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Europaweit verpflichtend 31.10.2023, 11:45 Uhr

Green Deal mit Folgen: Der digitale Produktpass kommt!

Der digitale Produktpass (DDP) wird in den nächsten Jahren für alle Unternehmen europaweit verpflichtend. Doch wie können Unternehmen das Ganze sinnvoll angehen? Jetzt die Daten-Infrastruktur aktualisieren und „bereit sein“, lautet die Devise.

Der „digitale Produktpass“ kommt: Hier ein Blick auf eine Anwendung im Alltag. Foto: SKZ

Der „digitale Produktpass“ kommt: Hier ein Blick auf eine Anwendung im Alltag.

Foto: SKZ

Angesichts des „Green Deal“ werden in den nächsten Jahren konkrete Anforderungen an Produkte gestellt. Hierzu zählen Haltbarkeit, Austauschbarkeit von Einzelteilen, Reparierbarkeit, Wiederverwendung, Ressourceneffizienz oder der „CO2-Fußabdruck“. Zentrales Element zum Austausch dieser Daten im Lebenszyklus wird der digitale Produktpass sein. Jedes physische Produkt, sei es ein Werkzeug oder ein Gegenstand des täglichen Bedarfs, wird in Zukunft seinen eigenen DPP erhalten. Diese digitalen Begleiter sollen die Art und Weise revolutionieren, wie Produkte gekennzeichnet, verfolgt und Informationen über sie bereitgestellt werden.

Wenn der DPP verpflichtend wird, müssen auch Unternehmen der Kunststoffindustrie die nötige Infrastruktur implementiert haben. Nur dann können sie die erforderlichen Daten bereit stellen. Das Kunststoff-Zentrum SKZ in Würzburg unterstützt Unternehmen in diesem Industriesegment darum bei den vielfältigen Fragestellen im Bereich der Digitalisierung – etwa beim Aufbau der digitalen Infrastruktur, der Datenanalyse oder der Auswahl geeigneter Technologie.

Hohes gesellschaftspolitisches Interesse bei Kunststoffprodukten

Für den Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft in der EU werden von vielen Seiten klare Impulse gesetzt. Hierzu gehören insbesondere digitale Produktpässe. Den Anfang machen Batterien für die Elektromobilität ab 2028, viele Produkte werden folgen. Für Kunststoffprodukte, deren Kreislaufführung von derzeit besonders hohem gesellschaftlich-politischen Interesse ist, ist das Thema in verschiedensten Anwendungen relevant.

Jedoch: Viele Unternehmen sind für den Wandel noch nicht bereit. Der digitale Produktpass wird konkrete Anforderungen an die Datenbereitstellung durch alle Unternehmen der Wertschöpfungskette stellen. Die Unternehmen der Kunststoffindustrie sind gemäß den Erfahrungen des SKZ dafür zu großen Teilen noch nicht weit genug vorangekommen. Wie in breiten Teilen der Wirtschaft, basiert die Datenerfassung in der Kunststoffindustrie auf „gewachsenen Systemen“, die häufig aus zahlreichen Inseln beziehungsweise Silos bestehen. 

Daten-Infrastruktur muss ohne Medienbrüche angelegt sein

Um den zu erwartenden Herausforderungen durch den digitalen Produktpass effizient gerecht werden zu können, bedarf es einer Datenhaltung und -infrastruktur, die es ermöglicht, Informationen vom Produktionsprozess zum DPP ohne Medienbrüche direkt zu kommunizieren. Das SKZ ist Anbieter bewährter Lösungen zur systematischen Organisation von Prozessdaten und deren Nutzung für interne und externe Prozesse. „Bei der Entwicklung wurden die vielfältigen Herangehensweisen kennengelernt und Best Practices zur Datenorganisation erarbeitet. Mit diesem Wissen helfen wir Unternehmen der Kunststoffindustrie auf ihrem Weg zum DPP-konformen Datenbestand“, erläutert Christoph Kugler, Leiter des Bereichs Digitalisierung am SKZ (Kontakt: Tel. 0931 / 4104 457, E-Mail: c.kugler@skz). Die grundlegende Überzeugung am SKZ ist: Kunststoffe sind für die Herausforderungen unserer Zeit entscheidend. Folglich werden die Kunden bei der Entwicklung neuer Lösungen unterstützt – und dabei, neue Märkte zu erschließen sowie bestehende Märkte zu sichern.

Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.

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Von SKZ / Birgit Etmanski