Bessere Verwaltung 05.02.2025, 11:30 Uhr

Amtsdeutsch entziffern: So hilft KI bei Behördenbriefen

Behördenbriefe sind oft ein Rätsel: Man liest sie mehrfach, versucht, sie zu verstehen, und fragt sich schließlich, was eigentlich gemeint ist. Ein Start-up hat nun eine Lösung entwickelt, die Unternehmen hilft, diese bürokratischen Hürden einfach und effizient zu überwinden.

behördensprache

Verstehen, was im Behördenbrief steht – mit KI-Unterstützung.

Foto: PantherMedia / VH-studio (YAYMicro)

Und wieder flattert ein Behördenbrief in den Briefkasten. Man liest ihn, dann noch einmal – runzelt die Stirn – und ein drittes Mal. Wollen sie dies oder das? Die Behördensprache ist oft kompliziert, verschachtelt und gespickt mit Fachbegriffen und Klauseln, die man Satz für Satz, Wort für Wort mühsam entschlüsseln muss. Am Ende fragt man sich: Geht es nun um ein einfaches Ja oder Nein? Natürlich ist das überspitzt, doch nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund kämpfen mit diesen Formulierungen – selbst Muttersprachler haben ihre Schwierigkeiten. Denn Deutsch mag ihre Sprache sein, doch die Behördensprache scheint eine ganz eigene zu sein.

Übermäßige Bürokratie und komplizierte Amtssprache kosten Zeit und bremsen die Produktivität. Ein deutsches Start-up bietet jetzt eine Lösung: Mithilfe intelligenter KI-Agenten behalten Unternehmen den Überblick über wichtige Rechts- und Steuerdokumente, verpassen keine Fristen und erledigen Behördengänge mühelos.

Wie KI Unternehmen entlasten kann

„Nach Berechnungen des ifo-Instituts kostet die Bürokratie die deutsche Wirtschaft jährlich 146 Milliarden Euro. Eine effizientere Verwaltung könnte das Bruttoinlandsprodukt um 4,6 Prozent steigern. Doch die vergangenen Jahre zeigen: Trotz politischer Versprechen gibt es keine Entlastung für Unternehmen, sondern eher noch mehr Auflagen und Formulare“, erklärt Agnieszka Walorska, Gründerin und Geschäftsführerin von mika.

Das Start-up erklärt, dass es intelligente KI-Agenten entwickle, die Unternehmen dabei helfen sollen, administrative Prozesse und Verwaltungsaufgaben leichter zu bewältigen. Digitalisierungsexpertin Walorska betont, die KI-Anwendungen würden den bürokratischen Dschungel lichten und Unternehmen am Ende den Freiraum verschaffen, den sie bräuchten, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

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Hilfe bei schwer verständlichem Amtsdeutsch

Mit dem kostenlosen Behördenbrief-Übersetzer stellt mika ein Tool zur Verfügung, das amtliche Schreiben vereinfacht, verständlich erklärt und klare Handlungsschritte sowie wichtige Fristen anzeigt. „Selbst gut ausgebildete Muttersprachler scheitern oft an den verschachtelten Sätzen, dem Fachjargon und den unklaren Formulierungen. Mit unserer KI entschlüsseln wir die wichtigen Informationen und erstellen einen exakten Fahrplan, damit Unternehmen genau wissen, was wann wie zu erledigen ist.“, resümiert Walorska.

Der KI-Agent werde kontinuierlich weiterentwickelt und solle in Zukunft nicht nur Verwaltungsaufgaben verständlicher machen, sondern diese zunehmend selbstständig übernehmen – von Steuerformularen bis hin zur Finanzplanung. Mika-Geschäftsführerin Walorska erklärt, dass vor allem junge Unternehmen aufgrund von Zeit- und Personalmangel nicht immer Experten für schwierige Behördenfragen beauftragen könnten. Mit dem KI-Agenten hätten sie nun ein Werkzeug, das ihnen schnell eine solide Informationsbasis und Sicherheit verschaffe, damit das Unternehmen weiter wachsen könne.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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