Landwirtschaftliche Nutzpflanzen 21.09.2012, 11:52 Uhr

Nanopartikel auf Schadwirkung untersucht

Die Frage, wie künstlich hergestellte Nanopartikel auf landwirtschaftlich genutzte Böden gelangen und ob sie den Nutzpflanzen schaden, haben US-Forscher nun für zwei weit verbreitete Arten von Nanopartikeln untersucht.

Nanopartikel könnten sich unter Umständen im Boden anreichern.

Nanopartikel könnten sich unter Umständen im Boden anreichern.

Foto: BASF

Forscher um John Priester von der University of California in Santa Barbara mischten rund 10 nm (Millionstel Millimeter) große Ceroxid- und Zinkoxid-Nanopartikel in Boden, auf dem sie Sojabohnen pflanzten. Die Ergebnisse seien eine „Warnung“ vor Risiken in der Landwirtschaft durch einen wachsenden Einsatz von künstlich hergestellten Nanopartikeln, so die Forscher.

In der Tat klingt das wichtigste Ergebnis alarmierend. Bei hohen Konzentrationen von Ceroxid-Nanopartikeln im Boden verloren Sojapflanzen die Fähigkeit zur Stickstoffbindung zu 80 %. In Wurzelknöllchen leben Bakterien, die Stickstoff in das für die Pflanze nutzbare Ammoniak umwandeln. Diese Bakterien fehlten in den betroffenen Pflanzen. Sie gediehen deutlich schlechter.

Ceroxid-Nanopartikel aus Dieselkraftstoffen in Minimal-Konzentration an viel befahrenen Straßen

Doch gelangen Ceroxid-Nanopartikel tatsächlich auf die Äcker? Dieselkraftstoffe enthalten Ceroxid-Nanopartikel als Katalysator. Auspuffe stoßen sie daher aus. Über die Luft gelangen die Partikel in den Boden. Laut Modellrechnungen finden sich neben viel befahrenen Straßen rund 1 Millionstel Gramm Ceroxid-Nanopartikel pro Gramm Boden. Das ist eine 100-Mal geringere Menge, als das Team um Priester in die Testböden gab.

Bei Zugabe von Zinkoxid-Nanopartikeln zum Boden wuchsen Sojapflanzen sogar besser als ihre Kontrollpflanzen auf nicht-kontaminierten Böden. Allerdings waren sie trockener, was die Forscher als Beeinträchtigung der Nahrungsmittelqualität werten. An elektronenmikroskopischen Aufnahmen konnten sie zeigen, dass sich Zink in Wurzeln, Stängeln, Bohnen und am meisten in den Blättern anreicherte. Ceroxid hingegen stieg nicht in die überirdischen Teile der Pflanzen auf.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Kabelprojekte in der Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Referent für internationales Engpassmanagement und Kapazitätsberechnung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Bayreuth Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hochspannungstechnik - HVDC (m/w/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in Bau und Ansprechpartner/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bad Gandersheim Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Planer*in (m/w/d) PV-Anlagen Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Universität zu Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in Versorgungstechnik Universität zu Köln
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik als Projektleiter Umspannwerke (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Raum Südbayern (Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Landespflege Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Fachhochschule Kiel-Firmenlogo
W2-Professur für Elektrische Netze und Energiespeicher Fachhochschule Kiel
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und -entwurf/ Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Referentin/ Referent (w/m/d) für Zuwendungsmaßnahmen und Wettbewerbe Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH-Firmenlogo
Technischer Trainee (m/w/d) / Umwelt / Deponie / Bauingenieurwesen AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH
Biddle GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur HLK/TGA (m/w/d) als Key Account Manager Retail Biddle GmbH
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur Netzführung (m/w/d) naturenergie netze GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stricker Dienstleistungs GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- & Projektleiter (m/w/d/kA) Energy Stricker Dienstleistungs GmbH
Dortmund Zum Job 
Hochschule Esslingen-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet Klimatechnik Hochschule Esslingen
Esslingen am Neckar Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für Energieinfrastruktur und Bauvorschriften Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Stricker Dienstleistungs GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- & Projektleiter (m/w/d/kA) Energy Stricker Dienstleistungs GmbH
Dortmund Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
FACTS Ingenieur (m/w/d) TenneT
Bayreuth Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) VIVAVIS AG
Vertriebsregion Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Kabelprojekte in der Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Referent für internationales Engpassmanagement und Kapazitätsberechnung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Bayreuth Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hochspannungstechnik - HVDC (m/w/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in Bau und Ansprechpartner/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bad Gandersheim Zum Job 

Aufnahme von Ceroxid und Zink über Nanopartikel nicht nachweisbar

Die Arbeit zeigt nur, dass Cer und Zink von Sojapflanzen aufgenommen wurden und Zink sich in Teilen der Pflanzen anreicherten. Sie zeigt aber nicht, dass die Pflanzen die Metalle in Form von Nanopartikeln aufgenommen haben.

Bernd Nowack von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in St. Gallen kritisiert daher die Arbeit: Sie sage nichts über die Rolle der Nanopartikel aus. „Es wurden keine Kontrollexperimente mit Zugabe von gelöstem Zink zum Boden oder mit deutlich größeren Zinkoxid- oder Ceroxid-Partikeln gemacht“, sagt der Umweltforscher. Da Nanopartikel im Boden schwer nachzuweisen seien, wisse man nicht, ob die Sojabohnen überhaupt mit Nanopartikeln in Kontakt gekommen seien. Zinkoxid-Nanopartikel beispielsweise lösten sich in einem leicht sauren Boden auf. Außerdem seien die verwendeten Konzentrationen viel zu hoch, meint Nowack. Daher tendiere die Relevanz der Studie für die Landwirtschaft „gegen Null“.

Nanopartikel können sich in der Nähe von Nanopartikel-Herstellern anreichern

In der Nähe von Nanopartikel-Herstellern oder bei Leckagen könnten sich Nanopartikel sehr wohl im Boden anreichern, entgegnet Patricia Holden, Mitautorin der Studie. Auch Jurek Vengels von der Umweltschutzorganisation BUND mahnt Vorsicht an: „Die aktuelle Studie ist ein Warnhinweis, dass die verstärkte Nutzung von Nanomaterialien noch ungeahnte Nebenwirkungen mit sich bringen könnte. Der Eintrag in die Umwelt sollte daher vorsorglich minimiert werden.“

Ein Beitrag von:

  • Christian Meier

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.