Unternehmens-Cluster 17.06.2011, 12:10 Uhr

Medizintechnik aus Tuttlingen

Die moderne Medizin wird immer leistungsfähiger. Einen Beitrag dazu leisten Instrumente und Produkte wie Implantate aus dem Raum Tuttlingen. Hier ist in den vergangenen Jahrzehnten ein Cluster für Medizintechnik entstanden. Vor allem die gewachsene Kompetenz in Sachen Feinmechanik machte dies möglich.

Heute werden etwa 400 Unternehmen dem Medizintechnik-Cluster Tuttlingen zugerechnet. Dabei liegt der Ursprung des erfolgreichen Technologie-Clusters bereits rund 150 Jahre zurück: Ausgangspunkt war der Aufbau einer standardisierten Fertigung von chirurgischen Instrumenten durch den Tuttlinger Unternehmer Gottfried Jetter 1867. Schnell folgten andere Firmen. Schwerpunkte sind hochwertige chirurgische Instrumente, innovative Implantattechnologie und minimalinvasive Chirurgie.

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„Der wesentliche Trend in der Medizintechnik und hier mit besonderem Fokus auf die operativen Disziplinen ist die kontinuierliche Minimalisierung des Zugangstraumas und des Eingriffes. Somit stehen schonende Operationsverfahren und Interventionen im Fokus der Weiterentwicklung, und diese wollen medizintechnisch entsprechende Lösungen bereitgestellt haben“, beschreibt Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, Vorsitzender der Aesculap AG die zukünftigen Aufgaben.

Medizintechnik: Stärkere Biologisierung erkennbar

„Darüber hinaus sehen wir eine immer stärkere Biologisierung der Medizintechnik“, so Kneabel. Das bedeute eine Kombination von modernen Gewerbeersatzverfahren mit klassischer Medizintechnik. „Letztendlich wird in immer stärkerem Maße die Sensorik und Mikrosystemtechnik in die Medizintechnik Einzug halten, um intelligente Implantate zu entwerfen“, sagte er.

Andere wichtige Beispiele sind die IT-Vernetzung oder auch Telemedizin. „Das Spielfeld für die Medizintechnik ist nahezu unerschöpflich, wobei der Fokus bei allen Innovationen immer auf einer möglichst hohen Produktsicherheit und damit auch Patientensicherheit liegen wird“, erklärte Knaebel.

Die Ideen dürften der Region, die gerne als „Weltmarktführer für Medizintechnik“ bezeichnet wird, also nicht ausgehen. Das Sterben der Uhrenindustrie ist der Region noch schmerzlich in Erinnerung. „Ein Cluster bietet enorme Chancen, aber durch die Konzentration auf eine Branche eben auch Risiken“, warnte Egon Warfia, Bereichsleiter bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Wir denken daher immer einen Schritt voraus und informieren über neue Materialien, Technologien und Trends in In- und Ausland.“ So ist die Ansiedlung von weiteren Unternehmen, die das jetzige Portfolio ergänzen, absolut erwünscht.

Gut ins Bild würden etwa elektronische Bildgebungsverfahren oder biomedizinische Unternehmen, die Hauttransplantate, künstliche Organe und Knorpel entwickeln, passen. „Darüber hinaus richten wir regelmäßig einen Gründerwettbewerb in der Medizintechnik aus, um junge Unternehmen an uns zu binden“, sagte Warfia. Für die Zukunft sieht er die entscheidende Aufgabe der Cluster-Management-Gesellschaft „MedicalMountains“ in der Förderung von Synergien und Kooperationen – besonders im Hinblick auf die kleineren Unternehmen.

Medizintechnik aus Tuttlingen: Schwerpunkt auf Feinmechanik

„Der Standort Tuttlingen ist eine einzigartige Clusterbildung an medizintechnischen Firmen mit dem Schwerpunkt auf Feinmechanik. Wir finden hier herausragend qualifizierte Mitarbeiter, welche wir größtenteils selbst ausbilden, sowie eine sehr kompetitive und stimulierende Umgebung mit Wettbewerbern“, lobt Aesculap-Chef Knaebel den Standort. „Diese herausragende Kompetenz bei allen Unternehmen vor Ort ist gleichzeitig eine exzellente Stimulation, um sich täglich neu zu erfinden und zu neuen Bestleistungen zu kommen.“

Knapp 9000 Menschen arbeiten in Tuttlingens Medizintechnikfirmen – Tendenz steigend. Fachkräftemangel ist daher auch ein Thema. „Tuttlingens Unternehmen tun selbst viel, um dem bundesweiten Trend entgegenzuwirken. Eine Möglichkeit hierzu bietet z. B. der berufsbegleitende Masterstudiengang Business Administration, der in Tuttlingen angeboten wird oder auch der Hochschulcampus“, erklärte Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck. „Von Beginn an besteht zwischen Betrieben und Studenten ein enger Kontakt“, so Beck. Seit 2009 existiert ein eigener Hochschulcampus, an dem – neben anderen Studiengängen – der Ingenieurstudiengang Industrial Medtec angeboten wird.

Darüber hinaus setzt beispielsweise Aesculap sehr intensiv auf eine erfolgreiche eigene Ausbildung in über 15 verschiedenen Ausbildungsberufen mit einer Ausbildungsquote von nahezu 10 %. Ferner ist das Unternehmen immer wieder bereit, in der Unterstützung ihrer Mitarbeiter noch einen Extraschritt weiterzugehen. „Es ist uns bewusst, dass wir unsere Leistungsfähigkeit unseren Mitarbeitern verdanken“, versicherte Knaebel. „Nach unserer Einschätzung müssten wir längst dazu übergehen, uns als Arbeitgeber so attraktiv zu präsentieren, dass wir uns praktisch am Arbeitsmarkt um die besten Köpfe bewerben und nicht darauf warten, dass die besten Mitarbeiter sich bei uns bewerben.“

Tuttlingen will für Medizintechnik-Mitarbeiter und deren Familien attraktiver werden

Die Stadt setzt auf ein partnerschaftliches Miteinander von Wirtschaft und Stadtverwaltung bei der Verwirklichung des Ziels, Tuttlingen für Fachkräfte und deren Familien lebenswert und attraktiv zu gestalten. Dazu gehört die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etwa durch eine verlässliche Ferienbetreuung für Grundschulkinder.

„Unser Ziel muss es sein, für die bestehenden – und auch neuen – Unternehmen aus dem Clusterbereich die Möglichkeiten zur Erweiterung und Ansiedlung zu schaffen“, verdeutlichte Beck. Eine wichtige Rolle wird dafür auch die künftige Stadtplanung spielen: „Der Masterplan ,Tuttlingen 2025“ wird zurzeit im Dialog mit der Wirtschaft und den Bürgern erarbeitet. In ihm sollen Entwicklung mehrerer großer Firmen sowie der gesamten Stadt Tuttlingen bis 2025 aufeinander abgestimmt werden“, verdeutlichte Beck den Weg in die Zukunft.

Ein Beitrag von:

  • Sabine Mühlenkamp

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