Rohstoffpreise 10.04.2025, 13:30 Uhr

Industrie unter Druck: China bremst Rohstoffausfuhren

Das trifft auch die deutsche Industrie hart: China verschärft die Ausfuhrkontrollen für Seltene Erden und andere kritische Rohstoffe.

China verlangt für mehr und mehr Rohstoffe Exportlizenzen. Damit schafft sich die Volksrepublik ein Instrumentarium, um die Ausfuhr ganz zu unterbinden.
Foto: PantherMedia / Antoine2K

China verlangt für mehr und mehr Rohstoffe Exportlizenzen. Damit schafft sich die Volksrepublik ein Instrumentarium, um die Ausfuhr ganz zu unterbinden.

Foto: PantherMedia / Antoine2K

Seit Juli 2023 verschärft China seine Exportpolitik bei wichtigen Rohstoffen. Den Auftakt machten Exportkontrollen auf Gallium und Germanium, zwei Metalle mit hoher Relevanz beispielsweise für die Halbleiterindustrie. Im Dezember 2023 folgte Grafit, welches zentral für die Batterieproduktion ist. Mit Antimon kam im September 2024 ein weiteres Metall hinzu, das unter anderem als Flammschutzmittel, in der Militärtechnik sowie in der Solarbranche Anwendung findet.

Am 3. Februar 2025 hat China schließlich die Exportkontrollen auf fünf weitere Rohstoffe sowie Verbindungen daraus ausgeweitet: Wolfram, Tellur, Bismut, Indium und Molybdän. Die Maßnahme wurde offiziell unter anderem mit nationalen Sicherheitsinteressen begründet, gilt aber weithin als Reaktion auf die von den USA angekündigten Zollerhöhungen auf chinesische Importe.

Bismut, Indium und Wolfram gelten als kritische Rohstoffe

Zwar ist der Export nicht generell untersagt, allerdings sind nun detaillierte Informationen wie Verträge, technische Beschreibungen oder Testberichte des Produkts sowie ein Zertifikat zur Identität des Endnutzers vorzulegen, um eine Exportlizenz zu erhalten. Erfahrungsgemäß vergehen mehrere Wochen und Monate, bis eine solche Lizenz von der zuständigen Behörde erteilt wird.

Stellenangebote im Bereich Prozessmanagement

Prozessmanagement Jobs
Jungheinrich Aktiengesellschaft-Firmenlogo
Supplier Quality Engineer (m/w/d) Kunststoffteile Jungheinrich Aktiengesellschaft
Norderstedt Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Werkstudent*in Siedlungswasserwirtschaft (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Sentronics Metrology (a Nova Company)-Firmenlogo
Service Engineer Commissioning Metrology (m/w/d) Sentronics Metrology (a Nova Company)
Mannheim Zum Job 
Sentronics Metrology (a Nova Company)-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Integration & Commissioning Automation Sentronics Metrology (a Nova Company)
Mannheim Zum Job 
ERGO Group AG-Firmenlogo
Objektmanager Bautechnik (m/w/d) ERGO Group AG
TÜV Hessen-Firmenlogo
Werkstoffprüfer/-in (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt/Kalbach Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) für EMV und EMF TÜV Hessen
keine Angabe Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) Anlagensicherheit TÜV Hessen
GEA-Firmenlogo
Qualification Manager (m/w/d) GEA
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Technischer Revisor (m/w/d) Schwerpunkt Prozessprüfung im Bereich Versorgung und ÖPNV Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadt Biberach an der Riß-Firmenlogo
Bauingenieur / Architekt als Technischer Prüfer (m/w/d) Stadt Biberach an der Riß
Biberach Zum Job 
B. Braun Avitum Saxonia GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (w/m/d) B. Braun Avitum Saxonia GmbH
Radeberg, Sachsen bei Ansbach Zum Job 
Heilbronner Versorgungs GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur in den Bereichen Gas und Wasser (m/w/d) Heilbronner Versorgungs GmbH
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Schwerpunkt Abfall- und Bodenmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik TransnetBW GmbH
Wendlingen am Neckar, Bruchsal Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Asset Management (m/w/d) TransnetBW GmbH
Stuttgart Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) für EMV und EMF TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Stadt Sindelfingen-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) als Technischer Prüfer (m/w/d) Stadt Sindelfingen
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Expertin oder Experte Prüfstatik und Nachrechnung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
TÜV SÜD AG-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) Elektrotechnik TÜV SÜD AG

Die betroffenen Rohstoffe sind für Europa von großer Bedeutung. Abgesehen von Molybdän und Tellur werden die betroffenen Rohstoffe von der Europäischen Union als kritisch eingestuft und befinden sich daher auf der im Jahr 2023 aktualisierten Version der Liste zu kritischen Rohstoffen.

Preissteigerungen sind die Folge

Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Exportkontrollen für Germanium, Gallium, Grafit und Antimon traten die Maßnahmen diesmal sofort in Kraft, ohne eine Übergangszeit. Die Folgen auf den europäischen Rohstoffmärkten waren daher sofort in Form von teilweise erheblichen Preissteigerungen sichtbar. In China wiederum sind die Preise seit Einführung der Exportkontrollen entweder vergleichsweise stabil geblieben oder deutlich geringer angestiegen. Beispiel Bismut: Hier liegt der Preis in Europa derzeit etwa 273 % über dem innerchinesischen Preis. Bei Tellur liegt der Preisunterschied bei 21 %. Bei dem schon im vergangenen Jahr mit Exportkontrollen belegten Antimon liegt der Preisunterschied derzeit bei 171 %. Gallium ist in Europa 160 % teurer als auf dem chinesischen Markt.

Verschärfte Ausfuhrkontrollen auch für Seltene Erden

Anfang April 2025 folgte die nächste Maßnahme. Als der US-Präsident Trump am 2. April 2025 Importzölle auf chinesische Waren in Höhe von 34 % verkündete, reagierte China abermals mit Exportkontrollen. Diesmal sind sieben verschiedene Seltene Erden (Dysprosium, Gadolinium, Lutetium, Samarium, Scandium, Terbium und Yttrium) sowie bestimmte Magnete daraus von den Kontrollen betroffen.

Aufgrund der großen Bedeutung Chinas bei einem Großteil dieser Rohstoffe ist die Abhängigkeit Europas hier besonders signifikant. Für die deutsche Industrie könnten sich durch die deutlich höheren Preise erhebliche Wettbewerbsnachteile ergeben. Die Entwicklungen unterstreichen die wachsende Bedeutung verschiedener Strategien zur Rohstoffdiversifikation, um die Versorgungssicherheit zu stärken und Preisspitzen abzumildern.

Ein Beitrag von:

  • Dennis Bastian

    Unser Autor Dennis Bastian ist Experte für Industriemetalle bei der Deutschen Rohstoffagentur (DERA).

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.