Kommunikation der Zukunft 04.03.2024, 10:37 Uhr

Wenn KI die Tiersprache entschlüsselt

Menschen wollen schon immer mit Tieren sprechen, einige glauben sogar zu wissen, was in ihrer Katze oder ihrem Hund vorgeht. Bald schon könnte eine „echte Kommunikation“ mit Tieren möglich sein, künstliche Intelligenz macht es möglich.

Digitale Bioakustik und künstliche Intelligenz: Neue Wege zur Entschlüsselung der Tierkommunikation und Erweiterung unseres Verständnisses der Natur. Foto: PantherMedia / DGLimages

Digitale Bioakustik und künstliche Intelligenz: Neue Wege zur Entschlüsselung der Tierkommunikation und Erweiterung unseres Verständnisses der Natur.

Foto: PantherMedia / DGLimages

Geht der Wunsch der Menschen, mit Tieren sprechen zu können, bald in Erfüllung? KI könnte es möglich machen. Forschende aus der ganzen Welt setzen „digitale Bioakustik“ ein, um subtile und nuancierte Tiergeräusche und Verhaltensweisen aufzuzeichnen, die für menschliche Sinne zu fein sind. Diese Geräusche dienen als Grundlage, um künstliche Intelligenz zu trainieren. Diese könnte wiederum  die Tierkommunikation entschlüsseln und für Menschen verständlich machen. Organisationen wie das Earth Species Project erwarten in den nächsten 12 bis 36 Monaten bedeutende Durchbrüche auf diesem Gebiet.

Was bedeutet digitale Bioakustik?

Die digitale Bioakustik befasst sich mit der Erfassung, Analyse und Interpretation von biologischen Klängen und Geräuschen mithilfe digitaler Technologien. Durch hochentwickelte Aufnahmegeräte, wie beispielsweise hydrophone oder spezielle Mikrofone, können Wissenschaftler eine Vielzahl von Klängen aus verschiedenen Ökosystemen aufzeichnen, von Unterwasserwelten bis hin zu tropischen Regenwäldern. Die digitalen Daten werden anschließend mittels Signalverarbeitungsalgorithmen analysiert, um Einblicke in die Kommunikation, Verhaltensweisen und Populationen von Tieren zu gewinnen. Digitale Bioakustik hat das Potenzial, unsere Kenntnisse über die natürliche Welt zu vertiefen und neue Wege für den Naturschutz und die Umweltüberwachung zu eröffnen.

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Veränderung unseres Verständnisses der Tierwelt

Die Verschmelzung von digitaler Bioakustik und künstlicher Intelligenz führt zu einer Veränderung unseres Verständnisses der Tierwelt und ihrer komplexen Kommunikationsformen. Durch die Zusammenführung dieser beiden Technologien werden bisherige Annahmen über die Kommunikationsfähigkeiten von Tieren und die vermeintliche Kluft zwischen Menschen und Nicht-Menschen hinterfragt. Möglicherweise werden wir eines Tages Tiere auf eine völlig neue Weise verstehen und mit ihnen kommunizieren können.

Dank des Einsatzes elektronischer Sensoren und Lautsprecher können wir nun Muster in der Tierkommunikation erkennen, die zuvor für uns nicht zugänglich waren. Die Diskussion darüber, ob wir diese Kommunikationsformen als „Tiersprache“ bezeichnen können, bleibt kontrovers, aber es wird deutlich, dass Tiere über viel komplexere Kommunikationswege verfügen, als wir bisher angenommen haben.

Forschende hoffen darauf, dass die Technologie, die ChatGPT antreibt, es uns ermöglichen könnte, in die Welt der Tiere einzutauchen und ihre Sprachen zu verstehen und vielleicht sogar zu sprechen.

Laute und Geräusche als eine Art von Sprachfunktion

Forschende haben seit langem das Verhalten bestimmter Tierarten untersucht, um herauszufinden, ob ihre Laute und Geräusche eine Art von Sprachfunktion haben. Ein Beispiel dafür sind Delfine, die das zweitgrößte Gehirn im Verhältnis zu ihrer Körpergröße nach dem Menschen haben. Ihre Lautäußerungen und kognitiven Fähigkeiten werden seit den 1970er-Jahren erforscht, obwohl noch immer nicht eindeutig geklärt ist, ob und wie Delfine miteinander kommunizieren.

Zusätzlich zu ihrer Gehirngröße haben Delfine, ähnlich wie Menschenaffen und Elefanten, die bemerkenswerte Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen und ein Bewusstsein für ihr eigenes „Ich“ zu haben. Neue Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz könnten dazu beitragen, dieses Rätsel zu lösen.

Aza Raskin, Mitbegründer des „Earth Species Projekt“, erklärt, dass sie klarstellen müssen, dass sie nicht wissen, ob Tiere etwas haben, das menschlicher Sprache gleichkommt. Die Gründer der Non-Profit-Forschungsorganisation haben es zu ihrem Ziel erklärt, Künstliche Intelligenz in den Dienst von Verhaltensforschung und Naturschutz zu stellen und letztendlich die Sprache von Tieren zu entschlüsseln.

“embedding space“ für jede Sprache

Der IT-Experte Raskin erklärte bereits in einem Bericht des Deutschlandfunks, wie das funktioniert: Man beauftragt die KI damit, eine Gestalt zu erschaffen, die eine Sprache repräsentiert. Der technische Begriff dafür ist „embedding space“. Das könne man sich vorstellen wie eine sogenannte „N-dimensionale Galaxie“, also einen geometrischen Raum, in dem jeder Stern ein Wort darstellt. Wörter, die ähnliche Dinge beschreiben, sind nah beieinander, und Wörter, die in einem bedeutenden Zusammenhang stehen, bilden geometrische Formationen.

Obwohl künstliche Intelligenz noch nicht perfekt darin ist, Tierkommunikation zu analysieren, ist sie in der Lage, die große Menge an verfügbaren Tierlautdaten zu organisieren und systematisch nach Wiederholungen zu filtern.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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