Work-Life-Balance 27.04.2025, 10:00 Uhr

Teilzeitarbeit: Vorteile und Nachteile

Arbeiten beide Partner in Vollzeit, bleibt für Familie, Freunde und Freizeit nur wenig Spielraum. Gerade für Familien mit kleinen Kindern, mit pflegedürftigen Angehörigen, für Alleinerziehende, aber auch für ältere Beschäftigte kann Teilzeitarbeit eine sinnvolle Lösung sein.

Teilzeit

Teilzeit arbeiten: Mehr Zeit fürs Leben – aber mit finanziellen und beruflichen Kompromissen.

Foto: PantherMedia / Andriy Popov

ingenieur.de erklärt, worauf es bei diesem Modell ankommt, welche Vor- und Nachteile entstehen können – und inwieweit Teilzeitarbeit zur Lösung des Problems Fachkräftemangel beitragen kann.

Der größte Vorteil von Teilzeitarbeit: eine bessere Work-Life-Balance

Keine Frage: Wer in Teilzeit arbeitet, kann Beruf und Privatleben leichter miteinander vereinbaren, ist flexibler, kann zu einer besseren Work-Life-Balance gelangen. Einige Beschäftigte sind in der glücklichen Situation, sich frei von Verpflichtungen und finanziellen Überlegungen für dieses Modell entscheiden zu können. Anderen bleibt kaum eine Wahl. In Lebensphasen, in denen sie privat sehr stark gefordert sind, kommt eine volle Stelle häufig nicht infrage. Das betrifft viele junge Eltern. Am stärksten betroffen ist die noch kleine, aber wachsende Gruppe der Berufstätigen, die spät Kinder bekommen haben, um die sie sich kümmern und deren eigene Eltern gleichzeitig pflegebedürftig werden. Immerhin: Unterstützung bietet das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf – unter anderem in Form von Freistellungen und finanziellen Leistungen.

Arbeiten mehr Frauen in Teilzeit?

Eindeutig ja. Die Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) weisen im Zehnjahresvergleich – 2023 zu 2013 – eine leicht steigende Tendenz zur Teilzeitarbeit auf. 2013 hatten 28 % der Beschäftigten eine Teilzeitstelle, 2023 bereits 31 %. Was bleibt, ist der hohe Anteil der Frauen: 2023 gingen 50 % der weiblichen Angestellten einer Teilzeitbeschäftigung nach, aber nur 13 % der männlichen. Der genauere Blick in die Destatis-Daten zeigt auch, dass die Geburt eines eigenen Kindes vor allem bei Frauen zu einer Reduktion der Arbeitszeit führt: 2023 hatten 67 % aller Mütter mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren eine Teilzeitstelle, aber nur 9 % aller Väter. Bei kinderlosen Beschäftigten fallen Unterschiede geringer aus: 39 % zu 16 %.

Geht beides: Teilzeit und Elternzeit?

Ja! Beides lässt sich in der Regel miteinander kombinieren. Einen sehr guten Überblick und nützliche Hinweise zum Vorgehen gibt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) online auf seinem Familienportal.
Grundsätzlich müssen diese Voraussetzungen gegeben sein, damit der Arbeitgeber der Kombination von Elternzeit und Teilzeit zustimmt – Tipps vom BMFSFJ für Beschäftigte:

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  • Sie arbeiten dort bereits mehr als sechs Monate ohne Unterbrechung
  • Es gibt dort in der Regel mehr als 15 Beschäftigte, Auszubildende und andere Personen in Berufsbildungsmaßnahmen nicht mitgezählt
  • Sie möchten mindestens zwei Monate lang zwischen 15 und 32 Stunden im Wochendurchschnitt arbeiten. Das gilt, wenn Ihre Kinder nach dem August 2021 geboren wurden. Bei früher geborenen Kindern gilt eine verringerte Wochenarbeitszeit.
  • Es gibt keine dringenden betrieblichen Gründe, die gegen Teilzeit sprechen.
  • Nach der Elternzeit kehren Sie in der Regel wieder zu Ihrem alten Arbeitsplatz zurück, mit dem gleichen Arbeitsumfang wie vor Beginn der Elternzeit.
  • Ob Sie nach der Elternzeit genau denselben Arbeitsplatz wieder bekommen, hängt vom Arbeitsvertrag ab. Es ist möglich, dass der Arbeitgeber Ihnen aufgrund seines Weisungsrechts unter bestimmten Voraussetzungen eine andere gleichwertige Stelle zuweisen darf.

