Sichtbarkeit im Web 07.02.2023, 18:03 Uhr

Was ist SEO und wie funktioniert Suchmaschinenoptimierung für Ingenieure?

Wer als Ingenieur mit seiner Website im Internet sichtbar sein möchte, kommt um SEO nicht herum. Erfahren Sie hier, auf was es bei der Suchmaschinenoptimierung ankommt und warum diese keine einmalige Sache sein sollte.

SEO

Wer als Ingenieur mit seiner Website im Internet sichtbar sein möchte, muss sich mit SEO beschäftigen.

Foto: Panthermedia.net/VadimVasenin

Wer mit seiner Website im Internet sichtbar sein möchte, muss sich zwangsläufig mit den Suchmaschinen beschäftigen und damit, wie diese ticken. Nur wer mit seinen Dienstleistungen und Themen auf der ersten Seite bei Google und Co. landet, kann mit nennenswerten Besuchern und somit potenziellen Kunden rechnen. Sich als Ingenieur allein darauf zu verlassen, der Beste auf seinem Gebiet zu sein, garantiert noch keine guten Platzierungen. Hier kommt dann SEO, also Suchmaschinenoptimierung ins Spiel. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was SEO ist und wie die Suchmaschinenoptimierung für Ingenieure funktioniert.

Was ist Suchmaschinenoptimierung?

Der Begriff SEO ist die Abkürzung für Search Engine Optimization, auf Deutsch somit Suchmaschinenoptimierung. Darunter werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die darauf abzielen, die Sichtbarkeit in den Ergebnislisten der Suchmaschinen zu verbessern. In Deutschland konzentrieren sich die SEO-Manager hauptsächlich auf Google, schließlich beträgt dessen Marktanteil über 90 Prozent. Weit abgeschlagen folgt Bing, andere Suchmaschinen wie Yandex spielen hierzulande kaum eine Rolle.

Die Suchmaschinenoptimierung findet an mehreren Baustellen statt und das sowohl Off-Page als auch On-Page, also auf der Seite selbst und auf anderen Websites im Internet. Dabei geht es um technische Aspekte, aber auch um inhaltliche Fragen. Technisches SEO ist dabei das Grundgerüst, das vorhanden sein muss, damit die Website einwandfrei funktioniert. Das redaktionelle SEO muss hingegen dafür sorgen, dass die richtigen Themen angesprochen werden und dass die Inhalte so aufbereitet sind, dass sowohl Suchmaschinen als auch Besucher ihre Freude daran haben.

Offpage-Optimierung

Wir fangen mit der Offpage-Optimierung an, obwohl der Einfluss in diesem Bereich begrenzt ist. Prinzipiell geht es hier darum, welchen Eindruck andere Website-Betreiber von Ihrem Webauftritt haben. Wird häufig darüber gesprochen und werden viele Links auf Ihre Website gesetzt, bewerten dies die Suchmaschinen als positives Signal und belohnen das mit besseren Rankings. Sind Sie als Ingenieur ein absoluter Experte auf Ihrem Gebiet, kann das im Hinblick auf die Offpage-Optimierung nur von Vorteil sein.

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Doch Vorsicht: Viele Website-Betreiber versuchen einen künstlichen Hype für ihre Website zu erzeugen. Das geschieht in der Regel durch den Kauf von Backlinks (das sind Links, die von einer anderen Seite auf Ihre Seite zeigen). Das wird bis zu einem gewissen Umfang von Google geduldet, geschieht das jedoch allzu auffällig und plump, kann es zu manuellen Maßnahmen führen. Das heißt, ein Google-Mitarbeiter setzt die Rankings Ihrer Website manuell um einige Plätze zurück. Im schlimmsten Fall können Sie sogar ganz aus dem Index fliegen. Sie erscheinen dann gar nicht mehr bei Suchen auf Google.

Wer nachhaltig arbeiten möchte, sollte sich daher nicht mit künstlichem Linkaufbau beschäftigen. Arbeiten Sie an Ihrer Expertise als Ingenieur, als Autorität auf Ihrem Themengebiet und stellen Sie hochwertige Inhalte zur Verfügung, dann kommen die Backlinks ganz von allein. Nicht verboten ist es übrigens, Kunden, Berufsverbände, Kammern oder Kollegen um einen Link zu bitten. Das Hinterlegen eines Unternehmensprofils in Google My Business ist in der Regel ebenso eine gute Sache. Wenn Sie in den sozialen Medien aktiv sind, können Sie  ebenfalls Ihre Reichweite erhöhen und potenzielle neue Kunden ansprechen.

