Homeoffice kills Bürofläche – Trend nimmt Fahrt auf
Mehr als ein Viertel der Unternehmen in Deutschland, 26,3%, halten die eigenen Büroflächen für nicht ausreichend ausgelastet. Immer mehr Unternehmen verkleinern deshalb ihre Büroflächen.

Repräsentativ musste es oft bislang sein, das Büro. Jetzt geht der Trend zur Verkleinerung der Bürofläche.
Foto: PantherMedia / peshkova
Rund 10,3 % der Firmen in Deutschland haben die Bürofläche bereits geschrumpft, 12,5 % planen eine Verkleinerung in den kommenden fünf Jahren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Ifo-Instituts. „Im Vergleich zu unserer letzten Umfrage hat sich der Trend zur Verkleinerung verstärkt. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Unterauslastung der Büroflächen wegen Homeoffice“, sagt ifo-Forscher Simon Krause.
Besonders Dienstleister verkleinern ihre Bürofläche, aber auch die Industrie mischt mit
Seit August 2024 hat der Anteil der Unternehmen mit erfolgter Verkleinerung von 6,2 % auf 10,3 % sowie mit geplanter Verkleinerung von 8,3 % auf 12,5 % zugenommen. Einige Unternehmen haben ihr Raumangebot bereits verringert und wollen dies in Zukunft fortsetzen. Besonders häufig verkleinern große Dienstleistungsunternehmen ihre Büros. 19,2 % haben bereits verkleinert und 22,7 % planen dies innerhalb der nächsten fünf Jahre. In der Industrie (9,7 % erfolgt, 10,1 % geplant), im Handel (4,1 % bzw. 8,2 %), im Baugewerbe (1,3 % bzw. 2,9 %) und bei kleinen Unternehmen (6,6 % bzw. 9,5 %) ist der Anteil geringer. „Der Büroimmobilienmarkt befindet sich in einem strukturellen Wandel“, sagt Krause. „Unternehmen setzen verstärkt auf Effizienz, flexible Nutzung und neue Arbeitsplatzkonzepte.“
Unterauslastung der Büroflächen wird als Grund genannt
Eine Erklärung für die zunehmenden Verkleinerungen liefern neue Zahlen zur Nutzung der Büros. Aktuell melden 26,3 % der Unternehmen eine Unterauslastung ihrer Büroflächen. Hier spielt Homeoffice und mobiles Arbeiten die größte Rolle. Nur 4,6 % berichten von Überauslastung und 69,2 % sehen eine angemessene Nutzung. Vor allem Dienstleistungsbranchen wie Werbung und Marktforschung (60,9 %), Informationsdienstleistungen (59,6 %), Film und Fernsehen (59,4 %), IT (53,4 %) und Telekommunikation (49,5 %) verzeichnen eine Unterauslastung ihrer Büros. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass viele Büros größer sind, als es das Nutzungsverhalten verlangt“, sagt Krause. „Für viele Unternehmen ist das ein Anlass, ihren Flächenbedarf zu überdenken, insbesondere in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Diese Schieflage erhöht den Anpassungsdruck und wird den Büroimmobilienmarkt wegen langfristiger Mietverträge noch über Jahre beschäftigen.“
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