Der größte Nachteil der Teilzeitarbeit: weniger Geld

Für Teilzeitarbeit gilt der Grundsatz: Wer weniger arbeitet, verdient weniger Geld. Das klingt banal, ist es aber nicht. Teilzeitarbeit wirkt sich nicht nur direkt auf das monatliche Einkommen aus, sondern auch auf die Sozialversicherungsbeiträge, die auf dieser Basis berechnet werden, auf die daraus resultierenden Leistungsansprüche und möglicherweise auf die Höhe weiterer freiwilliger Leistungen. Konkret bedeutet Teilzeitarbeit auf jeden Fall:

  • ein reduziertes Monatseinkommen – wobei das Ausmaß vor allem von der Progression der Einkommensteuer, zudem von den Sozialversicherungsbeiträgen bestimmt wird
  • weniger Urlaubsgeld
  • weniger Krankengeld
  • niedrigere Rentenansprüche.

Wie viel verdient man bei 20 Stunden Teilzeit?

Diese Frage gehört zu den Klassikern zum Thema – zum einen, weil es ums Geld geht, zum anderen, weil 20 Stunden in etwa der Hälfte der regulären Wochenarbeitszeit entsprechen: Noch immer denken viele Beschäftigte bei Teilzeitarbeit an „eine halbe Stelle“. Dabei gibt es weitere Möglichkeiten. Das Personaldienstleistungsunternehmen Randstad formuliert diese einfache Definition: „Nach § 2 Abs. 1 Teilzeitbefristungsgesetz (TzBfG) versteht man unter Teilzeit jede Vereinbarung zur Arbeitszeit, die geringer ist als die einer vergleichbaren Vollzeitstelle.“ Randstad bietet (wie weitere Unternehmen, Einrichtungen und Behörden) online einen Teilzeitrechner an.

Zwei Beispielrechnungen – bei 20 und bei 30 Stunden Wochenarbeitsarbeitszeit – zeigen, um wie viel das monatliche Nettoeinkommen gegenüber einer vollen Stelle mit 40 Stunden Wochenarbeitszeit sinkt.

Beispielrechnung 1: 20 Stunden Teilzeit – wie hoch ist der Verdienst?

Im Beispiel wird Folgendes unterstellt: 8000 € Monatsbrutto, Geburtsjahr nach 1960, kinderlos, Steuerklasse I, Arbeitsstelle in Nordrhein-Westfalen, Kirchensteuerzahlung, Renten- und Arbeitslosenversicherungspflicht, Gesetzliche Krankenversicherung mit 14,6 % und einem Zusatzbeitrag von 2,5 %, Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte: 2000 €.

Das Ergebnis in Euro und Cent bei einer vollen Stelle:

  • Bruttoeinkommen Vollzeit 8000,00
  • Steuern: 1950,85
  • Sozialabgaben: 1451,62
  • Nettoeinkommen: 4597,53

Das Ergebnis in Euro und Cent bei einer halben Stelle:

  • Bruttoeinkommen Teilzeit 4000,00
  • Steuern: 528,19
  • Sozialabgaben: 862,00
  • Nettoeinkommen: 2609,81

Die Arbeitszeit wird um 50 % reduziert, das Nettoeinkommen beträgt knapp 57 % gegenüber dem der vollen Stelle.
Beispielrechnung 2: 30 Stunden Teilzeit – wie hoch ist der Verdienst?

Unter den gleichen Annahmen ergeben sich diese Beträge:

  • Bruttoeinkommen Teilzeit 6000,00
  • Steuern: 1135,95
  • Sozialabgaben: 1239,62
  •  Nettoeinkommen: 3624,43.

Die Arbeitszeit wird auf 75 % reduziert, das Nettoeinkommen beträgt knapp 79 % gegenüber dem der vollen Stelle.

Gibt es weitere Nachteile der Teilzeitarbeit für Arbeitnehmer?

