Entsalzungsanlage 18.01.2013, 12:09 Uhr

Riesige Fabrik entsalzt Meerwasser

Die Entsalzung von Meerwasser ist aufwendig, teuer und energieintensiv. Derzeit sind weltweit etwa 17 000 Anlagen in Betrieb. Die bislang größte hat in Australien soeben der französische Versorgerkonzern Suez Environnement fertiggestellt.

Entsalzungsanlage des französischen Suez-Konzerns in Australien: Weltweit sind rund 17.000 Anlagen in Betrieb.

Entsalzungsanlage des französischen Suez-Konzerns in Australien: Weltweit sind rund 17.000 Anlagen in Betrieb.

Foto: Suez

Seit Mitte November entsalzt das Werk täglich 450 000 m³ Meerwasser. Das Trinkwasser wird über eine 84 km lange Rohrleitung ins Netz der Millionenstadt Melbourne im Bundesstaat Victoria transportiert. Zur Herstellung des entsalzten Wassers nutzt das Unternehmen die heute in allen Ländern übliche Umkehr-Osmose-Technik.

Membranfilter halten Salze, Bakterien, Viren, Kalk, Gift und Schwermetalle zurück. Je nach Verschmutzungsgrad des Wassers können Vorfilter zugeschaltet werden. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Spanien, die USA und China sowie Israel versorgen so ihre Bevölkerung mit frischen Trinkwasser.

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Der riesige australische Kontinent ist für die Umwelttechniker aus Frankreich besonders interessant: Immer wieder werden verheerende Naturkatastrophen wie Brände, Hitzerekorde, Trockenheit und Überflutung gemeldet. Über ein Drittel des Landes ist Wüste. Das Angebot aus Paris, die effektivste, größte und modernste Anlage der Welt bei Melbourne zu errichten, wurde deshalb von der australischen Regierung gerne angenommen.

Neue Entsalzungsanlage in Australien gilt als „technisches Schmuckstück“

Das Werk gelte in Fachkreisen als ein „technisches Schmuckstück“, urteilt die französische Abendzeitung „Le Monde“ : Vollautomatisiert halten 52 Ingenieure, Techniker und Manager die Anlage Tag und Nacht in Betrieb. In die Filterstrukturen wurden 55 482 Membranen eingebaut – ein Rekord, verkündet Suez Environnement. Das Gewirr von 7900 Röhren erreicht eine Höhe von 20 m. „Wir stehen an der Spitze, was die Entsalzungskapazität betrifft“, schiebt die Unternehmensführung stolz hinterher: „Nur ein halbes Dutzend Firmen ist heute in der Lage, so gewaltige Anlagen zu bauen.“

Die Testphase hat im letzten September in Wonthaggi bei Melbourne begonnen. Seit Mitte November produziert die Anlage – nach erfolgreicher Erprobung – täglich 450 000 m³ Trinkwasser und versorgt über kilometerlange Röhren von 20 cm Durchmesser die Millionenmetropole. Das Werk ist auf eine Laufzeit von 27 Jahren angelegt.

Der Markt für Entsalzungsfabriken wird sich in den kommenden Jahren verdoppeln

Die Manager der französischen Gesellschaft hoffen jetzt auf weitere Großaufträge. „Der Markt für Entsalzungsfabriken wird sich in den kommenden Jahren verdoppeln“, sagen die Experten des Pariser Versorgers voraus. Trinkwasser werde knapp, mahnen die Verfasser in Umweltschutzdokumenten. Die Bevölkerung großer Landstriche sei unterversorgt. Trockenperioden würden härter und dauerten länger an.

Die Beratergruppe „Global Water Intelligence“ hat errechnet, dass sich der Markt seit fünf Jahren durchschnittlich um 10 % erweitert hat. Die Wachstumschancen der Industrie seien also gut. An Gesamtinvestitionen rechne man mit fast 20 Mrd. $ bis zum Jahr 2016. Derzeit würden etwa 300 Mio. Menschen mit Trinkwasser aus dem Meer versorgt.

Südkoreaner weihen noch in diesem Jahr Riesen-Entsalzungsanlage ein

Suez Environnement will sich gegenüber seinem französischen Konkurrenten Veolia Environnement als führender Entsalzungsanbieter durchsetzen. Aber es gibt noch einen weiteren mächtigen Anbieter, der um seinen Marktanteil kämpft – der südkoreanische Konzern Hyflux. Er will die Europäer in den Schatten stellen: Noch in diesem Jahr weihen die Südkoreaner im algerischen Magtaa ein Fabrikmonster ein, das 500 000 m³ Meereswasser täglich entsalzen soll.

Und noch eine Überraschung bahnt sich an: Die Chinesen wollen mit noch größeren Projekten in Tianjin und Qingdao kontern. Bis 2020, so die Regierungsvorgaben, sollen täglich bis zu 4 Mio. m³ Trinkwasser aus dem Meer gewonnen werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Lutz Hermann

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