foto: STRABAG/TPA

Nur wenige Stunden Tageslicht genügt, damit der Belag nachts leuchtet.

Foto: STRABAG/TPA

Mit einer Schablone können die Ingenieure auch Verkehrszeichen auf den leuchtenden Radweg aufbringen.

Foto: STRABAG/TPA

Auch wenn es stockduster ist, zeigt der leuchtende Radweg, wo es lang geht.

Foto: STRABAG/TPA

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Der Starpath in der britischen Universitätsstadt Cambridge, ein in der Nacht blau leuchtender Radweg, und ein ähnliches Experiment des Studios Roosegard im niederländischen Eindhoven haben die Behörden  der polnischen Kreisstadt Lidzbark Warminski inspiriert. Ein Teilstück eines Radweges asphaltierten sie jetzt mit einem Material, das die ultravioletten Strahlen der Sonne einfängt und zwischenspeichert.

Leuchtender Gehweg in Cambridge: Ingenieure haben eine Imprägnierung mit Partikeln entwickelt, die die UV-Strahlung des Sonnenlichts speichern und abends abgeben.

Leuchtender Gehweg in Cambridge: Ingenieure haben eine Imprägnierung mit Partikeln entwickelt, die die UV-Strahlung des Sonnenlichts speichern und abends abgeben.

Quelle: Pro-Teq

Bei Dunkelheit regt die gespeicherte Energie die Partikel an, so dass sie blau leuchten. Strom ist, genau so wenig wie in Cambridge und Eindhoven, nicht nötig, um den Prozess in Gang zu setzen. Selbst an trüben Tagen soll der Radweg leuchten. Es sollen schon ein paar Stunden Helligkeit pro Tag ausreichen, um das Material nachts leuchten zu lassen.

Leuchtender Radweg ist sicher und chic

Das Technologiezentrum in der polnischen Stadt Lidzbark Warminski griff die Idee vor rund zwei Jahren auf und begann selbst mit Tests. Die Ingenieure des polnischen Büros der Strabag-Tochter TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung und Innovation (TPA) experimentierten mit unterschiedlichen Werkstoffen. Ziel war es, ein Material zu finden, das die Sicherheit auf nächtlichen Radwegen erhöht und zudem noch chic aussah.

Das Ergebnis der Versuche war ein anorganisches Material, das ultraviolettes Licht einfängt, speichert und mit einer anderen Frequenz abstrahlt.

Stumpfer Sand für Rutschfestigkeit

Das blaue Licht, das den Testradweg in Cambridge erhellt, gefiel auch den Polen. Sie trugen das Material, vermischt mit grobem Sand, auf einer 100 m langen Strecke auf. Der Sand dient dazu, den Weg griffiger zu machen, vor allem bei Regen. Damit die Strecke auch nachts eindeutig als Radweg zu erkennen ist, legten die Asphaltierer eine Schablone mit dem entsprechenden Verkehrszeichen auf den Weg. Das hebt sich nachts schwarz vom blauen Umfeld ab.

Um einen parallel verlaufenden Fußweg kenntlich zu machen, legten sie dort eine Negativ-Schablone aus. Das Fußgänger-Verkehrszeichen leuchtet jetzt blau in der Dunkelheit.

Blauer Radweg zum Schutz von Fröschen?

Möglicherweise wird es bald auch in Deutschland einen leuchtenden Radweg geben. Bremens Verkehrssenator Joachim Lohse denkt daran, einen Radweg, der durch unbebautes Gebiet führt, entsprechend aufzurüsten. Um dort lebende Frösche nicht zu stören, darf der Weg nicht beleuchtet werden. Deshalb wäre der selbstleuchtende Belag die Lösung.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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