Die Hälfte der Deutschen sagt Nein zu Vollzeit
Obwohl die Wirtschaftskrise und der hohe Zuschussbedarf der Rentenkasse die Debatte über längere Arbeitszeiten anheizen, würden die meisten Deutschen lieber weniger statt mehr arbeiten.
Immer mehr Beschäftigte in Deutschland wollen Teilzeit statt Vollzeit – vor allem Jüngere setzen auf Work-Life-Balance und Sicherheit im öffentlichen Dienst.
Foto: PantherMedia / Markus Mainka
Immer mehr Menschen in Deutschland möchten nicht mehr Vollzeit arbeiten. 53 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden Teilzeit bevorzugen, wenn es entsprechende Angebote gäbe. Das zeigt die diesjährige Berufestudie der HDI-Versicherung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 2 %, denn bis 2023 waren Teilzeit-Anhänger noch in der Minderheit. Gleichzeitig steigt in Krisenzeiten der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz: 43 % würden einen Job im öffentlichen Dienst bevorzugen, während nur 40 % die Privatwirtschaft attraktiver finden.
Teilzeit statt Vollzeit – vor allem die Jungen wollen mehr Freizeit
Eine aktuelle Umfrage von YouGov im Auftrag der HDI zeigt: Unter 3.739 Berufstätigen wollen besonders die Jüngeren kürzer treten. 57 % der unter 40-Jährigen würden lieber Teilzeit arbeiten, während es bei den über 40-Jährigen nur 49 % sind.
Auch beim Thema Chefs zeigt sich ein Generationen-Unterschied: Mehr als ein Viertel der Jüngeren legt Wert auf Vorgesetzte, die die Work-Life-Balance respektieren – bei den älteren Arbeitnehmern sind es nur 14 %.
Beim Job im öffentlichen Dienst oder bei staatlichen Unternehmen zählt vor allem die Sicherheit: 54 % sehen den sicheren Arbeitsplatz als größten Vorteil.
Jobs im öffentlichen Dienst werden beliebter – auch bei den Chefs
Laut Umfrage finden heute 24 % der Befragten die Arbeit für den Staat oder ein öffentliches Unternehmen attraktiver als noch vor fünf Jahren. Überraschenderweise trifft das nicht nur auf einfache Angestellte zu: Bei den Führungskräften sagen sogar 32 %, dass sie öffentliche Jobs heute reizvoller finden. (mit dpa)
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