Stahlindustrie 19.11.2025, 16:00 Uhr

Georgsmarienhütte: Erster Walzblock der Welt auf Schienen

Der Stahlhersteller Georgsmarienhütte will mit der neuen Anlage mehr verschiedene Stahlsorten produzieren – und schneller zwischen den Güten hin und her wechseln.

Alexander Becker (Zweiter von links), CEO der Georgsmarienhütte Gruppe, eröffnete am Mittwoch mit seinem Team das neue Walzwerk in Georgsmarienhütte - das erste auf Schienen.
Foto: Hartbrich

Alexander Becker (Zweiter von links), CEO der Georgsmarienhütte Gruppe, eröffnete am Mittwoch mit seinem Team das neue Walzwerk in Georgsmarienhütte - das erste auf Schienen.

Foto: Hartbrich

Der Stahlhersteller Georgsmarienhütte hat in seinem Hauptwerk ein neues Walzwerk in Betrieb genommen – das erste der Welt auf Schienen.

Die Niedersachsen wollen damit eine größere Bandbreite an Stahlgüten produzieren als bisher und schneller zwischen diesen changieren. „Wir können jetzt schneller auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren, eine größere Bandbreite an Größen und Güten produzieren und bei minimalen Ausfallzeiten eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten“, sagt Marc-Oliver Arnold, Werksleiter in Georgsmarienhütte.

Walzgerüste lassen sich verschieben

Kernelemente des neuen Walzwerks sind zwei Kocks-Blöcke, große Walzgerüste, die laut Georgsmarienhütte kombiniert und separat betrieben werden können. Der Stahlhersteller spricht von „einem der flexibelsten Produktionssysteme Europas“. Die beiden Blöcke seien gemeinsam mit dem Hersteller entwickelt worden, der Friedrich Kocks GmbH. In das neue Walzwerk hat Georgsmarienhütte 26 Mio. € investiert.

Die Georgsmarienhütte erhöht mit diesem neuen, hochflexiblen Walzwerk ihre Bandbreite an Stahlgüten. Zwei verschiebbare Kocks-Walzgerüste ermöglichen schnellere Produktionswechsel und größere Durchmesserbereiche.Foto: Hartbich

Die Georgsmarienhütte erhöht mit diesem neuen hochflexiblen Walzwerk ihre Bandbreite an Stahlgüten. Zwei verschiebbare Kocks-Walzgerüste ermöglichen schnellere Produktionswechsel und größere Durchmesserbereiche.

Foto: Hartbrich

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Eines der beiden Walzgerüste ist seit 2001 in Betrieb und 2012 modernisiert worden. Das zweite ist ein Neubau und lässt sich zwischen den beiden Walzlinien bewegen. „Wir verfahren den neuen Block etwa 20-mal im Jahr oder ein- bis zweimal im Monat“, sagt Florian Schrader, Produktionsleiter des Walzwerkes in Georgsmarienhütte. Ein Positionswechsel für den neuen Block mit einem Gesamtgewicht von 185 t dauere nur 6 min.

Erster Walzblock der Welt auf Schienen

„Das ist der erste Walzblock der Welt, der auf Schienen verfährt“ sagt Günther Schnell, Marketing und Vertriebsgeschäftsführer beim Anlagenbauer Kocks.

Durch die Kombination der beiden Walzgerüste lassen sich nach Unternehmensangaben künftig Spezialstähle mit Durchmessern von 20 mm bis 130 mm fertigen. Perspektivisch sollen auch Durchmesser von 142 mm möglich sein.

Ein Beitrag von:

  • Iestyn Hartbrich

    Iestyn Hartbrich ist Ingenieur und Journalist mit den Schwerpunkten Werkstoffe, Stahlindustrie, Raumfahrt und Luftfahrt.

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