Ein Kommentar zur Teilzeitarbeit hält sich hartnäckig: „halbe Stelle, volle Arbeit…!“. Inwieweit er heute noch gilt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt unter anderem auf den Arbeitgeber, die Unternehmenskultur und -größe an. Ingo Rauhut, Geschäftsführer Fachbeirat Beruf & Arbeitsmarkt, Ingenieurausbildung und Projektleitung VDI-Xpand beim Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI), geht davon aus, dass diese Zeiten jedenfalls in den Ingenieurberufen vorbei sind: „Das ist heute nicht mehr so. Unternehmen, die das so machen mit der Teilzeit, haben aus meiner Sicht auch zu viel Konkurrenz von anderen Unternehmen – und dann folgt die Abstimmung mit den Füßen.“ Eine weitere Kritik am Teilzeitkonzept besteht darin, dass Teilzeitbeschäftigte weniger Zeit mit Kollegen und Kolleginnen verbringen und im Extremfall sozial isoliert werden. Arbeitsmarktexperte Rauhut kann diese Sorge grundsätzlich nachvollziehen: „Teilzeitbeschäftigte sind sicherlich, ich sage es mal so aus, enger getaktet, haben seltener Gelegenheit, zwischendurch einen Kaffee mit anderen zu trinken, auf dem Flur miteinander zu reden.“ Die Gefahr sozialer Isolation sieht er dennoch nicht.

Ist Teilzeit ein Karrierekiller?

Das könnte prinzipiell so sein. Formal gilt jedenfalls: Abgesehen von Ausnahmen wie der Kombination von Elternzeit und Teilzeit und dem Modell der sogenannten Brückenteilzeit gibt es kein Recht für Beschäftigte auf eine Rückkehr vom Teilzeit- in den Vollzeitjob. In der Praxis entscheidend dürfte es aber auf die jeweilige Situation einer Branche und eines Unternehmens und die Qualifikation der oder des Beschäftigten ankommen. Ingo Rauhut vom VDI wertet Teilzeitarbeit speziell für hoch qualifizierte Angehörige der Ingenieurberufe nicht als potenziellen Karrierekiller.

Hat Teilzeit Nachteile für Arbeitgeber?

Einen Nachteil gibt es unbestreitbar: einen höheren Organisationaufwand. Je mehr Teilzeitstellen geschaffen werden, umso mehr gibt es zu organisieren. Experte Rauhut kennt diese Herausforderungen: „Das ist ein höherer Aufwand, die Arbeit sinnvoll aufzuteilen, neue Stellen zu schaffen, neue Mitarbeitende einzustellen.“ Ein weiterer zentraler Aspekt: Es muss gewährleistet werden, dass Kunden und Kooperationspartner damit zurechtkommen, die gewohnten Ansprechpersonen nicht mehr „Vollzeit“ zu erreichen.

Teilzeitarbeit im Kampf gegen den Fachkräftemangel

Im VDI gibt es zurzeit noch keine detaillierte Statistik darüber, in welchen Ingenieurberufen in welchem Umfang in Teilzeit gearbeitet wird. Unabhängig von solchen Daten ist Ingo Rauhut überzeugt davon, dass Teilzeitstellen dazu beitragen können, den Fachkräftemangel zu verringern. Seine Sicht auf das Thema ist vor allem eine gesamtwirtschaftliche: „Wir können nicht auf das Wissen und die Fähigkeiten akademisch gut ausgebildeter Ingenieure und Ingenieurinnen verzichten. Das gilt für junge Eltern genauso wie für ältere Beschäftigte, denen eine Vollzeitstelle inzwischen zu viel geworden ist. Gerade in Branchen wie IT, Informatik, dem Elektro-, Bauingenieurwesen und der Luft- und Raumfahrt können Unternehmen es sich nicht leisten, Wünsche nach Teilzeitarbeit abzulehnen. Heute kommen auf eine freie Stelle nicht zehn Bewerbungen, auf eine gut qualifizierte Fachkraft kommen zehn freie Stellen. Die will nicht in erster Linie weniger, sondern flexibler arbeiten, und das sollte möglich sein, auch mit Teilzeitarbeit.“

Ein Beitrag von:

  • Barbara Willms

    Barbara Willms

    Barbara Willms ist diplomierte Volkswirtin soz-.wiss. und hat als freie Autorin im In- und Ausland in den Bereichen Print, Hörfunk, TV und Online gearbeitet. Sie schreibt über Immobilien-, Versicherungs- und Verbraucherthemen sowie über berufsbezogene Themen mit psychologischem Hintergrund. Daneben arbeitet Barbara Willms als PR-Beraterin (blackdog-media.de), als Kabarettistin (frauwillms.de) und bildende Künstlerin (gunhillpictures.de).

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