Treasores meldet Erfolg 24.03.2015, 06:55 Uhr

Solarzellen könnten sich bald wie Zeitungen drucken lassen

Der europäische Forschungsverbund Treasores hat eine wichtige Hürde auf dem Weg zur gedruckten Solarzelle genommen: Die Forscher haben eine ultradünne, transparente Silber-Verbundelektrode entwickelt. Sie ermöglicht eine Effizienz von sieben Prozent – für biegsame, gedruckte Solarzellen ein Rekord. 

Organische Solarzellen lassen sich problemlos verbiegen und mit Druckern herstellen. Kommerziell uninteressant sind sie bislang wegen des niedrigen Wirkungsgrads. Das wollen die Forscher ändern. 

Organische Solarzellen lassen sich problemlos verbiegen und mit Druckern herstellen. Kommerziell uninteressant sind sie bislang wegen des niedrigen Wirkungsgrads. Das wollen die Forscher ändern. 

Foto: National Physical Laboratory

Am 2. Mai beginnt die Expo 2015, die Weltausstellung in Mailand. Im deutschen Pavillon gibt es ganz besondere Kunstwerke zu bewundern: Organische Solarzellen, die sich, weil aus billigem Kunststoff, nahezu beliebig formen lassen. Hersteller ist das Nürnberger Unternehmen Belectric Konarka, das derartige Zellen per Drucker herstellt, ähnlich wie Zeitungen. Bisher werden solche Zellen nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Um sie kommerziell nutzen zu können, müssten sie einen höheren Wirkungsgrad haben.

Treasores will gedruckten Solarzellen zum Durchbruch verhelfen

Genau das zu erreichen ist eines der Ziele des europäischen Projekts Treasores, an dem 14 Partner aus fünf Ländern beteiligt sind – darunter vier Fraunhofer-Institute, die Technische Universität Dresden und der Münchner Beleuchtungsspezialist Osram. Die Federführung liegt beim Materialforschungsinstitut Empa, das zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich gehört.

Jetzt meldet der Forschungsverbund einen ersten Erfolg. Er stellt ein biegsames Solarzellenmodul und eine transparente Silber-Verbundelektrode vor, die im Rollendruck hergestellt worden sind. Die Elektroden sind, obwohl aus Edelmetall, transparent, weil sie ultradünn sind, dazu noch billiger als die üblicherweise genutzten Indium-Zinnoxid-Elektroden. Das neue Material sorgt für eine Wirkungsgradverbesserung auf sieben Prozent, was im Vergleich zu Siliziummodulen allerdings immer noch wenig ist. Die Besten kommen auf mehr als 20 Prozent.

EU fördert die Forschung mit 14 Millionen Euro

Doch Elektroden sind nur ein Teil der organischen Solarzellen. Damit sie Strom erzeugen, müssen mehrere elektrisch aktive Schichten aufgedruckt werden. Die Wissenschaftler unter Leitung des Empa-Forschers Frank Nüesch arbeiten jetzt daran, das Druckverfahren industriell nutzbar zu machen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Kabelprojekte in der Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Referent für internationales Engpassmanagement und Kapazitätsberechnung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Bayreuth Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik als Projektleiter Umspannwerke (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Raum Südbayern (Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Landespflege Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Fachhochschule Kiel-Firmenlogo
W2-Professur für Elektrische Netze und Energiespeicher Fachhochschule Kiel
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und -entwurf/ Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Referentin/ Referent (w/m/d) für Zuwendungsmaßnahmen und Wettbewerbe Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH-Firmenlogo
Technischer Trainee (m/w/d) / Umwelt / Deponie / Bauingenieurwesen AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH
Biddle GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur HLK/TGA (m/w/d) als Key Account Manager Retail Biddle GmbH
Hochschule Esslingen-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet Klimatechnik Hochschule Esslingen
Esslingen am Neckar Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für Energieinfrastruktur und Bauvorschriften Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Stern-Wywiol Gruppe GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Umweltmanager (m/w/d) / Environmental Manager Stern-Wywiol Gruppe GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hochspannungstechnik - HVDC (m/w/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in Bau und Ansprechpartner/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bad Gandersheim Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Planer*in (m/w/d) PV-Anlagen Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur Netzführung (m/w/d) naturenergie netze GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stricker Dienstleistungs GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- & Projektleiter (m/w/d/kA) Energy Stricker Dienstleistungs GmbH
Dortmund Zum Job 
Stricker Dienstleistungs GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- & Projektleiter (m/w/d/kA) Energy Stricker Dienstleistungs GmbH
Dortmund Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
FACTS Ingenieur (m/w/d) TenneT
Bayreuth Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) VIVAVIS AG
Vertriebsregion Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Kabelprojekte in der Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Referent für internationales Engpassmanagement und Kapazitätsberechnung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Bayreuth Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik als Projektleiter Umspannwerke (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Raum Südbayern (Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Landespflege Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Die transparenten Elektroden für biegsame Solarzellen benötigen keine seltenen Erden wie Indium mehr. Sie ermöglichen einen höheren Wirkungsgrad und lassen sich kostengünstiger herstellen. 

Die transparenten Elektroden für biegsame Solarzellen benötigen keine seltenen Erden wie Indium mehr. Sie ermöglichen einen höheren Wirkungsgrad und lassen sich kostengünstiger herstellen. 

Quelle: Empa

Ziel ist die Herstellung von hunderte Meter langen Solarzellfolien, die wie Papier oder Stahlblech einfach aufgerollt werden können. Der Europäischen Union ist diese Forschung extrem wichtig. Sie finanziert sie mit gut 14 Millionen Euro.

Auch an den Elektroden wollen die Forscher noch arbeiten. Sie experimentieren mit leitfähigen Textilien, nanometerdünnen Drähten und Nanoröhrchen aus Kohlenstoff – ein Nanometer ist ein millionstel Millimeter. „Unsere neuen kostengünstigen Elektrodensubstrate sind den bisherigen leitfähigen Oxidelektroden bereits in vielerlei Hinsicht überlegen“, sagt Nüesch. „Aber wir müssen die Leistung der damit im Großmaßstab hergestellten Bauteile noch weiter verbessern, indem wir die Fehlerdichte in den Substraten reduzieren.“ Da könnte Silber wieder zum Zuge kommen. Eine ultradünne Folie, eingeklemmt zwischen zwei nicht minder dünnen Metalloxidfolien, gilt derzeit als Favorit. 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.