Studie der Königsteiner Gruppe 11.12.2025, 12:30 Uhr

No-Gos bei Stellenanzeigen: Diese Fehler schrecken Bewerber ab

Können Stellenanzeigen Bewerbende vergraulen? Die aktuelle Studie der Königsteiner Gruppe und dem Marktforschungsinstitut bilendi hat eine klare Antwort: Ja. Jeder dritte Bewerbende bricht die Bewerbung frühzeitig ab, wenn Arbeitgeber formelle Hürden in ihre Stellenanzeigen schreiben.

Eine Studie der Königsteiner Gruppe zeigt: Jeder dritte Bewerbende bricht die Bewerbung ab – oft wegen unnötiger Hürden in Stellenanzeigen.

Eine Studie der Königsteiner Gruppe zeigt: Jeder dritte Bewerbende bricht die Bewerbung ab – oft wegen unnötiger Hürden in Stellenanzeigen.

Foto: Smarterpix/terovesalainen

Die Studie zeigt, dass viele Jobsuchende ihren Bewerbungsprozess frühzeitig abbrechen, wenn Arbeitgeber auf Anschreiben, Foto oder Zeugnissen bestehen.

In der Studie „Stellenanzeigen 2025“ wurden bundesweit 1028 Bewerbende zu ihrem Umgang mit Stellenanzeigen befragt. Es sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus allen Altersstufen vertreten, die in den letzten 12 Monaten in mindestens einem Bewerbungsverfahren standen. Das Durchschnittsalter liegt bei 43,5 Jahren. 48 % der Befragten sind Männer, 52 % Frauen.

Formale Hürden schrecken Bewerbende ab

Laut Ergebnissen haben bereits 37 % der Jobsuchenden mindestens einmal eine Bewerbung abgebrochen, weil der Arbeitgeber in der Stellenanzeige nach einem Anschreiben verlangte. Auch weitere Formalia wirken abschreckend:

  • 33 % brachen ab, weil entweder Arbeitszeugnisse oder ein Foto verlangt wurden
  • Weitere 30 % verzichteten auf die Bewerbung, weil keine persönliche Ansprechperson genannt war

Sprachstil noch verbesserungswürdig

Laut Umfrage ist der Sprachstil einer Stellenanzeige in vielen Fällen noch verbesserungswürdig. Digitale Bewerbungswege werden widersprüchlich bewertet: 34 % haben mindestens einmal eine Bewerbung abgebrochen, weil sie zu einer Bewerbung via Bewerbermanagement-System aufgefordert wurden.

Auf der anderen Seite verzichteten 30 % deshalb auf eine Bewerbung, weil genau eine solche Bewerbungsmöglichkeit in der Stellenanzeige fehlte.

Zweifel an Qualität von Stellenanzeigen

Die Bewerbenden fühlen sich aber nicht nur durch formale Hürden von Stellenanzeigen abgeschreckt. Die Studie macht deutlich, dass viele Bewerbende Zweifel an der Qualität von Stellenanzeigen äußern:

  • 57 % empfinden die Formulierung als zu allgemein
  • 34 % kritisieren den unspezifischen Schreibstil
  • 39 % bemängeln die Arbeitgeberleistungen, die als zu vage empfunden werden

Die Stimmung der Befragten zeigt deutlich: 65 % von ihnen haben schon mindestens einmal auf eine Bewerbung verzichtet, weil sie eine Stellenanzeige als qualitativ schlecht empfanden. 19 % sind in dem Fall sogar so frustriert, dass sie den betroffenen Arbeitgeber langfristig ausschließen.

Vorschlag der Bewerbenden: Deutlich kürzer und präziser

Die Befragten schlagen eine mögliche Verbesserung vor: kürzere Stellenanzeigen. Mehr als die Hälfte der Befragten ist überzeugt, dass kürzere und prägnantere Anzeigenformate die Qualität verbessern würden. Nur knapp ein Viertel befürchtet dadurch Nachteile.

Sie plädieren für ein komprimiertes Format mit den wichtigsten Eckpunkten, in rund fünf Sätzen zusammengefasst. 46 % der Bewerbenden halten eine solche Kurzform für vollkommen ausreichend. Welche Informationen dabei keinesfalls fehlen dürfen, ist für viele ebenfalls klar:

  • Konkrete Aufgabenbeschreibung
  • Fachliche Anforderungen
  • Angaben zu Gehalt oder ein Gehaltsrahmen
  • Arbeitsort

Interessant ist dabei: Benefits werden als weniger entscheidend betrachtet. Nur etwas mehr als ein Fünftel der Befragten hält diese für notwendig.

Ein Beitrag von:

  • Anastasia Pukhovich

    Anastasia Pukhovich ist Volontärin beim VDI Verlag. Ihre Tätigkeit beim Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien weckte ihr Interesse an allen Themen rund um Chemie und Umwelt, welche sie auch journalistisch verfolgt.

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