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Baumanagement 01.07.2017, 00:00 Uhr

Baukosten richtig einschätzen

Beratung, Projektsteuerung, Unterstützung bei der Abrechnung und vieles mehr bietet das Dortmunder Ingenieurbüro BBP Ingenieure seinen gewerblichen und industriellen Auftraggebern. Dabei kommt professionelle Software zum Einsatz.

Auf engstem Raum wird bei der Erstellung von Turbinenfundamenten in Marl gearbeitet. Abb.: BBP INGENIEURE Becker & Barenberg Partnerschaftsgesellschaft, Dortmund

Auf engstem Raum wird bei der Erstellung von Turbinenfundamenten in Marl gearbeitet. Abb.: BBP INGENIEURE Becker & Barenberg Partnerschaftsgesellschaft, Dortmund

Durch den Verbund in einem Netzwerk mit Partnerunternehmen und -büros der Region ist das Dortmunder Ingenieurbüro BBP Ingenieure in der Lage, die Projekte seiner Auftraggeber kosten- und terminsicher umzusetzen. Dabei unterstützt BBP Ingenieure unter anderem bei der Ausschreibung sämtlicher Gewerke, der Projektsteuerung der Industriebauprojekte, bei der Mengenermittlung und Abrechnung, bei der Abwehr und Durchsetzung von Forderungen aus Bauablaufstörungen, bei der Erstellung und Pflege unternehmensspezifischer Kostenindizes sowie bei der Schulung der Mitarbeiter im Bereich VOB-Vertragsmanagement. Zur durchgängigen Kostenplanung und -steuerung setzt das Büro auf California.pro des Münchener Herstellers G&W Software AG.

2012 fusionieren Pecco Becker und Volker Barenberg ihre Ingenieurbüros. Die beiden Diplomingenieure kennen sich von einem früheren gemeinsamen Arbeitgeber und haben seit dieser Zeit mit dem AVA- und Baukostenmanagementsystem von G&W gearbeitet. Besonders schätzen die beiden Ingenieure die Möglichkeit der durchgängigen Kostenplanung und Kostenkontrolle, und das angefangen beim ersten Kostenrahmen über die Kostenberechnung bis zur Kostendokumentation der abgeschlossenen Baumaßnahmen. Mit 22 Mitarbeitern vertreten sie als Projektmanager die Auftraggeber in allen Belangen.

Software für das frühe Projektstadium

Das Büro ist in den meisten Fällen sehr früh ins Projekt eingebunden, teilweise schon bei den ersten Überlegungen der Bauherren. Bei industriellen Projekten wie zum Beispiel Laboren, Produktions- und Fertigungsstätten treten die Fragen nach den Kosten und Termine schon bei den ersten Überlegungen der Bauherren zum Projekt auf. So ermittelt man bei BBP Ingenieure schon in diesem Stadium die Kosten zum Beispiel mit Kenndaten aus Herstellkosten oder aus dem BKI heraus, bildet diese in der Software ab und schreibt die Kosten dann über alle Stadien fort.

Beliebige Aufteilung der Kosten

Da die Industrie oftmals andere Darstellungsarten der Kosten benötigt, wie zum Beispiel gegliedert nach technischen Plätze oder nach bestimmten Abschreibungskriterien, nutzt BBP Ingenieure die im System integrierte Möglichkeit der Aufteilung auf Kostenträger oder auch die Verteilung nach den vom Auftraggeber entsprechend gewünschten Aspekten. Da in der Software die Aufteilung der Kosten auf Kostenträger, nach ERP-Aufträgen oder nach frei wählbaren Kriterien möglich ist, gelingt den Ingenieuren somit die gewünschte Darstellung.

Sind die Leistungsverzeichnisse erstellt, hängt es von der Konstellation ab, ob BBP Ingenieure ausschreibt oder die vom Bauherren beauftragten Architekten. Da das Büro allerdings aufgrund der Besonderheiten bei der Abwicklung von Industriebauprojekten über die Jahre vielfältige Kompetenzen aufgebaut hat, übernehmen die Ingenieure immer öfter die Ausschreibung, die inhaltliche und preisliche Bewertung der Angebote sowie die Unterbreitung eines Vergabevorschlages. Ingenieur Becker dazu: „Auftraggeberbezogen sowie in den verschiedenen industriellen Bereichen existieren unabhängig von den gesetzlichen Normen interne Regelwerke und spezielle technische Standards, die wir berücksichtigen müssen.“

Jeden Kostenstand dokumentiert

Mit California.pro dokumentiert BBP Ingenieure seinen industriellen und gewerblichen Auftraggebern gegenüber jeden einzelnen Kostenstand und friert die einzelnen Stände zu Vergleichszwecken fest. So sind die Auswirkungen auf die Kosten sämtlicher während des Bauablaufes vorgenommenen Änderungen bis in die einzelnen Positionen hinein erfasst und das unabhängig davon, ob die Änderungen der Baustelle geschuldet sind oder vom Bauherren gewünscht. Gerade bei Industriebauprojekten ändert sich oftmals während der Planungs- und Bauphase die Nutzung – Hallen werden höher, Stützen fallen weg, Laborgebäude müssen angebaut werden. Diese Kosten gilt es, schnellsten zu ermitteln und dem Bauherren die Konsequenzen daraus mitzuteilen.

Daher erhält der Auftraggeber von den Dortmunder Ingenieuren während des Projektverlaufs regelmäßige Berichte über den Kostenstatus. In diesen sind die unterschiedlichen Kostenstände, die Kostenentwicklung mit Hochrechnung und Prognose sowie der jeweils aktuelle Abrechnungsstand, die Nachträge und die prognostizierte Abrechnungssumme aufgelistet.

Elektronische Abrechnung

Inzwischen bietet BBP Ingenieure mit California.pro auch Dienstleistungen für Auftragnehmer an und erstellt mit dem System die elektronische Abrechnung. Natürlich nur in den Fällen, wo sie nicht vom Bauherren mit der Projektsteuerung beauftragt worden sind. Dazu erhält das Büro vom ausführenden Unternehmen die GAEB-Datei mit dem Leistungsverzeichnis, liest diese in California.pro ein und ermittelt dann auf der Baustelle die Mengen respektive Massen. Diese geben die Ingenieure in die Aufmaßblätter im System ein, ordnen sie den entsprechenden Positionen zu und erzeugen daraufhin die elektronische Rechnung für das Bauunternehmen, das dann die Rechnung zwecks Begleichung an den Auftraggeber weiterleitet. „Obwohl diese Art der Nutzung nicht unbedingt zu den Kernaufgaben der Software gehört, nutzen mittlerweile mehrere ausführende Unternehmen diese Dienstleistung immer wieder“, meint der Geschäftsführer Becker.

Durchgängig, standardisiert

Für BBP Ingenieure sind die Durchgängigkeit sowie die standardisierte Nutzung der Software wesentliche Kriterien für den Einsatz. „Excel-Tabellen bieten keine Durchgängigkeit, laden zu Formelfehlern ein und können für eine professionelle Kostensteuerung nicht genutzt werden“, erklärt Pecco Becker. Und sollte ein Kunde doch eine Auswertung mit Excel wünschen, so ist diese schnell mit dem Programm erstellt.

Von H. Blödorn

Heike Blödorn, Karlsruhe