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Lärmschutz für Neubauten 02.03.2019, 11:51 Uhr

Wüstenrot baut auf die Akustikdecke

Das neue Bürogebäude für die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) soll einen Campuscharakter bekommen. Multifunktionale und atmosphärische Räume im Wohnbau-Charakter eines universitären Campus – das Konzept des Architekturbüros Ortner&Ortner überzeugte die W&W. Ganz anders als Verwaltungsbauten der Finanz- und Versicherungsbranche bisher werden multifunktionale Räume entstehen. Metalldecken stehen im Mittelpunkt der Raumakustik und sorgen neben virtuellen und digitalen Arbeitsmöglichkeiten für eine kreative Umgebung.

Seminarraum

Foto: OWA

Der Campus soll bis 2013 fertiggestellt sein, insgesamt werden 4.000 Arbeitsplätze in sieben Bürogebäuden entstehen wovon rund 1.200 schon bezogen wurden. Neben den Seminar- und Tagungsräumen entstehen Bistro Rechenzentrum und zwei Parkhäuser für 88 PKW und 90 Fahrräder, die bereits im ersten Bauabschnitt fertig gestellt werden.

Lärmmindernde Gestaltung von Arbeitsräumen

Lärmschutz in offenen Arbeitsräumen ist in Zeiten von Großraumbüros immer wieder Thema. Akustikdecken sowie stoffbespannte Wände und Akustikteppichböden sorgen für ruhige Arbeitsatmosphäre, die Bewegungs- und Schrittgeräusche gedämpft erscheinen lassen. Für Schreibtische und Sideboards wird die Raumakustik mit entsprechenden Aufsätzen optimiert, um Lärmentstehung zu vermeiden.

Kooperation mit Schallschutzexperten

Auf die Lärmvermeidung hat sich die in Amorbach im Odenwald sitzende OWA spezialisiert. Aufgeteilt in die Odenwald Faserplattenwerk GmbH, die am Hauptsitz 500 Mitarbeiter beschäftigt und die OWAconsult® . Die Odenwald Faserplattenwerk GmbH produziert seit 70 Jahren Unterdeckensysteme aus Steinwolle und Metall sowie darauf angepasste Unterkonstruktionen  und Sonderteile. Akustiker, Architekten der Faserplatten GmbH und Designer verbinden  Akustik, Design und Funktionalität in der Produktion von Schallschutzelementen. Neben der Produktion trägt auch das OWA-Beratungsteam  für die akustische Ausgestaltung, aber auch für Raumklima und Einhaltung der Brandschutzrichtlinien bei. Die OWA-Schallschutzelemente wurden für die akustische Deckenausstattung in Unterrichtsräumen, IT-Räumen und Schulungsräumen, zwei Tagungsräumen und dem Leitstand des Rechenzentrums sowie zwei Besprechungsräumen verbaut.

Besondere Herausforderung beim Büro-Design

Dabei stellten sie das OWA Team, das fortlaufend an den Planungen beteiligt war, vor besondere Herausforderungen: Die Verlegung ohne Wandanschluss, die Kombination von verschiedenen Plattenformaten im Verband und darüber hinaus auch den Einbau vorgegebener zu integrierender Elemente wie z.B. Linearleuchten oder Beamer-Lifte. Dabei kam unterschiedliches Material zum Einsatz: gelocht als auch ungelocht sowie perforiert oder mit eingeklebtem Akustikvlies. Die letztgenannte perforierte Variante verfügt auch durch den Flies über sehr gute akustische Eigenschaften und sorgt für entsprechend bessere Akustik. Das Stahlblech jeder Platte. Die mit 1,5 mm perforierte Stahlblechplatte, dessen freier Querschnitt 11 Prozent beträgt, ist verzinkt und sichtseitig mit einer Pulverbeschichtung versehen. Die maßgeschneiderte Akustikdecke ist mit allen Einbauten kompatibel zum Angebot des Deckenherstellers. Die Planungen wurden von OWA entsprechend mit Montage- und Verlegeanleitungen sowie Schnittzeichnungen unterstützt und begleitet. Konstruktionsteile und Metallkassetten wurden genau ermittelt und eine sichere und Fehlerfreie Umsetzung der Deckenkonstruktion durchgeführt.  In der neuen Arbeitswelt trägt das Deckensystem nun maßgeblich zu einer Gestaltung zukunftsorientierter und moderner Arbeitsplätze bei und sorgt für eine gesunde Raumakustik.

Von Annika Hilse