Galliumnitrid statt Silizium 30.01.2014, 15:08 Uhr

Neuer Umrichter soll Reichweite von Elektroautos erhöhen

Die Reichweite von Elektroautos könnte sich zukünftig erhöhen. Autobauer Audi forscht in einem Verbundprojekt an Leistungselektronikmodulen aus Galliumnitrid. Sie sollen getankten Gleichstrom effektiver umwandeln können. Bei bisherigen Bauteilen aus Silizium ist der Verlust noch relativ hoch. 

Die neue Leistungselektronik soll Strom nicht nur effektiver umwandeln, sondern auch kompakter sein. Das spart Platz im Elektroauto und macht es zudem leichter. Audi möchte die Elektronik schnellstmöglich in Batterieladegeräte der eigenen Elektrofahrzeuge einbauen. 

Die neue Leistungselektronik soll Strom nicht nur effektiver umwandeln, sondern auch kompakter sein. Das spart Platz im Elektroauto und macht es zudem leichter. Audi möchte die Elektronik schnellstmöglich in Batterieladegeräte der eigenen Elektrofahrzeuge einbauen. 

Foto: Audi AG

Elektroautos fahren mit Drehstrommotoren. Die Batterien liefern allerdings Gleichstrom, der an Bord umgewandelt werden muss. Das machen elektronische Umrichter, die auf Silizium beruhen – so, wie die meisten Bausteine in der Halbleiterwelt. Der Wirkungsgrad ist allerdings relativ gering. Eine Menge an kostbarem Batteriestrom geht verloren.

Das soll sich ändern. Gleich sieben Partner, darunter auch Autobauer Audi, entwickeln derzeit Umrichter, deren Leistungselektronik auf Galliumnitrid (GaN) basiert. Zu ihnen zählen auch mehrere Fraunhofer-Institute und der Autozulieferer Bosch, der spezielle Elektromotoren für Autos bereits serienmäßig herstellt. Das Material ist zwar deutlich teurer als Silizium, ermöglicht aber effektivere Umrichter mit geringeren Verlusten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Zudem sind die Umrichter in der Lage, Gleichstrom schneller zu zerhacken, sodass eine Art Wechselstrom entsteht. Das ist Voraussetzung dafür, dass ihn ein elektronischer Transformator auf die benötigte Spannung bringen kann. Er soll ebenfalls auf Galliumnitrid basieren.

Elektrokautos werden leichter und bekommen mehr Platz

Außerdem vertragen GaN-Bauteile weitaus höhere Temperaturen als solche auf Silizium-Basis. Ein wichtiger Faktor für den Einsatz im heißen Motorraum von Hybridfahrzeugen. Insgesamt lässt sich die Leistungselektronik dadurch nämlich erheblich kompakter bauen, sodass Bosch seinem Ziel näherkommt, das Volumen dieses Mittlers zwischen Batterie und Motor von heute zehn auf fünf Liter zu reduzieren. Damit sinkt das Gewicht des Fahrzeugs und es bleibt mehr Platz für Nutzlast.

Zunächst geht es den Forschern darum, perfekte Galliumnitridschichten auf Silizium-Wafern wachsen zu lassen – 100 Prozent GaN wäre viel zu teuer. Spezialist in diesem Bereich ist das Dresdener Unternehmen Azzurro Semicoductors, einer der Projektpartner. Die Fraunhofer-Institute analysieren und vermessen die beschichteten Wafer und prüfen die Güte der aktiven Schicht. Halbleiterhersteller wie das weltweit agierende Unternehmen ON Semiconductors oder NXP in den Niederlanden, die einstige Philips-Halbleitersparte, stellen daraus leistungselektronische Bauelemente her. Audi, ebenfalls Forschungspartner, integriert sie in Batterieladegeräte an Bord von Elektrofahrzeugen.

Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert Projekt mit 3,6 Millionen Euro

Das Verbundprojekt trägt den sperrigen Namen „E2COGaN – Energieeffiziente Umrichter auf Basis von GaN-Halbleitern“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert es mit 3,6 Millionen Euro.

Interessant ist die neue Leistungselektronik auch für den Photovoltaikbereich. Sie wandelt den Gleichstrom, den die Solarzellen liefern, mit höherem Wirkungsgrad in Drehstrom um, der ins Netz eingespeist wird.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.