Störsender und Netze 26.10.2016, 14:55 Uhr

Drohnenabwehr für Gefängnisse und Industrieanlagen

Sie schmuggeln Drogen, Waffen, Geld und Smartphones ins Gefängnis, oft unbemerkt durch die Luft, einfach über die Gefängnismauer schwebend: Gegen solche Drohnen hat die britische Universität Southampton ein Abwehrsystem entwickelt. Es besteht aus Störsignalen und für den Notfall aus einer Kanone, die mit einem Netz Drohnen vom Himmel holt.

Drohne vor der Frankfurter Skyline: Mit neuen Störsendern und Netzkanonen will ein britisches Unternehmen den Schutz von Gefängnissen und Industrieanlagen vor Drohnenangriffen verbessern.

Drohne vor der Frankfurter Skyline: Mit neuen Störsendern und Netzkanonen will ein britisches Unternehmen den Schutz von Gefängnissen und Industrieanlagen vor Drohnenangriffen verbessern.

Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Forscher, die ihre Erfindung inzwischen mit dem Start-up Drone Defence privatisiert haben, haben das Störsystem Dynopis E1000MO entwickelt, das die Funkverbindung zwischen Drone und Steuerung stört und unterbricht. Das Gerät mit einer Gesamtleistung von mehr als 100 Watt hat fünf Kanäle und kann damit die Steuerung der populärsten kommerziell verfügbaren Drohnensysteme (UAV) wie Multikopter, Quadrokopter mit vier Rotoren oder gar Hexakopter unterbrechen.

Das Gerät arbeitet mit einer direktionalen Richtantenne, um Frequenzen und GPS-Signale zu blockieren, die die Drohne zur Navigation benötigt. Wenn die Drohne im elektronischen Netz eingefangen ist, schwebt sie in der Luft und wartet auf weitere Anweisungen der Abwehr-Verantwortlichen.

Richard Gill, ein früherer Armeeoffizier und inzwischen Chef des Start-ups Drone Defence, entwickelte zudem eine Kanone, mit der ein Netz gezielt auf Drohnen geschossen werden kann, die sich dann in den Maschen verfangen und zu Boden stürzen. Diese „Net Gun X1“ feuert das Netz mit CO2 und hat eine Reichweite von 10 bis 15 m.

