Porsche will erneut massiv sparen – 1900 Stellen sollen fallen
Porsche plant harte Einsparungen: Bis 2029 sollen 1.900 Stellen wegfallen, Einmalzahlungen und Altersvorsorge gekürzt werden. Betriebsrat fordert Jobsicherung bis 2035, während die VW-Tochter Gespräche über ein neues Zukunftspaket führt.
Porsche plant Einsparungen und Stellenabbau – Betriebsrat fordert Jobsicherung und klare Perspektiven für deutsche Standorte.
Foto: picture alliance / Wolfgang Maria Weber | R7172
Porsche will noch stärker sparen und verlangt dafür große Zugeständnisse von seinen Mitarbeitern. Die VW-Tochter plant in Gesprächen über ein neues Zukunftspaket zusätzliche Einsparungen, besonders am Hauptstandort in Zuffenhausen und im Entwicklungszentrum in Weissach, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“ und die „Stuttgarter Zeitung“. Dazu gehört auch die mögliche Auslagerung ganzer Bereiche und Fahrzeuge.
Porsche plant harte Einschnitte
Porsche will sparen – und die Beschäftigten sollen dafür weitreichende Zugeständnisse machen. Geplant sind verschiedene Maßnahmen, die nach Angaben der Zeitungen wie folgt aussehen:
- Streichung von Einmalzahlungen und Jubiläumsleistungen
- Kürzungen bei der Altersvorsorge
- Personalabbau im Angestelltenbereich
- Externe Verlagerung von Dienstleistungsumfängen
- Reduzierung der Azubi-Zahlen und eingeschränkte Übernahmegarantien
- Anpassungen beim Homeoffice und bei der Arbeitszeit
- Erhöhung der Flexibilität für die Beschäftigten
Diese Maßnahmen sollen helfen, Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Ein Unternehmenssprecher erklärte, die Automobilindustrie stehe vor immensen Herausforderungen, und die Wettbewerbsfähigkeit entscheide über die Zukunft von Porsche. Man müsse in allen Bereichen anpacken, und angesichts der veränderten Rahmenbedingungen seien erhebliche Kostenoptimierungen zwingend erforderlich. Darüber spreche man derzeit mit der Arbeitnehmerseite im Rahmen eines zweiten Zukunftspakets, das weiterhin vertraulich bleibe.
Betriebsrat setzt auf Jobsicherheit
Das Unternehmen betonte schon mehrfach, dass es mit der Arbeitnehmervertretung über niedrigere Personalkosten sprechen will. Wie viel eingespart werden soll, sagen weder das Unternehmen noch der Gesamtbetriebsrat.
Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ibrahim Aslan wird in den Medien zitiert: „Gesamtbetriebsrat und IG Metall sind in Gesprächen mit dem Vorstand über ein Zukunftspaket, um Porsche und Belegschaft gut für die Zukunft aufzustellen“. Aktuell befinde man sich in der Informationsphase, erst danach werde man in Verhandlungen eintreten.
In der kommenden Woche sollen wie geplant Betriebsversammlungen in Zuffenhausen und Weissach stattfinden. Der Betriebsrat habe klargemacht, dass man eine Beschäftigungssicherung mindestens bis 2035 benötige und ein deutliches Bekenntnis des Vorstands zu den deutschen Porsche-Standorten erwarte.
Nach Angaben aus früheren Mitteilungen gilt die aktuelle Beschäftigungssicherung bis Mitte 2030 für rund 23.000 Mitarbeiter im Stammwerk Zuffenhausen, im Entwicklungszentrum Weissach und an mehreren kleineren Standorten. Sollte die Maßnahme auslaufen, könnten betriebsbedingte Kündigungen folgen.
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1900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen
Im Februar hatte Porsche ein erstes Sparpaket angekündigt, das vorsieht, bis 2029 rund 1.900 Arbeitsplätze abzubauen – die Kürzungen sollen wegen der bestehenden Beschäftigungssicherung sozialverträglich erfolgen. Im Juli kündigte der damalige Vorstandschef Oliver Blume intern eine weitere Sparrunde an.
Aufgrund der milliardenschweren Kosten für den Strategiewechsel, bei dem Porsche wieder stärker auf Verbrennungsmotoren setzt, rechnet die Unternehmensführung in diesem Jahr mit deutlich geringeren Gewinnen. Die Umbaukosten summieren sich nach Angaben von Porsche Mitte September auf 3,1 Milliarden Euro. (mit dpa)
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