Nanofasern bringen Lithium-Schwefel-Batterien auf das nächste Level
Ein innovatives Zwischenschichtmaterial soll Lithium-Schwefel-Batterien effizienter und sicherer machen. Dies könnte die Nutzung sauberer Energien beschleunigen und die Elektromobilität wie auch Energiespeicherung nachhaltig verändern.
Lithium-Schwefel-Batterien können durch das neue Zwischenschichtmaterial effizienter werden.
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An der Chung-Ang-Universität in Seoul arbeitet ein interdisziplinäres Team daran, die Leistungsfähigkeit von Lithium-Schwefel-Batterien zu verbessern. Ein dafür neu entwickeltes Material basiert auf kohlenstoffgestützten Katalysatoren, die einzelne Metalle in einer stabilen Umgebung einbetten. Damit lässt sich die Reaktionsgeschwindigkeit optimieren und der Verlust wichtiger Komponenten reduzieren.
Neues Material für Lithium-Schwefel-Batterien im Test
Eine zentrale Herausforderung bestand bislang darin, die Struktur des Kohlenstoffträgers und die chemische Umgebung der Katalysatoratome so zu gestalten, dass beides harmonisch zusammenwirkt. Die Forscherinnen und Forscher um Seung-Keun Park und Inho Nam entwickelten nun spezielle Nanofasern auf der Grundlage metallorganischer Gerüstverbindungen, die diesen Anforderungen gerecht werden.
Das neue Verfahren kombiniert metallische Einzelatome mit einer feinporigen Faserarchitektur. Diese bietet zahlreiche Kanäle, die den Elektrolyten gleichmäßig verteilen und die Reaktion der Stoffe beschleunigen. Zudem werden Polysulfid-Verluste deutlich verringert – ein zentrales Problem bisheriger Lithium-Schwefel-Batterien. Das Resultat ist ein langlebigerer Energiespeicher mit stabiler Kapazität.
Grundlegende Motivation der Forschung
„Unsere Motivation liegt darin, die grundlegenden Herausforderungen im Bereich der Materialien anzugehen, die die Entwicklung von Energiespeichersystemen der nächsten Generation bisher eingeschränkt haben“, erklärt Dr. Park. Lithium-Ionen-Batterien seien weit verbreitet, erreichten aber ihre Grenzen. Das neue Material für Lithium-Schwefel-Batterien könne diese Grenzen überwinden.
Das Team konzentrierte sich auf Kobaltatome, die in eine niedrigkoordinierte Stickstoffumgebung eingebettet wurden. Diese Anordnung steigert die Reaktionsfähigkeit der Batterie und vermindert den sogenannten Shuttle-Effekt, der sonst zu Energieverlust führt. Damit zeigt die Studie, dass rationales Materialdesign auf atomarer Ebene deutliche Praxisvorteile bringen kann.
Neues Material für Lithium-Schwefel-Batterien steigert Effizienz
Die Kombination aus struktureller Stabilität, hoher Leitfähigkeit und katalytischer Aktivität verleiht der Batterie eine bemerkenswerte Zyklenfestigkeit. Selbst nach vielen Lade- und Entladevorgängen bleibt ihre Leistung konstant hoch. Das Zusammenspiel von Kohlenstoffgerüst und Katalysator bildet den Kern der technologischen Verbesserung.
Die entwickelte Methode vereint zwei zentrale Ansätze: die Bildung hierarchisch poröser Nanofasern und die exakte Platzierung atomarer Kobaltzentren. So entsteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stabilität und aktiver Oberfläche. Das neue Material für Lithium-Schwefel-Batterien zeigt damit, wie systematisches Design innovative Energiespeicherlösungen ermöglicht.
Praktischer Nutzen und Einsatzmöglichkeiten
Langfristig könnten die Forschungsergebnisse in vielen Bereichen Anwendung finden. Besonders für Elektrofahrzeuge verspricht die Technologie größere Reichweiten und kürzere Ladezeiten. Auch in der stationären Speicherung erneuerbarer Energien eröffnet sie neue Optionen, um Schwankungen aus Solar- oder Windanlagen auszugleichen.
„Unser Material ist freitragend, bindemittelfrei und flexibel. Es kann direkt als Zwischenschicht in Pouchzellen eingesetzt werden und behält nachweislich seine mechanische Stabilität auch unter Biegung bei, während es kleine Geräte mit Strom versorgt“, erläutert Dr. Nam. Dies verdeutlicht, wie vielseitig und robust die neue Technologie ist.
Neues Material für Lithium-Schwefel-Batterien als Zukunftstreiber
Mit Blick auf die gesellschaftliche Wirkung betonen die Forschenden, dass effizientere Batterien den Übergang zu nachhaltigen Energien beschleunigen. Sie könnten Emissionen senken, knappe Rohstoffe schonen und langfristig Kosten im Energiesektor reduzieren. Damit leistet die Forschung auch einen Beitrag zur globalen Energiewende.
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