Onpage-Optimierung

Den größten Teil von SEO nimmt sicherlich die Onpage-Optimierung in Anspruch. Hier geht es darum, die eigene Website so zu gestalten, dass sie den Ansprüchen von Google genügt, aber auch den Besuchern gefällt. Google sagt zwar stets, man solle seine Inhalte so gestalten, dass sie den Nutzern gefallen, aber dennoch ist es ratsam, die Suchmaschinen im Hinterkopf zu behalten. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, gibt es einige redaktionelle und technische Dinge, die bezüglich Suchmaschinenoptimierung angegangen werden sollten.

Redaktionelle Suchmaschinenoptimierung

Wichtig bezüglich der redaktionellen Inhalte ist zum Beispiel zu wissen, für was man als Ingenieur oder Unternehmer steht. Welche Frage, welchen Bedarf könnten potenzielle Kunden haben, um bei Ihnen auf der Seite zu landen? Wichtig ist, dass Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden oder Geschäftspartner kennen und auf Ihrer Website darauf eingehen. Beackern Sie mehrere wichtige Themenfelder? Dann packen Sie nicht alles auf eine Seite, sondern machen mehrere Seiten daraus. Formulieren Sie aussagekräftige Überschriften, ein „Willkommen auf meiner Website“ ist da sicherlich nicht die richtige Wahl.

Die Überschrift ist mit das wichtigste Signal, das eine Seite aussendet. Wobei SEOs zwischen Meta-Title und H1-Überschrift unterscheiden. Der Meta-Title erscheint nicht auf Ihrer Website, die H1 entspricht der sichtbaren Hauptüberschrift. Beide Varianten werden im Quelltext der Seite hinterlegt. Oft entspricht die H1 dem Meta-Title, zwingend notwendig ist es jedoch nicht. Vielleicht wollen Sie in den Suchergebnissen mit einer anderen Überschrift vertreten sein als auf Ihrer Website. Zudem zeigen die Suchmaschinen Überschriften lediglich bis zu einer bestimmten Länge an, alles andere wird weggeschnitten. Bei der H1 können Sie hingegen so lang und ausführlich werden, wie Sie es für notwendig erachten. Wichtig ist nur, dass Sie keine thematisch völlig unterschiedlichen Überschriften wählen.

Geht es im Title zum Beispiel um Äpfel und in der Hauptüberschrift um Birnen, verwirrt das Google und das bedeutet schlechtere Rankings. Ihre Besucher irritieren Sie dadurch ebenfalls, denn sie haben auf den Beitrag geklickt, weil sie sich für Äpfel interessieren und bekommen nun Birnen vorgesetzt. Dies führt nur dazu, dass sie die Seite schnell wieder verlassen und zu Google zurückkehren. Das bleibt nicht unbemerkt und Ihre Seite wird künftig weiter hinten in den Suchergebnissen platziert.

Der Titel der Seite gibt Google das wichtigste Signal, um was es geht. Auf die Inhalte danach kommt es aber genauso an. Beachten Sie: Die Überschrift gibt das Thema vor, die Texte, Bilder oder Videos sollten dazu passen. Beantworten Sie zudem die Fragen, die rund um die verschiedenen Themen aufpoppen, die Sie auf Ihre Website behandeln, möglichst ausführlich und umfassend. Die Textlänge ist hierbei nicht immer das entscheidende Kriterium. Manche Fragen lassen sich auch kurz und knapp oder mit Bildern oder Videos beantworten. Damit lassen sich ebenfalls Top-Rankings erzielen, wenn Google meint, dass Ihre Inhalte die besten Antworten zu den Suchanfragen liefern. Wirft Ihr Tätigkeitsfeld hingegen viele Fragen auf, werden Sie es mit kurzen Inhalten hingegen schwer haben, bei den Suchmaschinen Beachtung zu finden.

