Blutdrucksenkung ohne Medikamente 13.05.2014, 06:54 Uhr

Manschette mit Elektroden senkt Bluthochdruck über die Nervenbahnen

An einer Methode, Bluthochdruck nicht per Medikament, sondern mit Hilfe einer Manschette zu senken, deren Elektroden auf einen bestimmten Nerv zielen, arbeiten Freiburger Forscher. In Tierversuchen hat die Methode bereits funktioniert und den mittleren Blutdruck um 30 Prozent gesenkt.

Die Manschettenelektrode kann den Blutdruck senken, ohne Nebenwirkungen hervorzurufen.

Die Manschettenelektrode kann den Blutdruck senken, ohne Nebenwirkungen hervorzurufen.

Foto: IMTEK/Uni Freiburg

Wenn die Technik auch am Menschen zuverlässig wirkt, wäre das ein Segen für viele Menschen. Jeder Vierte leidet in Deutschland an arteriellem Bluthochdruck. Normalerweise verabreichen die Mediziner ihren Patienten entsprechende Blutdrucksenker. Allerdings können Tabletten bei etwa einem Drittel der Betroffenen den Blutdruck nicht dauerhaft richtig einstellen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Kalkulator Schlüsselfertigbau (m/w/d) LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/i) Netzplanung / Netzberechnung Strom Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH
Heidelberg Zum Job 
Technische Universität Wien-Firmenlogo
Universitätsprofessor_in für das Fachgebiet Stahlbeton- und Massivbau Technische Universität Wien
Wien (Österreich) Zum Job 
Herzog GmbH-Firmenlogo
Technischer Projektingenieur (m/w/d) Herzog GmbH
Schramberg Zum Job 
Stadt Erlangen-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*in Zukunftsplan Fahrradstadt Stadt Erlangen
Erlangen Zum Job 
LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauleiter Bauwerksinstandsetzung und Betonsanierung (m/w/d) LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Hochschule Ruhr West-Firmenlogo
W2-Professur Digitale Methoden im konstruktiven Ingenieurbau Hochschule Ruhr West
Mülheim an der Ruhr Zum Job 
LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Oberbauleiter Konstruktiver Ingenieur- und Brückenbau (m/w/d) LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Ortsbaumeister*in Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 
Max Bögl Fertigteilwerke GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Prozessingenieur (m/w/d) FTW Gera / Linthe Max Bögl Fertigteilwerke GmbH & Co. KG
Max Bögl Transport und Geräte GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur / Holzbauingenieur (m/w/d) Max Bögl Transport und Geräte GmbH & Co. KG
Sengenthal bei Neumarkt in der Oberpfalz Zum Job 
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d, FH-Diplom oder Bachelor) der Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen, Schwerpunkt Hochbau Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hannover Zum Job 
Nikola Iveco Europe GmbH-Firmenlogo
Component Design and Release Engineer (m/w/d) Elektronische High-Speed-Hardware Nikola Iveco Europe GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Verkehrsbehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover, Bad Gandersheim Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Energieprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Berlin, Hamburg, Hannover Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) Bau-/ Immobilienprojekte THOST Projektmanagement GmbH
Köln, Dortmund, Essen Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Qualitäts- / Prozessingenieur (w/m/x) Softwareentwicklung MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
Thüringer Aufbaubank, AöR-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) Tiefbau Thüringer Aufbaubank, AöR
Nikola Iveco Europe GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) für elektrische/elektronische Systemarchitektur Nikola Iveco Europe GmbH
Nikola Iveco Europe GmbH-Firmenlogo
Component Design & Release Engineer (m/w/d) Elektrische/Elektronische Fahrzeugkomponenten Nikola Iveco Europe GmbH

Elektroden sprechen Vagusnerv an, um Bluthochdruck zu senken

Eine länger bestehende Erkrankung an Bluthochdruck führt aber zu Schäden in weiteren Organen, betroffen sind vor allem Augen, Nieren, Herz und das zentrale Nervensystem. Um auch Patienten helfen zu können, die mit Medikamenten nicht therapierbar sind, haben jetzt Freiburger Forscher eine neu entwickelte Manschettenelektrode mit 24 Kanälen um den sogenannten Vagusnerv am Hals implantiert.

Dr. Dennis Plachta von der Professur für Biomedizinische Mikrotechnik am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.

Dr. Dennis Plachta von der Professur für Biomedizinische Mikrotechnik am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.

Quelle: Institut für Mikrosystemtechnik

Das Gerät analysiert zunächst, welche der Elektroden den Nervenfasern, durch die das Blutdrucksignal übertragen wird, am nächsten liegt. Danach wird die Information in genau diesen Fasern durch Elektrostimulation passgenau überschrieben, ohne dabei weitere Faserbündel mit anderen Funktionen zu beeinflussen. Ihr Verfahren mit individueller Analyse, Selektion und Stimulation nennen die Freiburger Forscher „BaroLoopTM“.

Erfolge im Tierversuch: Blutdrucksenkung ohne Nebenwirkung

Die Wissenschaftler haben die Manschette im Tierversuch mit Ratten getestet. Dabei konnten sie den mittleren Blutdruck um 30 Prozent senken, ohne Nebenwirkungen wie beispielsweise die Verminderung der Herzschlagrate oder eine Verringerung der Atemfrequenz bis zum Atemstillstand hervorzurufen. Die Freiburger Forschungsergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of Neural Engineering“ erschienen.

Die Idee zu diesem Forschungsvorhaben entstand schon im Jahr 2004 im Rahmen der Einrichtung der Peter-Osypka-Stiftungsprofessur für Neuroelektronische Systeme an der Klinik für Neurochirurgie. Die neue Manschettentechnik  haben die Mikrosystemtechniker Dr. Dennis Plachta und Prof. Thomas Stieglitz von der Professur für Biomedizinische Mikrotechnik am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität in Zusammenarbeit mit den Neurochirurgen Dr. Mortimer Gierthmühlen und Prof. Dr. Josef Zentner vom Universitätsklinikum Freiburg entwickelt.

Marktreife könnte noch zehn Jahre dauern

Nachdem die Forscher mit ihren Versuchen die prinzipielle Machbarkeit der Manschettenelektrode nachgewiesen haben, wollen sie nun ein komplett implantierbares System entwickeln. Weil es sich bei der Manschette nach den Medizinproduktgesetzen um ein aktives Implantat handelt, das höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen muss, könnte es noch mindestens zehn Jahre dauern, bis die Manschette zugelassen wird.

Ein Beitrag von:

  • Klaus Ahrens

    Klaus Ahrens fühlt sich im Bereich Techniknews Zuhause. Vor allem die Bereiche Programmierung, Wissenschaft und Technik begeistern ihn.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.