Tag der Erneuerbaren Energien 25.04.2020, 09:06 Uhr

Deutsche Umwelthilfe rüffelt Bundesregierung: „Solarbranche in prekärer Lage“

Eigentlich hätte die Bundesregierung über eine Novellierung des EEG beraten sollen. Doch das wurde vertagt. Für Betreiber von Solaranlagen kann das bittere Folgen haben, sagt die Deutsche Umwelthilfe.

Solarzellen auf Dach

Der Solardeckel ist wohl Geschichte.

Foto: panthermedia.net/R-Type

Nahezu jeder Tag feiert irgendwen oder irgendwas. Der „Tag des…“ ist einigermaßen inflationär geworden. Am letzten Donnerstag zum Beispiel war Tag des Bieres. Und im November feiern manche den Tag des Dackels.

Immerhin: Besonders aktuell ist der Tag der Erneuerbaren Energien. Der ist am Samstag, 25. April.

Deutsche Umwelthilfe: „Drohende Rezession bedroht die Branche zusätzlich“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nimmt den Tag zum Anlass, einmal mehr die Bundesregierung zu rüffeln. Die Ökostrom-Branche sei durch deren Untätigkeit in einer prekären Lage, konstatiert die DUH und fordert die Regierung auf, Windkraft und Photovoltaik mit den geplanten Konjunkturhilfen neuen Schwung zu geben.

Investitionen in Erneuerbare Energien schützten nicht nur das Klima, sondern könnten gerade Corona-Pandemie ein Jobmotor sein, argumentiert der Verein. Die Bundesregierung verschleppe seit über zwei Jahren die notwendige EEG-Novelle und verweigere so der Branche eine Zukunftsperspektive. „Die drohende Rezession bedroht die Branche zusätzlich“, heißt es in einer Mitteilung.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter:in Konzeption, Planung, Bau und Einsatz Fernwärmeanlagen Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in Siedlungswasserwirtschaft - Grundstücksentwässerung (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Stadtwerke Tübingen-Firmenlogo
Ingenieur für Versorgungstechnik (m/w/d) Stadtwerke Tübingen
Tübingen Zum Job 
FERCHAU GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik / Anlagenbau (m/w/d) FERCHAU GmbH
Dortmund Zum Job 
TÜV NORD GROUP-Firmenlogo
Sachverständige:r im Bereich Anlagensicherheit Immissionsschutz und Störfallvorsorge TÜV NORD GROUP
Hamburg, bundesweit Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Gruppenleiter:innen für Projektsteuerung und Projektleitung Anlagenbau (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in/ Projektmitarbeiter*in (m/w/d) Flächenmanagement THOST Projektmanagement GmbH
Dresden, Berlin, Leipzig, Hamburg Zum Job 
3M Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Research Product Development Engineer (R&D) - Electrical Markets (m/f/*) 3M Deutschland GmbH
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Werkstudent*in Siedlungswasserwirtschaft (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Dr. Born - Dr. Ermel GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Abwasserbehandlung (m/w/d) Dr. Born - Dr. Ermel GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)-Firmenlogo
Leiter*in des Referates "Innerer Dienst" (m/w/d) Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Wärme- und Kältetechnische Projekte (w/m/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Sachbearbeiter für Wandler in Umspannwerken (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) für technische Gebäudeausrüstung, Infrastruktursicherheit und Hochverfügbarkeit im Referat I 24 "Sicherheit in Rechenzentren der Bundesverwaltung" Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Landeshauptstadt Hannover-Firmenlogo
Ingenieur*in - Versorgungstechnik oder Energie- und Gebäudetechnik Landeshauptstadt Hannover
Hannover Zum Job 
noris network AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für Versorgungstechnik - Rechenzentrumsbau noris network AG
Nürnberg Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Betriebsleiter:in Biogasanlage (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
Berlin-Ruhleben Zum Job 
swa Netze GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Einspeiseanlagen mit Führungsperspektive swa Netze GmbH
Augsburg Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) (w/m/d) Bauingenieurwesen, Infrastruktur-, Umweltingenieurwesen Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Bauingenieurwesen, Infrastrukturingenieurwesen, Umweltingenieurwesen (m/w/d) Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg Zum Job 

„Die Bundesregierung kann 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen“

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner formuliert es so: „Die Bundesregierung kann mit den geplanten Konjunkturhilfen 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen: Dem Ausbau der Erneuerbaren Energien neuen Schwung geben und so das Klima schützen und gleichzeitig Arbeitsplätze sichern. Damit kann sie zumindest anfangen, den Fehler des Wirtschaftsausschusses wieder gut zu machen, in dem die Große Koalition am 22. April erneut die Aufhebung des Ausbaudeckels für Photovoltaik von der Agenda genommen hat. Wir fordern die Bundesregierung auf der Erneuerbaren Energien-Branche wieder eine Perspektive zu geben. Anderenfalls droht uns, dass wir die Klimaschutzziele verfehlen.“

Der Wirtschaftsausschuss des Bundestages hatte sich in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch eigentlich mit einem Gesetzentwurf zur Abschaffung des 52-Gigawatt-Deckels im EEG beschäftigen wollen, den mehrere Abgeordnete der Grünen eingebracht hatten. Doch die Koalition aus Union und SPD entfernte den Punkt von der Tagesordnung, wie die Grünen erklärten.

Die Regierungskoalitionen bestätigte das gegenüber der Nachrichtenagentur Dow Jones. Aus Unionskreisen hieß es demnach, das Thema sei „vertagt“ worden. Der im Jahr 2012 eingeführte 52-Gigawatt-Deckel sieht vor, dass die Vergütung nach EEG mit Erreichen der Grenze von 52.000 MW-Leistung ausläuft. Eigentlich hatte sich die Regierung schon im September 2019 im Rahmen des Klimapakets auf eine Verlängerung der Förderung im EEG verständigt. Noch ist die Marke von 52 Gigawatt nicht erreicht. Sobald das aber der Fall ist – und damit ist bald zu rechnen – endet nach derzeitigem EEG die Förderung für alle Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt Leistung automatisch. Jetzt bangen viele Betreiber um ihre Existenz.

„Verschleppung der EEG-Novelle ist unverständlich“

Neben den Konjunkturhilfen müsse die Bundesregierung die EEG-Novelle, die Abschaffung des Photovoltaik-Deckels und die Anhebung der Ausbauziele umsetzen, heißt es jetzt von der DUH.

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH sagte dazu: „Die Verschleppung der EEG-Novelle ist unter dem Vorzeichen der Rezession einmal mehr unverständlich. Strom aus Erneuerbaren Energien ist die Basis für viele weitere klimafreundliche Investitionen, z.B. in eine grüne Wasserstoffwirtschaft oder eine klimafreundliche Gebäudetechnik. Hemmnisse für den Ausbau Erneuerbarer Energien müssen jetzt abgebaut werden. Dann kann die Erneuerbare Energien-Branche wieder der Jobmotor werden, der sie schon einmal war.“

Weitere Themen:

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.