Maschinen- und Anlagenbau 30.05.2022, 16:28 Uhr

Technologien für die Transformation

Der Maschinen- und Anlagenbau sieht trotzt den erheblichen Belastungen positiv in die Zukunft. Zwar bremste der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie das Produktionswachstum 2021 auf 1 Prozent ab, dennoch sorgen ein hoher Auftragsbestand und globale Transformationsprozesse für Zuversicht. Das Russland-Geschäft wurde laut VDMA- Umfrage abgebremst. Auf der Hannover Messe zeigt der Verband Wege für die Produktion von morgen.

VDMA-Pressekonferenz: (v.l.n.r.) Pressesprecher Holger Paul, VDMA-Präsident Karl Haeusgen und Chef-Volkswirt Ralph Wiechers. Foto: A. Hilse

VDMA-Pressekonferenz: (v.l.n.r.) Pressesprecher Holger Paul, VDMA-Präsident Karl Haeusgen und Chef-Volkswirt Ralph Wiechers.

Foto: A. Hilse

So berechneten die VDMA-Volkswirte ein Umsatzplus von 10 %, das jedoch nominal zu betrachten ist. Laut VDMA-Umfrage wurde das Russland-Geschäft abgebremst, der Verband beteilige sich an Sanktionen, so Karl Haeusgen, Präsident des VDMA. Das bedeutete einen Exporteinbruch von 73 %. Dieser trifft einige Unternehmen sehr hart. Der Präsident bezeichnete die momentane Epoche als „Eiszeit“ der Handelsbeziehungen zu Russland.

Haeusgen bezog sich des Weiteren auf die Reden von Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck, die beide für offene Märkte und Freihandel plädierten, was er positiv bewertete. Zudem sprach der VDMA-Präsident die Bedeutung der Belange mittelständischer Unternehmen an und deren hohe Bedeutung für den Arbeitsmarkt in Deutschland. Der Wirtschaftsminister habe professionell auf den Krieg reagiert, bei der Ampel sieht Haeusgen hier allerdings Schwächen. So habe Beispielsweise die FDP erst sehr spät mit der Elektromobilitätsprämie und den Tankgutscheinen auf die gestiegenen Kosten reagiert.

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Einigkeit der EU wird von der Wirtschaft erwartet

Positiv zu bewerten sei der Kollateralnutzen des furchtbaren Krieges in Europa in einer schnellen und zuverlässige Einheit der EU in politischen Entscheidungen angesichts der politischen Sanktionen gegen Russland. Diese Einigkeit der EU werde von der Wirtschaft aber auch erwartet. Auf der anderen Seite sind die Maschinenbaubetriebe bereit, ihren Beitrag zu dieser gemeinsamen Reaktion zu leisten.

Wichtig ist jedoch, dass der russische Angriffskrieg die Debatte über den Klimaschutz auch in Europa nicht in den Hintergrund drängen darf. Das Maßnahmenpaket „Fit for 55“ wird immer noch im Europäischen Parlament und im EU-Ministerrat verhandelt. „Hier sind jetzt dringend Fortschritte erforderlich – sowohl für den Klimaschutz, aber auch, um die Abhängigkeit von russischer Energie zu reduzieren“, forderte Haeusgen. Der Fokus sollte auf eine Steigerung der Energieeffizienz gelegt werden. Die Technologien hierfür sind vorhanden und sie könnten kurzfristig die Abhängigkeiten Europas von Russland reduzieren.

Strommarkt: Klimaschutz und Versorgungssicherheit zusammen denken

„Klimaschutz und Versorgungssicherheit müssen zusammengedacht werden“, betonte Haeusgen. Ein neues Strommarktdesign kann beides unterstützen. Hierbei sind die Refinanzierbarkeit von Energieanlagen und zusätzlich zum beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien die Nutzung von grünem Wasserstoff für flexible Kraftwerke von Bedeutung, erläuterte Haeusgen. „Der Maschinen- und Anlagenbau macht diesen Wandel erst möglich und hält die entsprechenden Technologien für die Transformation bereit.“ hi

VDMA

Halle 6, Stand B55

  • www.vdma.org

Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

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