Vorhofflimmern besser diagnostizieren 09.03.2014, 07:00 Uhr

3D-Verfahren macht Herzrhythmusstörungen sichtbar

Ein neuer Katheter mit 64 Elektroden misst das elektrische Potential an der Herz-Innenhaut. Eine Software erstellt mit diesen Daten ein dreidimensionales Bild. Ärzte des Herzzentrums in Bad Oeynhausen können die genaue Quelle der Herzrhythmusstörungen damit wesentlich schneller finden und veröden. 

Prof. Dieter Horstkotte, Leiter des Herzzentrums in Bad Oeynhausen, arbeitet bereits mit dem neuen Katheter Firm. Mit ihm und den 3D-Bildern aus dem Computer kann der Kardiologe sogenannte Rotoren, die Quellen der Rhythmusstörungen, schneller finden. 

Prof. Dieter Horstkotte, Leiter des Herzzentrums in Bad Oeynhausen, arbeitet bereits mit dem neuen Katheter Firm. Mit ihm und den 3D-Bildern aus dem Computer kann der Kardiologe sogenannte Rotoren, die Quellen der Rhythmusstörungen, schneller finden. 

Foto: Armin Kühn

In Deutschland gibt es rund eine Million Patienten, die am Vorhofflimmern leiden, der häufigsten Form der Herzrhythmusstörungen. Fehlgeleitete elektrische Impulse stören dabei den Takt des Herzens und können lebensbedrohlich werden.

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„Viele Patienten mit Herzrhythmusstörung stehen unter einem erheblichen Leidensdruck“, weiß Prof. Dieter Horstkotte. Der Kardiologe leitet das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen und hat nun ein neues Bildgebungsverfahren eingeführt, das die Suche nach den Quellen der Rhythmusstörung verbessern soll.

Elektroden auf dem Katheter messen elektrische Impulse im Herzen 

„Das neue Diagnoseverfahren ermöglicht uns eine genauere Darstellung und bessere Behandlungsplanung insbesondere für Patienten, die an schweren und dauerhaften Formen des Vorhofflimmerns leiden“, betont Horstkotte. Mit der neuen Medizintechnik können die Spezialisten die elektrophysiologischen Mechanismen des Vorhofflimmerns über ein dreidimensionales Bildgebungsverfahren sichtbar machen.

Die Suche nach den sogenannten Rotoren, den Quellen der gestörten Erregungsleitung am Herz-Vorhof, wird dadurch schneller und präziser. Das wiederum ist die Voraussetzung für eine gezielte Behandlung mit dem Herzkatheter, bei der die Störquellen verödet und damit dauerhaft beseitigt werden.

Der Korb des Firm-Katheters misst das elektronische Potential an der Innenhaut des Herzens. Insgesamt sitzen 64 Elektroden auf den acht Armen. 

Der Korb des Firm-Katheters misst das elektronische Potential an der Innenhaut des Herzens. Insgesamt sitzen 64 Elektroden auf den acht Armen. 

Quelle: Topera, Inc.

Das neue System, das seit Anfang Februar in Bad Oeynhausen eingesetzt wird, heißt Firm und wurde vom Hersteller Topera Medical im kalifornischen Palo Alto entwickelt. Das System zeigt den Kardiologen innerhalb von Sekunden eine dynamische Ansicht der elektrischen Aktivitäten im Herzen. Es besteht aus einer Software-Einheit einschließlich eines speziellen Korb-Katheters, mit dem die den Herzrhythmus störenden Rotoren in beiden Vorhöfen erreicht und wirkungslos gemacht werden. 

Der spezielle dreidimensionale Korb des Katheters hat acht Arme, auf denen insgesamt 64 Elektroden sitzen. Der Korb lässt sich bis auf die Größe einer Herzkammer ausdehnen und misst das elektrische Potenzial an der Innenhaut des Herzens. Mithilfe dieser Signale kann ein dreidimensionales Bild aufgebaut und so die genaue anatomische Stelle der Störung gefunden werden. 

Nur drei Herzzentren in Europa bieten das neue Verfahren an

Während bei herkömmlichen Verfahren der Elektrophysiologie in der Regel mehrere Prozeduren notwendig sind, um eine Erfolgsrate von 70 Prozent zu erzielen, verspricht das Firm-System mittels Rotoren-Erkennung ein schnelleres und besseres Ergebnis. Ende des vergangenen Jahres hat das neue 3D-Bildgebungsverfahren zur Diagnostik des Vorhofflimmerns sowohl die europäische CE-Zulassung als auch die Genehmigung der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA erhalten.

Nur drei Herzzentren in Europa, darunter die Klinik in Bad Oeynhausen, bieten das Verfahren derzeit im klinischen Einsatz an. In der Kardiologischen Klinik des Herz- und Diabeteszentrums werden jährlich immerhin 10.000 Untersuchungen mit dem Herzkatheter durchgeführt. „Unsere Erfahrungen bisher sind mehr als zufriedenstellend“, bestätigt Georg Nölker, Leiter der Elektrophysiologie. „Bei einem hohen Anteil der bisher behandelten Fälle kam es zur Beendigung der Rhythmusstörung. Das ist erfahrungsgemäß mit einer guten Prognose verbunden.“

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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