Digitalwirtschaft als Jobmotor – Liminski sieht Datenschutz als Vorteil
Auf der Dmexco fordert NRW-Minister Nathanael Liminski mehr Tempo beim digitalen Binnenmarkt. Datenschutz sieht er dabei nicht als Bremse, sondern als künftigen Wettbewerbsvorteil – für Wachstum, Märkte und Jobs.
Auf der Dmexco fordert NRW-Medienminister Nathanael Liminski mehr Tempo beim digitalen Binnenmarkt. Datenschutz sieht er dabei nicht als Bremse, sondern als künftigen Wettbewerbsvorteil – für Wachstum, Märkte und Jobs.
Foto: Mélanie Voisin
Auf der Digitalmesse Dmexco in Köln hat NRW-Medienminister Nathanael Liminski die Digitalwirtschaft als zentralen Motor für Wachstum und Arbeitsplätze bezeichnet – und zugleich einen europäischen Neustart beim Binnenmarkt gefordert. „Wir fesseln uns selbst“, warnte er mit Blick auf die regulatorische Zersplitterung in Europa.
Bremsklötze im Binnenmarkt
Nach Berechnungen, auf die auch Ex-EZB-Präsident Mario Draghi hinwies, entstehen durch fragmentierte Regeln 45 % Zusatzkosten bei Waren und sogar 110 % bei Finanzleistungen. „Das sind Hürden, die wir selbst einreißen können“, sagte Liminski. Sie verhinderten Investitionen, bremsten Innovationen – und damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Digitalwirtschaft braucht klare Regeln
Für den Minister ist klar: Wachstum lässt sich nicht allein durch neue Subventionen und Staatsschulden erreichen. Entscheidend seien faire Wettbewerbsbedingungen und eine kluge Regulierung. Dabei hob er den Datenschutz hervor – nicht als Belastung, sondern als zukünftigen Wettbewerbsvorteil. Europa könne mit hohen Standards für Vertrauen sorgen und sich damit von anderen Märkten abheben.
„Gerade im digitalen Marketing, im E-Commerce und in der Plattformökonomie sind Vertrauen und Datensicherheit die Grundlage für stabile Geschäftsmodelle“, erklärte Liminski. Wer hier investiere, schaffe nicht nur Wachstum, sondern sichere auch langfristig Jobs.
Supercomputer Jupiter als Symbol für Souveränität
Als Beispiel für die nötige Infrastruktur verwies Liminski auf den Supercomputer „JUPITER“ in Jülich. Der Hochleistungsrechner gehört zu den leistungsstärksten weltweit und ermöglicht Anwendungen von künstlicher Intelligenz in Medizin, Klimaforschung und Industrie. „Solche Investitionen zahlen direkt auf Produkte, Märkte und Jobs ein – und stärken zugleich die digitale Souveränität Europas“, so Liminski.
NRW als Impulsgeber
Nordrhein-Westfalen versteht sich dabei nicht nur als Gastgeber der Dmexco, sondern auch als politischer Motor: „Wir wollen Treiber der Entwicklung sein, die diese Branche so dringend braucht wie wenige andere.“
Sein Appell: Europa müsse den digitalen Binnenmarkt vollenden, Datenschutz als Standortvorteil begreifen und so die Grundlage schaffen, damit die Digitalwirtschaft ihr Potenzial für Wachstum, Innovation, neue Märkte und sichere Jobs entfalten kann. (mv)
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