Auch Privathäuser lassen sich vor Drohnen schützen

Drohnen sind aber nicht nur für Gefängnisse eine wachsende Gefahr. Auf Flughäfen werden sie zum Sicherheitsrisiko für Passagiermaschinen, aber auch Privatpersonen fühlen sich von den unbemannten Fluggeräten in ihrer Privatsphäre gestört oder sorgen sich um ihre Sicherheit. „Nachdem ich zuvor bereits Erfahrungen im Bereich von UAV-Systemen sammeln konnte, kam mir der Gedanke, ein Unternehmen zu gründen, das Unternehmen und Privatleuten Schutz vor dem Missbrauch von Drohnen gibt“, erläutert Richard Gill.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Drägerwerk AG & Co. KGaA-Firmenlogo
Ingenieur / Specialist (m/w/d) Software und Datenkommunikation Drägerwerk AG & Co. KGaA
Lübeck Zum Job 
EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG-Firmenlogo
Vertriebsingenieur für elektromechanische Produkte (m/w/d) EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG
Wuppertal Zum Job 
VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektromobilität Bus (m/w/d) VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH
Dresden Zum Job 
Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK)-Firmenlogo
Abteilungsleitung ECM 4 "Instandhaltungserbringung" (m/w/d) Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK)
Karlsruhe Zum Job 
Draheim Ingenieure-Firmenlogo
Elektroplaner*in (m/w/d) Draheim Ingenieure
Hamburg, Hamm, Aachen Zum Job 
Universität zu Köln-Firmenlogo
Projektingenieur*in (TGA) im Bereich Elektrotechnik Universität zu Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Projektleitung (w/m/d) Großprojekte Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
WACKER-Firmenlogo
Betriebsingenieur EMR (w/m/d) WACKER
Nünchritz Zum Job 
WACKER-Firmenlogo
Betreuungsingenieur (w/m/d) EMR WACKER
Nünchritz Zum Job 
Motherson Group-Firmenlogo
Hardware Architect - Automotive (m/f/d) Motherson Group
Stuttgart Zum Job 
Motherson Group-Firmenlogo
Hardware Architect - Automotive (m/f/d) Motherson Group
Stuttgart Zum Job 
Hochschule Schmalkalden-Firmenlogo
Professur "Drives - Elektrische Maschinen und Antriebe" Hochschule Schmalkalden
Schmalkalden Zum Job 
Universitätsklinikum Erlangen-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Universitätsklinikum Erlangen
Erlangen Zum Job 
swa Netze GmbH-Firmenlogo
Meister*in / Techniker*in (m/w/d) Einspeiseanlagen Strom swa Netze GmbH
Augsburg Zum Job 
Iqony Solutions GmbH-Firmenlogo
Projektleiter:in (m/w/d) Industriekunden Iqony Solutions GmbH
Saarbrücken, Essen Zum Job 
Vibro Consult AG-Firmenlogo
Schwingungsspezialist Wasserkraftwerke mit Zusatzaufgaben Einkauf/Verkauf (m/w/d) Vibro Consult AG
Brugg (Schweiz) Zum Job 
Vibro-Consult AG-Firmenlogo
Vibration Specialist for Gas & Steam Turbines (m/f/d) Vibro-Consult AG
Brugg (Schweiz) Zum Job 
BG ETEM - Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse-Firmenlogo
Elektroingenieur/in (m/w/d) als Dozent/in in der Bildungsstätte Dresden BG ETEM - Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse
Dresden Zum Job 
FC-Planung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter / Planer TGA (Elektrotechnik) (m/w/d) FC-Planung GmbH
Fachhochschule Kiel-Firmenlogo
W2-Professur für Elektrische Netze und Energiespeicher Fachhochschule Kiel
Drägerwerk AG & Co. KGaA-Firmenlogo
Ingenieur / Specialist (m/w/d) Software und Datenkommunikation Drägerwerk AG & Co. KGaA
Lübeck Zum Job 
EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG-Firmenlogo
Vertriebsingenieur für elektromechanische Produkte (m/w/d) EMKA Beschlagteile GmbH & Co KG
Wuppertal Zum Job 
VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektromobilität Bus (m/w/d) VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH
Dresden Zum Job 
Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK)-Firmenlogo
Abteilungsleitung ECM 4 "Instandhaltungserbringung" (m/w/d) Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK)
Karlsruhe Zum Job 

Sein neues Unternehmen Drone Defence wirbt damit, im Vergleich zu anderen auf dem Markt befindlichen Systemen eine umfassendes Drohnenabwehrlösung zu bieten, die außer für die Sicherung von Gefängnissen vor allem auch für Sportveranstaltungen wie Fußballspiele oder Pferderennen sowie Musikkonzerte eingesetzt werden kann.

Drohnen werden auch zunehmend zu einer Gefahr für den Luftverkehr, insbesondere bei Starts und Landungen. 

Drohnen werden auch zunehmend zu einer Gefahr für den Luftverkehr, insbesondere bei Starts und Landungen.

Quelle: Julian Stratenschulte/dpa

Dazu muss lediglich das Antennensystem im Stadion installiert und das Sicherheitspersonal mit den Kanonen ausgerüstet werden. Auch Prominente könnten ihre Häuser und Yachten mit dem System ausstatten und so Paparazzi abwehren, die zunehmend mit Drohnen arbeiten, um Privatfotos von Stars im Privatleben aufzunehmen.

In Deutschland sollen schon 400.000 Drohnen fliegen

Dass der Einsatz von Drohnen boomt, zeigen auch die Absatzzahlen. Hobby-Drohnen für einfache fotografische Aufgaben sind für weniger als 200 Euro im Handel erhältlich.

Mehrere Marktforschungsunternehmen prognostizieren für 2021 ein jährliches weltweites Marktvolumen allein für die Drohnen-Hardware von 12 Milliarden US-Dollar. Einer Studie des Versicherers Allianz Global Corporate & Speciality zufolge schwirren in Deutschland derzeit schon rund 400.000 unbemannte Luftfahrzeuge herum.

Doch damit ist auch die Zahl der mit Drohnen in Verbindung stehenden Vorfälle um das Dreifache gestiegen, wie die britische Polizei berichtet.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.