Schnellere Produktion 23.10.2014, 06:57 Uhr

Lithium-Ionen-Batterien deutlich billiger durch neues Herstellungsverfahren

Ein Schub für die Energiewende? Forscher am Karlsruher Institut für Technologie haben das Verfahren zur Herstellung von Energiespeichern etwa für E-Autos deutlich beschleunigt. Damit soll die Technologie wesentlich billiger werden.

Das KIT hat ein Verfahren entwickelt, mit dem man Elektrodenfolien besonders schnell und präzise beschichten kann. Dadurch könnte sich die Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus deutlich verbilligen. 

Das KIT hat ein Verfahren entwickelt, mit dem man Elektrodenfolien besonders schnell und präzise beschichten kann. Dadurch könnte sich die Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus deutlich verbilligen. 

Foto: KIT

Mit dem neuen Verfahren lassen sich pro Minute 100 Meter Elektrodenfolie herstellen. Diese beschichteten Materialien sind die eigentlichen Energiespeicher in Lithium-Ionen-Batterien, wie sie beispielsweise in Elektroautos eingesetzt und auch als Speichermedium für Erneuerbare Energien verwendet werden. Damit verdreifacht sich nach Angaben des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) das Produktionstempo – und das bei fast gleich bleibenden Kosten.

Wenn die Herstellung der Folien deutlich billiger wird, könnte das einen Schub für die Energiewende bedeuten. Derzeit entstehen weltweit beispielsweise immer mehr große Speicherkraftwerke, die gewaltige Mengen Energie aufnehmen und so als Ausgleich für die schwankenden Netzeinspeisungen aus Wind- oder Sonnenenergie dienen können – auch sie arbeiten mit Lithium-Ionen-Akkus.

Eine Arbeitsgruppe im KIT-Forschungsbereich „Thin Film Technology“ hat drei Jahre lang an dem Verfahren gearbeitet. Ein flexibles Düsensystem ermögliche nun, „beliebige Muster mit großer Präzision auch bei hohen Geschwindigkeiten zu erzeugen“. Diese Muster, die sogenannte absatzweise Beschichtung, ist wichtig für die Speicherfähigkeit der Folien.

Beschichtung mit Start- und Stoppkanten

Für die Herstellung einer Elektrodenfolie wird zunächst ein so genanntes Slurry, eine Art zähflüssiger Paste, erzeugt. Es besteht aus Aktivmaterial, das an der elektrischen Reaktion beteiligt ist, dazu Ruß, Lösungsmittel und weitere Bestandteile. Das Material wird auf eine Folie aus Kupfer für die Anode beziehungsweise Aluminium für die Kathode aufgetragen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
FERCHAU GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik / Anlagenbau (m/w/d) FERCHAU GmbH
Dortmund Zum Job 
TÜV NORD GROUP-Firmenlogo
Sachverständige:r im Bereich Anlagensicherheit Immissionsschutz und Störfallvorsorge TÜV NORD GROUP
Hamburg, bundesweit Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Gruppenleiter:innen für Projektsteuerung und Projektleitung Anlagenbau (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in/ Projektmitarbeiter*in (m/w/d) Flächenmanagement THOST Projektmanagement GmbH
Dresden, Berlin, Leipzig, Hamburg Zum Job 
3M Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Research Product Development Engineer (R&D) - Electrical Markets (m/f/*) 3M Deutschland GmbH
Technische Universität Darmstadt-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Energieprozesstechnik (W3) Technische Universität Darmstadt
Darmstadt Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Werkstudent*in Siedlungswasserwirtschaft (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Dr. Born - Dr. Ermel GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Abwasserbehandlung (m/w/d) Dr. Born - Dr. Ermel GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Technischer Revisor (m/w/d) Schwerpunkt Prozessprüfung im Bereich Versorgung und ÖPNV Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Wärme- und Kältetechnische Projekte (w/m/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Schwerpunkt Abfall- und Bodenmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Stadtwerke Essen-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker (gn) für Kanal- und Entwässerungsplanung Stadtwerke Essen
Fachhochschule Südwestfalen-Firmenlogo
Budde-Stiftungsprofessur für Erneuerbare Energien, insbesondere Wasserstoff Fachhochschule Südwestfalen
Iserlohn Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik TransnetBW GmbH
Wendlingen am Neckar, Bruchsal Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Asset Management (m/w/d) TransnetBW GmbH
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in (m/w/d) Versorgungstechnik im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (HLSK) Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Energiekonzepte und Energieeffizienz Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik (m/w/d) Schwerpunkt Elektro- und Leittechnik Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Projektmanagement Bereich Energietechnik / Elektrotechnik THOST Projektmanagement GmbH
Göttingen, Bremen, Lübeck, Kiel, Leipzig, Hamburg, Heide, Pforzheim Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in Siedlungswasserwirtschaft - Grundstücksentwässerung (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Bei der „intermittierenden“ Beschichtung kommt es darauf an, dass die Start- und Stoppkanten auch bei hohen Frequenzen sauber verlaufen.

Bei der „intermittierenden“ Beschichtung kommt es darauf an, dass die Start- und Stoppkanten auch bei hohen Frequenzen sauber verlaufen.

Quelle: KIT

Das einfachste Verfahren ist, die Beschichtung durchgehend aufzubringen. Besser aber sei es, sie für nachfolgende Verfahrensschritte zu unterbrechen, erklärt Prof. Wilhelm Schabel vom KIT. Bei dieser „intermittierenden“ Beschichtung komme es dann aber darauf an, „dass die Start- und Stoppkanten auch bei hohen Frequenzen sauber verlaufen“, sagt der Forscher.

„Dies erreichen wir bei unserem Verfahren durch eine Membran, die sich im Auftragswerk, das heißt in der Düse, schnell und gesteuert hin- und her bewegt.“ Die Fließeigenschaften der Paste könnten dann auch noch im Herstellungsprozess angepasst werden.

Zielvorgabe weit übertroffen

Der Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) hatte erst vor wenigen Wochen eine „Roadmap“ vorgestellt, die 15 wesentliche Herausforderungen für eine kostengünstige Batterieproduktion beschreibt, die den steigenden Bedarf decken kann. Eine davon war das Ziel einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 100 Metern pro Minute. Mit den vorhandenen Technologien schien dieses Maß kaum erreichbar.

Der Verband zeichnete ein recht pessimistisches Bild, weil Versuche mit Bedampfen, Pulverbeschichtung oder Tintenstrahlverfahren bereits gescheitert seien. Dementsprechend großzügig setzte der VDMA als Zielvorgabe das Jahr 2030 an – kurz danach melden die KIT-Wissenschaftler Vollzug.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.