K in Düsseldorf 20.10.2016, 12:42 Uhr

Das sind Neuheiten der weltgrößten Kunststoff-Messe

Rennautos aus Zukunftskunststoff, Matratzen aus CO2, der welterste 3D-Drucker für Silikone: Das sind Neuheiten auf der K in Düsseldorf. Die weltgrößte Kunststoff-Messe erwartet 200.000 Besucher. 

Gestern wurde in Düsseldorf die K eröffnet. Die weltgrößte Kunststoff-Messe erwartet 200.000 Besucher.

Gestern wurde in Düsseldorf die K eröffnet. Die weltgrößte Kunststoff-Messe erwartet 200.000 Besucher.

Foto: ctillmann/Messe Düsseldorf

Am 19. Oktober ist der Startschuss zur K 2016 gefallen. „In Düsseldorf nimmt die größte Kunststoff-Fabrik der Welt ihre Arbeit auf“, sagte Messe-Chef Werner Dornscheidt. „Wir erwarten wieder über 200.000 Fachbesucher.“ Da die meisten Hotels längst ausgebucht sind, haben 23 Hotelschiffe am Rheinufer angelegt. Auch die Messehallen sind prall gefüllt. 3.285 Aussteller aus 61 Ländern sind angereist und präsentieren bis zum 26. Oktober ihre Neuheiten. Was sie im Gepäck haben?

BASF und Hyundai zeigen den Rennwagen RN 30

Viele Rennwagen-Hersteller nutzen carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK), um Gewicht zu reduzieren. BASF scheint das zu langweilig. Der deutsche Chemiekonzern hat deswegen mit dem südkoreanischen Autohersteller Hyundai den RN 30 entwickelt – einen Konzept-Rennwagen, der zum Großteil aus alternativen Kunststoffen besteht.

RN 30 von BASF und Hyundai: Der Rennwagen ist vollgestopft mit experimentellen Polymeren, die Robustheit und niedriges Gewicht kombinieren.

RN 30 von BASF und Hyundai: Der Rennwagen ist vollgestopft mit experimentellen Polymeren, die Robustheit und niedriges Gewicht kombinieren.

Quelle: BASF

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Kotflügel und Spoiler etwa sind aus dem Hartintegralschaum Elastolit gefertigt, das laut BASF hohe Qualität mit niedrigem Gewicht kombiniert. Experimentelle Polymere kommen auch im Bremssystem und im Fahrersitz zum Einsatz. Der Schalensitz passt sich perfekt dem Körper des Fahrers an. 

Covestro produziert Matratze aus CO2

Auch Covestro ist nach Düsseldorf gereist. Die Tochter der Bayer-AG hat Großes vor. Sie will mit innovativen und nachhaltigen Materiallösungen die Welt lebenswerter machen. „Wir geben Antworten auf große Herausforderungen der Welt und entwickeln Lösungen zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt“, sagt Covestro-Chef Patrick Thomas.

Covestro ist es gelungen, mit CO2 Kunststoff zu produzieren. Das reduziert die Abhängigkeit von Erdöl. Erste Matratzen und Polstermöbel kommen dieses Jahr auf den Markt. 

Covestro ist es gelungen, mit CO2 Kunststoff zu produzieren. Das reduziert die Abhängigkeit von Erdöl. Erste Matratzen und Polstermöbel kommen dieses Jahr auf den Markt.

Quelle: Covestro

Und wo setzt das Unternehmen den Hebel an? Beim Schlafen. Noch in diesem Jahr sollen Matratzen und Polstermöbel aus CO2-basiertem Schaumstoff auf den Markt kommen. „Das ist bisher gescheitert, weil das CO2-Molekül sehr reaktionsträge ist. Wir haben jedoch bisherige Grenzen verschoben und einen speziellen Katalysator entwickelt, der die Synthese ermöglicht.“ Das könnte die Abhängigkeit von Erdöl verringern.

Weltheuheit: Erster industrieller 3D-Drucker für Silikone

In Düsseldorf gibt es auch eine Weltpremiere zu bestaunen: den ersten industriellen 3D-Drucker für Silikone. Ein Druckerkopf deponiert auf einer Unterlage winzige Silikontröpfchen, die zusammenfließen. Dann kommt es zum Vernetzungsprozess mit ultraviolettem Licht. Es entsteht ein homogenes Werkstück, das sich von Teilen aus Spritzguss angeblich kaum unterscheidet.

Welterster 3D-Drucker für Silikon: Ultraviolettes Licht aktiviert den Vernetzungsprozess.

Welterster 3D-Drucker für Silikon: Ultraviolettes Licht aktiviert den Vernetzungsprozess.

Quelle: Covestro

Hinter der Entwicklung steckt Wacker. Der Münchener Chemiekonzern ist vom Gerät überzeugt: „Damit können Bauteile oder Baugruppen mit komplexen Geometrien hergestellt werden, auch Impossible Products, die bislang nicht herstellbar waren.“ Zum Einsatz kommen könnte der 3D-Drucker beispielsweise in der Biomodellierung mit kundenspezifischen Geometrien. „Gerade für solche Anwendungen können Silikone ihre vorteilhaften Eigenschaften zeigen. Silikone sind hitzebeständig, kälteflexibel, transparent und biokompatibel. Außerdem lassen sie sich beliebig einfärben und dämpfen gut.“

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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