Nachwachsende Rohstoffe 18.09.2013, 16:46 Uhr

Auf jedem 5. deutschen Acker werden Energie- und Industriepflanzen angebaut

In der deutschen Land- und Forstwirtschaft werden derzeit auf einer Fläche von 2,4 Millionen Hektar nachwachsende Rohstoffe angebaut. Das hat die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in ihrer jährlichen Erhebung festgestellt. Insgesamt wachsen auf einem Fünftel der deutschen Ackerfläche Pflanzen, aus denen Energie gewonnen wird bzw. die industriell genutzt werden. Raps ist dabei noch vor Holz die wichtigste Rohstoff-Pflanze. 

Im vorigen Jahr war die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe sogar noch fünf Prozent größer. Der leichte Rückgang wird auf den stagnierenden Verbrauch von Biodiesel und den verstärkten Einsatz anderer Rohstoffe wie Sojaöl zurückgeführt. 2,1 Millionen Hektar (88 Prozent) werden aktuell für Pflanzen genutzt, aus denen Energie gewonnen wird. Auf den verbleibenden 0,3 Millionen Hektar (zwölf Prozent) werden Pflanzen zur stofflichen Nutzung angebaut (Industriepflanzen). Sie werden beispielsweise für die Herstellung von technischen Ölen, Textilien, Faser- und Kunststoffen gebraucht. Perspektivisch sieht die FNR Anbaupotenziale für Industrie- und Energiepflanzen auf bis zu vier Millionen Hektar Ackerfläche, ohne die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu beeinträchtigen und ohne Naturschutzaspekte außer Acht zu lassen.

2013 wurden 871 500 Hektar Raps angebaut, von denen 746 500 Hektar für die Erzeugung von Biodiesel und Pflanzenöl verwendet werden. Es folgen Biogas und Bioethanol. 125 000 Hektar Raps werden dazu verwendet, Bioschmierstoffe und andere chemische Zwischen- und Vorprodukte herzustellen.

Auf 2,4 Millionen Hektar  werden im Jahr 2013 Rohstoffpflanzen für die energetische und stoffliche Nutzung angebaut.

Auf 2,4 Millionen Hektar  werden im Jahr 2013 Rohstoffpflanzen für die energetische und stoffliche Nutzung angebaut.

Quelle: FNR

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11 000 Hektar Holz aus deutschen Wäldern werden als Energiepflanzen angebaut. Auf 832 000 Hektar wächst Mais, der für Biogasanlagen vorgesehen ist. Diese Fläche ist im Vergleich zum Anbau im Vorjahr konstant geblieben. Drei Viertel der eingesetzten Pflanzen für die Biogasproduktion ist Silomais.

Neue Energiepflanzen nur auf kleinen Flächen

Neue Energiepflanzen werden nur auf kleinen Flächen angebaut. Beispielsweise gibt es die  „Durchwachsende Siliphie“, die eine Höhe von drei Metern erreicht und in Nordamerika beheimatet ist. Sie gehört zur Familie der Korbblütler und verfügt über eine große Biomasseproduktion.

Industriepflanzen werden auf etwa 300 000 Hektar angepflanzt. Sie werden überwiegend (125 000 Hektar) für die Produktion von Technischem Rapsöl und Industriestärke (121 500 Hektar) benötigt.

Insgesamt hat der Anbau von Energiepflanzen für Biokraftstoffe und Biogas eine Grenze erreicht, nachdem die Steigerungsrate in den letzten Jahren immer weiter anstieg. Festbrennstoffe von landwirtschaftlichen Nutzflächen werden nur zögerlich eingesetzt.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

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