Ifo-Geschäftsklima: Exklusive Sektoranalyse aus den Branchen Metalle, Maschinenbau und Hochbau
Der Ifo Geschäftsklimaindex stieg im Mai auf 87,5 Punkte. So steht es um die Branchen Metalle, Maschinenbau und Hochbau.

Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich verbessert. Der Ifo Geschäftsklimaindex stieg im Mai auf 87,5 Punkte, nach 86,9 Punkten im April. Dies war auf die weniger skeptischen Erwartungen zurückzuführen. Die laufenden Geschäfte wurden hingegen etwas schlechter beurteilt. Die zuletzt stark gestiegene Unsicherheit unter den Unternehmen hat etwas abgenommen. Die deutsche Wirtschaft fasst langsam wieder Tritt, kommentiert das Ifo Institut.
Ifo-Konjunkturexperte Felix Leiss wirft in diesem Monat exklusiv für ingenieur.de einen tieferen Blick in die Sektoren Metalle, Maschinenbau und Hochbau.
Metallerzeugung und -bearbeitung
In der energieintensiven Branche Metallerzeugnisse war die Geschäftssituation sehr angespannt. Zwar meldeten die Firmen eine annähernd stabile Nachfrage, die Reichweite der Auftragsbestände hatte zuletzt zugenommen. Dies reichte jedoch nicht aus, um eine höhere Auslastung der Produktionsanlagen zu ermöglichen. Zu Beginn des zweiten Quartals wurden 73,0 % ermittelt, was deutliche 8,1 Prozentpunkte unter dem langfristigen Durchschnitt liegt. Die Sorgen hinsichtlich der künftigen Entwicklung nahmen jedoch ein gutes Stück ab, wenngleich immer noch ein Überhang an pessimistischen Meldungen zu erkennen war. Die restriktiven Personalpläne wurden zwar merklich nach oben revidiert, sahen aber immer noch an einigen Stellen Personalabbau vor.
Maschinenbau
Im Maschinenbau war weiterhin ein raues Geschäftsklima zu beobachten. Viele Befragte meldeten eine schwache Geschäftslage. Die Nachfrageentwicklung war dabei weiterhin schwach. Die Unternehmen klagten über Lagerdruck und es bestand eine klare Unterauslastung. Zum Beginn des zweiten Quartals hatte der Auslastungsgrad 78,5 % betragen. Dies liegt zwar leicht über dem Wert im Vorquartal (78,1 % im Januar), aber auch deutliche 6,8 Prozentpunkte unter dem historischen Durchschnitt. Die Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr klarten am aktuellen Rand etwas auf, blieben aber in Summe ungünstig. An manchen Stellen planten die Firmen Stellenabbau.
Hochbau
Im krisengeplagten Hochbau verbesserte sich die Stimmung auf niedrigem Niveau. Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage war weiterhin rückläufig, allerdings immer noch an sehr vielen Stellen vernehmbar. Dazu nahmen die Sorgen hinsichtlich der weiteren Entwicklung ab, eine breite Basis befürchtete aber weiterhin eine ungünstige Geschäftsentwicklung. Aktuell klagte jedes zweite Unternehmen über Auftragsmangel. Die Auslastung lag im Mai mit nur 61,4 % nochmals 1,0 Prozentpunkte unter dem Vormonatsniveau. Im ersten Halbjahr 2022, bevor die steigenden Zinsen den Hochbau in die Krise stürzten, waren noch Auslastungsraten von rund 80,0 % ermittelt worden. Eine spürbare Erholung lässt weiter auf sich warten.
Architektur
Automotive
Chemie
DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse
Elektronik
Gummi und Kunststoffwaren
Tiefbau
Das Ifo Institut fragt monatlich bei 9000 Unternehmen in Deutschland wichtige Daten ab. So ermitteln die Münchner Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Branchen gesplittet die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate in den Unternehmen.
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