Verpackungsmaschinen 22.03.2013, 21:01 Uhr

„Mein Bruder ist mein bester Freund“

Der Vater und seine beiden Söhne leiten die Geschicke der Firma Schubert Verpackungsmaschinen in Crailsheim. Ein weltweiter Marktanteil von etwa einem Drittel ist der Beleg dafür, wie erfolgreich eine solche familiäre Konstellation sein kann. Ralf Schubert, einer der Söhne, ist für Entwicklung und Montage zuständig. Dass er Informatik studiert, wollte der Vater nicht. Heute sind beide froh, dass sich der Sohn durchgesetzt hat.

Für Ralf Schubert, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Verpackungsmaschinenherstellers, ist Crailsheim kein Standortnachteil.

Für Ralf Schubert, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Verpackungsmaschinenherstellers, ist Crailsheim kein Standortnachteil.

Foto: Schubert Verpackungsmaschinen

VDI nachrichten: Verpackung verkauft, heißt es. Was sind Argumente für Verpackungsmaschinen von Schubert?

Schubert: Im Vergleich zu anderen Herstellern bauen wir qualitativ hochwertige Maschinen mit einer hohen Produktionseffizienz, die zudem für unterschiedliche Formate flexibel nutzbar sind. Mit unseren Standardbaugruppen und Dienstleistungen können wir unseren Kunden eine Gesamtlösung für Ihre Verpackungsaufgabe bieten.

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Was macht Schubert für wen und wie ist die Marktposition des Unternehmens?

Unsere Maschinen richten Schachteln vom flachen Zuschnitt auf, befüllen diese mit stückigen Produkten und verschließen sie. Weil sie flexibel einsetzbar sind, können wir alles verpacken. Beispielsweise Arzneimittel, Bierflaschen, Pralinen. Mit Süßwaren haben wir angefangen, dann kamen Nahrungsmittel, Kosmetik, Pharmazie und technische Produkte hinzu. Unser Marktanteil bei Endverpackungsmaschinen liegt weltweit bei etwa 30 %. Kunden sitzen in Europa, Amerika, Australien und osteuropäischen Ländern. Aber nicht in Asien, da dort im Bereich der Sekundärverpackung nur wenig automatisiert wird.

Schubert hat 650 Mitarbeiter in Crailsheim. Wie viele davon sind Ingenieure und welche Fachrichtungen dominieren?

Ich schätze, dass bei uns etwa 50 Ingenieure arbeiten. Die meisten von ihnen arbeiten in der Konstruktion. Von den etwa 70 Mitarbeitern dort sind knapp 20 Ingenieure, hauptsächlich Maschinenbauer. Andere arbeiten in der Entwicklung oder Elektronik, dort logischerweise Elektroingenieure.

Ist Crailsheim ein Standortnachteil, um gute Ingenieure zu bekommen und um sie zu halten?

Nein, wir bekommen genügend Bewerbungen, können auswählen und spüren nichts von einem Ingenieurmangel. Die Gegend um Crailsheim wird übrigens als Packaging-Valley bezeichnet. Hier haben sich mit Groninger, Bosch, Optima, Bausch und Ströbel einige der bedeutendsten Player für Verpackungsmaschinen angesiedelt. Diese Dichte zieht manche Ingenieure an, die sich für Verpackungsmaschinen interessieren. Die meisten unserer Ingenieure aber stammen aus der Gegend. Sie sind bodenständig und bleiben in der Region. Wir haben eine hohe Mitarbeiterbindung und eine ganz niedrige Fluktuation.

Was meinen Sie, woran das liegt?

Wir sind ein mittelständisches Unternehmen. Jeder kennt jeden, man redet, Schubert ist familiär. Und die Leute sehen, was sie tun. Aus diesem Grund wechseln manche Ingenieure aus Konzernen zu uns. Hier konstruieren sie Maschinenteile und in drei Monaten sehen sie das Ergebnis ihrer Arbeit: die fertige Maschine. Es erfüllt sie mit Stolz, etwas Sichtbares geleistet zu haben. In einem Konzern müssen sie auf ein solches Erfolgserlebnis lange warten. Manche dort sehen auch nie etwas von dem, was sie geschafft haben.

Ihr Vater hat die Firma gegründet, im Herbst 2012 wurden Sie mit 51 und Ihr Bruder, der Maschinenbau-Ingenieur und 48 ist, zu Geschäftsführern bestellt. Drei Schuberts lenken nun die Geschicke von Schubert. Wie hoch ist das familiäre Konfliktpotenzial?

Mein Bruder ist mein bester Freund, wir haben keinerlei Probleme miteinander. Was nicht heißt, dass wir immer einer Meinung wären. Es hat schon jeder seinen eigenen Kopf mit eigenen Ideen. Bei unterschiedlichen Meinungen muss einer nachgeben oder ein Kompromiss gefunden werden. Das ist aber nicht nur unter Brüdern so. Mit dem Vater ist es ähnlich.

Arbeitet Ihr Vater mit seinen 74 Jahren noch mit?

Aus dem operativen Geschäft hat er sich zurückgezogen, macht aber weiterhin bei Neuentwicklungen mit, im Marketing und plant den Bau eines neuen Werkes. Mein Bruder ist für den Verkauf zuständig, ich für Konstruktion und Montage. Die Entwicklung teile ich mir mit meinem Vater seit 20 Jahren: Er kümmert sich um Mechanik, ich um Elektro- und Softwaretechnik. Das ist auch heute noch so.

Als studierter Informatiker hätten sie auch anderswo einen Job gefunden. Warum sind sie Unternehmer geworden?

Mein Vater wollte nicht, dass ich Informatik studiere. Ihm wäre Maschinenbau lieber gewesen, weil es damals noch keine Computer in Maschinen gab und er sich nicht vorstellen konnte, was ich in der Firma mit dieser Ausbildung anfangen könnte. Nach dem Studium habe ich zwei Jahre in einem Softwarehaus gearbeitet. 1990 holte er mich in die Firma, um die erste eigene Steuerung für eine Maschine zu entwickeln. Später habe ich das Produktionsplanungs- und Steuerungssystem entwickelt, das die ganzen organisatorischen Abläufe in der Firma steuert. Ich bin wie jeder andere Mitarbeiter mit seinen individuellen Fähigkeiten in das Unternehmen hineingewachsen. Ich bin aber nicht zur Firma Schubert gegangen, um Unternehmer zu werden. Dieser Status hat sich ebenfalls erst im Laufe der Zeit entwickelt.  PETER ILG

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Ilg

    Peter Ilg ist freier Journalist und verfasst Texte über Arbeitsmarkt und Berufe, Mobilität und Fahrberichte, Wirtschaft und Märkte.

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