Denken Sie immer daran:
Bei der Suchmaschinenoptimierung geben nicht Sie vor, welche Inhalte wichtig sind. Die Kunden, Besucher, Leser Ihrer Website haben ein Problem oder ein Bedarf an Informationen und fragen Google nach eine Lösung. Hier müssen Sie dann zur Stelle sein und sie abholen. Schreiben und berichten Sie lediglich über Dinge, die nur Sie interessieren, werden Sie keine Besucher bekommen.

Technische Suchmaschinenoptimierung

Die technische Suchmaschinenoptimierung bildet die Basis, ohne die gute Rankings erst gar nicht möglich sind. Nutzen Sie zum Beispiel WordPress oder ein anderes gängiges CMS-System, werden viele der üblichen technischen Probleme Sie gar nicht erst betreffen. Google mag zum Beispiel regelkonformen HTML-Quellcode. Auch muss die Seite unbedingt responsive sein, das bedeutet, dass sie sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst. Das ist bei WordPress-Seiten in der Regel alles bereits vorhanden, anders sieht es aus, wenn Sie selbst eine statische Website ohne CMS-System dahiner programmieren.

Sehr großen Wert legt Google auch auf Geschwindigkeit, da können Sie auch als WordPress-Nutzer schnell in Schwierigkeiten kommen. Laden Sie zum Beispiel riesige Bilder mit mehreren MB-Dateigröße hoch, wirkt sich das negativ auf die Performance der Seite und letztlich auch auf die Rankings aus. Mit jeder Millisekunde, die eine Website länger lädt, springen mehr Besucher ab. Das bemerken die Suchmaschinen und werten dies als negatives Signal.

Zum technischen Setup einer Website gehört zudem, dass sie für die Crawler der Suchmaschine frei zugänglich ist. Crawler sind Software-Programme, die automatisiert das Internet durchforsten und die einzelnen Seiten einer Website durchsuchen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird dann die Rankings mittels des Algorithmus berechnet. Der Google-Algorithmus ist streng geheim, er soll über 200 verschiedene Rankingkriterien berücksichtigen. Wird das Crawlen der Seiten auf irgendeine Weise unterbunden, kann es keine Rankings geben. Doch Vorsicht: Mitunter sollen gar nicht alle Seiten in den Google-Index. Das gilt insbesondere für riesige Websites mit Millionen von Unterseiten, die oft ähnliche Inhalte haben. Hier können Sie durch geschickte Indexsteuerung dafür sorgen, dass nur die für Sie wichtigen Seiten auf den Ergebnisseiten bei Google erscheinen.

Apropos wichtige Seiten:
Durch geschickte interne Verlinkung können Sie Google und anderen Suchmaschinen zeigen, welche der Seiten auf Ihrer Website Ihnen besonders wichtig sind. Setzen Sie möglichst viele Links von den Unterseiten auf Ihre Hauptseiten und signalisieren Sie Google dadurch, welches Ihre wichtigen Themen und Schwerpunkte sind. Die Schwerpunkseiten sollten natürlich inhaltlich entsprechend ausgearbeitet sein und es verdient haben, so häufig verlinkt zu werden.

Den Bildern auf Ihrer Website sollten Sie ebenfalls Ihre Aufmerksamkeit widmen in Bezug auf SEO. Google wird zwar immer besser darin, die Inhalte eines Bildes selbständig zu erkennen, doch noch sollten Sie die Suchmaschine dabei unterstützen. Geben Sie den Bildern zum Beispiel sprechende Namen anstatt 12345.jpg. Nutzen Sie zudem das ALT-Tag, hier können Sie in wenigen Worten hineinschreiben, um was es auf dem Bild geht. Bildunterschriften helfen Google zusätzlich dabei, den Inhalt des Bildes besser zu verstehen.

Ist SEO eine einmalige Sache?

Manchmal hört man, dass SEO einmal richtig gemacht werden muss und dann ist alles gut. Das stimmt leider nicht. Suchmaschinenoptimierung ist etwas, bei dem Sie ständig am Ball bleiben müssen. Klar ist, dass es hilft, SEO von Anfang an in seine Überlegungen mit einzubeziehen, wenn eine neue Website erstellt werden soll. Das ist in der Regel einfacher und zielführender, als es nachträglich machen zu müssen. Hat Google erst einmal ein Urteil über eine Seite gefällt, ist es mitunter schwierig, die Suchmaschinen bzw. deren Algorithmus vom Gegenteil zu überzeugen. Machbar ist es aber natürlich.

