Finanzen 07.04.2025, 11:00 Uhr

Panic Monday: Das Kursmassaker geht weiter

Donald Trumps Zollandrohung hallt an den Finanzmärkten nach. Der Dax reißt die 200-Tage-Linie, immer mehr Industrien geraten in den Abwärtssog.

Börsentafel mit fallenden Kursen.

Die Aktienkurse kennen auch am 7. April nur eine Richtung: nach unten.

Foto: PantherMedia / jamdesign ID: 2376331731

Der Alptraum an den Börsen geht weiter. Nachdem die Ankündigung massiver US-Zölle bereits in der vergangenen Woche sämtliche Jahresgewinne im Dax und an den US-Leitindizes ausradiert hat, setzt sich am heutigen Montag der Absturz fort. Analysten sprechen von „Panik“, die sich unter Anlegern breitgemacht habe. Das ARD-Börsenstudio zitiert Christian Henke von Broker IG mit den Worten, es finde ein „weltweites Kursmassaker“ statt.

Panic Monday: Abschwung erfasst weitere Branchen

Waren in der ersten Abverkaufswelle vor allem zyklische Werte mit einem hohen Engagement in den USA betroffen, darunter etwa die deutschen Autobauer, der Chemieriese BASF oder der Chipproduzent Infineon, erfasst der Sog nun praktisch die gesamte Börse. Im frühen Handel bilden Adidas, Heidelberg Materials und Sartorius das Dax-Schlusslicht mit Abschlägen von zeitweise 8 % und mehr auf die ohnehin in der Vorwoche schon gebeutelten Kurse.

200-Tage-Linie im Dax fällt

Damit reißen auch mehrere charttechnische Haltelinien. Der Dax unterschreitet nicht nur die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten, er fällt auch unter die 200-Tage-Linie. Die US-Börsen waren bereits in der Vorwoche in einen sogenannten Bärenmarkt gewechselt. Börsianer nennen so einen Kursrückgang von wenigstens 20 %. Wird diese Marke überschritten, gilt es als wahrscheinlich, dass die Kursschwäche von Dauer ist und dem Land eine Rezession bevorsteht.

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Auf den „Panic Monday“ folgt der „Turnaround Tuesday“

Hoffnung macht eine andere Börsenregel. Derzufolge ist der „Panic Monday“ ein typisches Phänomen in Crash-Situationen. Auf ihn folgt dann eine Marktberuhigung, der „Turnaround Tuesday“. Damit der nachhaltig gelingt, sind aber wohl Signale aus dem Weißen Haus nötig, dass die angedrohten Zölle abgemildert oder gar noch verhandelt werden. Trump-Berater Elon Musk hatte am Wochenende bereits zum Ausdruck gebracht, dass er auf eine Null-Zoll-Situation zwischen Europa und den USA hoffe. Vietnam hatte anders als China auf die US-Zölle nicht mit Gegenzöllen reagiert, sondern eine völlige Abschaffung der eigenen Einfuhrabgaben angeboten. Nach Angaben aus dem US-Handelsministerium haben mehr als 50 Länder weltweit den USA Verhandlungsbereichtschaft signalisiert, um den Zollkrieg doch noch abzuwenden.

Anleger sollten Ruhe bewahren

Für private Anleger mit einem längeren Anlagehorizont gilt daher, sich nicht von der allgemeinen Panik anstecken zu lassen. Politische Börsen haben bekanntermaßen kurze Beine. Und wenn sich die Erkenntnis in der Trump-Administration durchsetzt, dass eine weltweite Rezession nicht im Sinne der US-Wähler ist, kann die Stimmung an den Börsen auch schnell wieder drehen.

Ein Beitrag von:

  • André Weikard

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Politik, Wirtschaft, Geldanlage, Unternehmensfinanzierung, Steuern, Rohstoffe

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