Öffentlicher Dienst punktet mit höchster Arbeitszufriedenheit
Deutlich mehr als ein Viertel der Angestellten (28 %) macht hierzulande höchstens „Dienst nach Vorschrift“. Gleichzeitig ist die Arbeitszufriedenheit aber gestiegen. Am höchsten ist die Motivation im Öffentlichen Dienst. Das sagt eine Studie des Beratungsunternehmens EY.
Die Jobzufriedenheit ist von vielen Faktoren abhängig. Laut einer Studie von EY ist sie seit 2023 nicht gesunken.
Foto: PantherMedia / stockasso
Im Vergleich zur Vor-Befragung im Jahr 2023 ist die Verteilung laut EY nahezu unverändert geblieben. Befragt wurden 2000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. An manchen Stellen hat sich die Lage leicht verbessert. Aber die wirtschaftliche Krise schlägt sich auf die Stimmung nieder.
Anteil der Hochmotivierten legt seit letzter Befragung leicht zu
Der Anteil der „hochmotivierten“ bleibt mit 18 % plus einen Prozentpunkt im Vergleich zum Jahr 2023) weiterhin auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den Vorjahren. Zum Vergleich: 2021 waren noch 28 % der Angestellten hochmotiviert, 2019 sogar 42 %.
Arbeitszufriedenheit ist leicht gestiegen
Auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland pendelt sich auf einem niedrigen Wert ein. Aktuell bezeichnet sich nur etwas mehr als ein Drittel aller Befragten (34 %) als uneingeschränkt zufrieden, wenn es um ihre Arbeitssituation geht – ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2023. Der Anteil derer, die mit ihrer beruflichen Situation „eher unzufrieden“ oder „unzufrieden“ sind, liegt aktuell bei 15 % und damit zwei Prozentpunkte unter dem Wert von 2023.
Vor allem Arbeitnehmer kurz vor dem Renteneintritt blicken positiv auf ihre Arbeit
Überdurchschnittlich hoch ist die Zufriedenheit bei älteren Befragten (älter als 65 Jahre) mit 58 Prozent. Zum Vergleich: bei den Beschäftigten bis 65 Jahren liegt der Anteil der zufriedenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei 33 Prozent. Das sind Ergebnisse der alle zwei Jahre durchgeführten EY-Jobstudie, für die mehr als 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland repräsentativ befragt wurden.
Führungskräfte liegen mit ihrer Motivation weit über dem Durchschnitt
Am motiviertesten sind laut EY die Führungskräfte: Zwei von drei Top-Managerinnen und -Managern (67 %, plus 22 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023) bezeichnen sich als „hochmotiviert“. Bei den übrigen Befragten liegt der Anteil der Hochmotivierten mit 18 % erheblich niedriger.
Angestellte im Öffentlichen Dienst sind deutlich motivierter als der Durchschnitt
Mit einem Anteil von 24 % liegen Angestellte aus dem Öffentlichen Dienst deutlich über dem Durchschnitt. Zum Vergleich: In der freien Wirtschaft und bei Verbänden sowie sonstigen Institutionen sind gerade einmal 17 % hochmotiviert.
Stellenstreichungen und andere Faktoren wirken sich auf die Identifikation aus
Nicole Dietl, Partnerin Assurance und Talent Leaderin bei EY, sagt: „Die überdurchschnittlich hohe Motivation im Öffentlichen Dienst widerspricht vielen Klischees, die es über den Sektor gibt. Sie dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass die Menschen gerade in sehr unsicheren Zeiten vor allem die Jobsicherheit und ,Work Life Balance‘, für die der Öffentliche Dienst steht, zu schätzen wissen. Während viele große private Arbeitgeber aktuell eher mit Stellenstreichungen Schlagzeilen machen, müssen sich die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst darüber keine Sorgen machen. Offenbar wissen das viele Beschäftigte zu schätzen.
Beschäftigte schätzen ihren Beitrag zum Unternehmen sehr positiv ein
Trotz oftmals mangelnder Motivation und Zufriedenheit bewerten die Angestellten in Deutschland ihre eigene Arbeit laut EY nahezu durchweg positiv: 93 % sagen, dass sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Im Top-Management sagt dies fast jede und jeder Befragte (97 %).
Ein Beitrag von: