Flüsse und Seen als Wärmequelle 02.12.2025, 12:30 Uhr

Diese Wärmepumpe macht Ihren Teich zur Heizung

In der Oberlausitz entsteht eine Wärmepumpe, die Flüsse und Seen als Wärmequelle nutzt – sogar bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Welche Technik steckt dahinter?

Die Aquathermie-Wärmepumpe hat Anfang November ihre Werksabnahme in Aarhus bestanden. Foto: Fraunhofer IEG/Panitz

Die Aquathermie-Wärmepumpe hat Anfang November ihre Werksabnahme in Aarhus bestanden.

Foto: Fraunhofer IEG/Panitz

Flüsse, Seen und Teiche gibt es fast überall. Als Wärmequelle spielen sie bisher trotzdem kaum eine Rolle. Das will ein Forschungsteam aus Sachsen ändern: Im Projekt AQVA-HEAT III entwickeln die Hochschule Zittau/Görlitz, das Fraunhofer IEG und das ILK Dresden ein System, das Oberflächengewässer ganzjährig für klimaneutrale Wärme anzapft.

Wie funktioniert die Wärmepumpe?

Das Konzept der „Aquathermie“ ist nicht neu. Doch bisherige Anlagen haben ein Problem: Im Winter sinken die Wassertemperaturen oft auf wenige Grad über null. Klassische Wärmepumpen arbeiten dann nur noch mit sehr geringer Effizienz, der Betrieb ist nicht mehr wirtschaftlich.

Die sächsischen Forscher lösen dieses Problem mit einem Trick: Ein sogenannter Vakuum-Flüssigeis-Erzeuger, den das ILK Dresden entwickelt hat, verdampft das kalte Wasser unter Unterdruck. Dabei entsteht eine konstante Temperatur von mindestens 12 °C – unabhängig davon, wie kalt der Fluss gerade ist. Eine nachgeschaltete Wärmepumpe erhöht das Niveau dann auf bis zu 90 °C. Genug für die Einspeisung ins Fernwärmenetz.

Stellenangebote im Bereich Gebäude- und Maschinenmanagement

Gebäude- und Maschinenmanagement Jobs
WashTec Cleaning Technology GmbH-Firmenlogo
CAD-Projektabwickler - Projektierung (m/w/d) WashTec Cleaning Technology GmbH
Augsburg Zum Job 
GBG Wohnen GmbH-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (m/w/d) GBG Wohnen GmbH
Mannheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für Wasserstoff (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in/ Projektmitarbeiter*in (m/w/d) Flächenmanagement THOST Projektmanagement GmbH
Dresden, Berlin, Leipzig, Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Fachexperte (w/m/d) Zentrale Vergabe Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für die Projektleitung von Lärmschutz- und Brückenbauwerken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleitung Bahnübergangsmaßnahmen (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur Bauwerksprüfung (w/m/d) in Oldenburg Die Autobahn GmbH des Bundes
Oldenburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Fachexpertin oder Fachexperte Bautechnik/Bauprozess (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Fachexpertin oder Fachexperte ÖPP-Projekte/Großprojekte (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Fachexpertin oder Fachexperte Entwurfsplanung Bauwerke (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Planer*in (m/w/d) für die technische Gebäudeausrüstung - Elektrotechnik Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur Streckenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Ingenieur als Projektleiter für Investitionsprojekte (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Werkstudent*in Siedlungswasserwirtschaft (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
DB InfraGO-Firmenlogo
Senior Projektingenieur:in Leit- und Sicherungstechnik (w/m/d) DB InfraGO
Frankfurt am Main Zum Job 
Deutsche Bahn AG-Firmenlogo
(Junior) Projektleiter:in / Projektingenieur:in für Oberbau | Gleise | Fahrbahn | Streckenbau (w/m/d) Deutsche Bahn AG
Frankfurt am Main Zum Job 
Dr. Born - Dr. Ermel GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur Planung Ingenieurbau (m/w/d) Dr. Born - Dr. Ermel GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dr. Born - Dr. Ermel GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Abwasserbehandlung (m/w/d) Dr. Born - Dr. Ermel GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dr. Born - Dr. Ermel GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Infrastrukturplanung (m/w/d) Dr. Born - Dr. Ermel GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 

Ein weiterer Vorteil: Statt der marktüblichen fluorierten Kältemittel, die als klimaschädlich gelten, nutzt das System ein pumpfähiges Wasser-Eis-Gemisch. Das vermeidet Umweltrisiken. Zudem stehen F-Gase zunehmend unter regulatorischem Druck; der Verzicht auf sie könnte sich daher langfristig auszahlen.

Wärmepumpenkaskade mit Vakuum-Flüssigeis-Erzeuger zur Nutzung von Flüssen als Wärmequelle. Grafik: ILK Dresden

Wärmepumpenkaskade mit Vakuum-Flüssigeis-Erzeuger zur Nutzung von Flüssen als Wärmequelle. Grafik: ILK Dresden

Fernwärmenetz oder Gebäudetechnik

Die speziell für das Projekt entwickelte Wärmepumpe ist zweistufig ausgelegt. Dabei nutzt sie das natürliche Kältemittel Ammoniak. Anfang November hat die Anlage ihre Werksabnahme im dänischen Aarhus bestanden. Im ersten Halbjahr 2026 soll sie in eine Halle der Stadtwerke Zittau einziehen, um dort Wärme aus dem Fluss Mandau ins lokale Fernwärmenetz einzuspeisen.

„Die Forscher kommen dem Traum der Erschließung einer bisher kaum beachteten, aber umweltfreundlichen und ganzjährig nutzbaren Wärmequelle einen Schritt näher“, kommentierte Thomas Gubsch von der Hochschule Zittau/Görlitz.

Parallel entsteht eine zweite Anlage in Weißwasser in der Oberlausitz. Sie zieht ihre Wärmeenergie aus einem stehenden Teich. Das reicht aus, um ein ganzes Gebäude vollständig mit Wärme zu versorgen. Die Intention des Teams: Beweisen, dass die Technik skalierbar ist und sich sowohl zur Versorgung einzelner Gebäude als auch großer Fernwärmenetze eignet.

Wie ein Tagebausee zur Wärmequelle wird

Langfristig könnte die Technik auch für die Lausitzer Tagebauseen interessant werden. Sachsens Energieminister Wolfram Günther sieht darin großes Potenzial für den Strukturwandel nach dem Kohleausstieg: „Die Potenziale für Aquathermie sind riesig. Wir haben die großen Wasserflächen der ehemaligen Braunkohletagebaue.“

Das Land Sachsen und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördern das Projekt mit insgesamt 3,7 Mio. €. Bereits 2020 hatte die Idee den sächsischen eku-Preis erhalten.

Nach einer einjährigen Testphase will das Team bis Februar 2027 erste belastbare Ergebnisse liefern. Was es außerdem plant: Einen Genehmigungsleitfaden, der künftige Aquathermie-Projekte erleichtern soll.

Ein Beitrag von:

  • Magnus Schwarz

    Magnus Schwarz schreibt zu den Themen Wasserstoff, Energie und Industrie. Nach dem Studium in Aachen absolvierte er ein Volontariat und war mehrere Jahre als Fachredakteur in der Energiebranche tätig. Seit Oktober 2025 ist er beim VDI Verlag.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.