Steht die Seite, sollten Sie im Blick behalten, zu welchen Themen und auf welche Seiten die Besucher auf Ihre Website kommen. Dazu sollten Sie sich zumindest bei der Google Search Console anmelden. Das Tool ist kostenlos und es trackt alle Besucher, die über Google auf Ihre Seite kommen. So sehen Sie zum Beispiel, welche Seiten am häufigsten aufgerufen werden und mit welchen Suchbegriffen. Wichtig ist hier zu wissen, dass es sich nur um die Aufrufe aus Google handelt, wer über Socialmedia oder über Links auf Ihre Seite kommt, ist dort nicht vermerkt. Hierfür gibt es andere Tools, bei denen aber die Frage nach dem Datenschutz offenbleibt – zum Beispiel, wenn Sie Google Analytics nutzen wollen.

Gut zu wissen
Wenn Sie Ihre Dienste und Kenntnisse als Ingenieur nur einer lokalen Zielgruppe anbieten, müssen Sie nicht unbedingt mit Keywords ranken, die global gesucht werden. Ist zwar schön, diese zu haben, doch es ist kein zielgerichteter Traffic, der Ihre Website erreicht. Konzentrieren Sie sich daher nur auf die Begriffe, die wirklich wichtig für Ihr Business sind und dabei helfen, Ihren Umsatz zu steigern. Ein Beispiel: Sie sind Ingenieur für Elektrotechnik, dann wollen Sie vielleicht für den Begriff „Elektrotechnik“ auf Platz 1 bei Google stehen. Personen, die danach suchen, werden allerdings in der Regel niemals Kunde von Ihnen werden. Die Intention hinter deren Suche ist eine ganz andere.

Wenn eine Ihrer Seiten des Webauftritts nicht den gewünschten Zuspruch erhält oder im Verlaufe der Zeit weniger Klicks erhält, sollten Sie Ihre Inhalte unter die Lupe nehmen und diese optimieren. Mitunter braucht es lediglich eine bessere Überschrift, oft gibt es aber auch grundlegende inhaltliche Probleme, die Sie angehen sollten. Haben Sie die gewünschte Platzierung bei Google erreicht, ist dies zudem kein Grund, sich darauf auszuruhen und kein Garant dafür, dass es ewig so bleibt. Jeden Tag erscheinen unzählige neue Websites auf der Bildfläche und einige davon sind sicherlich eine Konkurrenz für Sie. Und die haben alle auch nur ein Ziel: Bei Google ganz vorne zu landen.

Sie sehen, wenn man Suchmaschinenoptimierung ernsthaft betreiben möchte, bedeutet dies ein großer Zeitaufwand. Eventuell kommen Sie daher auf die Idee, eine Agentur oder einen Freelancer damit zu beauftragen. Dazu spricht zunächst einmal nichts. Allerdings tummeln sich in der Szene eine ganze Reihe von selbsternannten SEO-Gurus, die es nicht einmal schaffen, die eigene Seite auf Platz 1 zu bringen. Auf Ihrer Website versprechen sie jedoch Platz-1-Rankings für jeden x-beliebigen Begriff. Wenn Sie so etwas lesen, sollten Sie schleunigst umkehren, denn das kann keiner garantieren, dafür ist das Thema zu komplex und die Konkurrenz zu groß.

Apropos Konkurrenz: Die kann im Netz eine ganz andere sein als im wahren Leben. Viele der für Ingenieure wichtigen Keywords werden auch von anderen Websites beackert, die eigentlich gar nicht mit Ihnen und Ihren Dienstleistungen konkurrieren. Umso wichtiger ist es, sich genau zu überlegen, für welche Suchanfragen man bei Google ganz vorne gelistet sein möchte. Manche bringen zwar sehr viele SEO-Punkte, bringen Ihnen aber rein geschäftlich überhaupt nichts. Wenn Sie einen externen Dienstleister für die Suchmaschinenoptimierung beauftragen, sollten Sie auch dies stets im Auge behalten. Gerne wollen diese Ihre Website für häufig nachgefragte Keywords ganz nach vorne bringen – doch je höher das monatliche Suchvolumen, desto umkämpfter der Markt. Da wird es aufwendig und teuer, wenn Sie hier mitmischen wollen.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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