Cyber-Angriffe 08.08.2024, 08:51 Uhr

Kuh stirbt nach Cyberattacke auf Melkroboter

Der Fall mag skurril klingen, ist jedoch ernst genug, um deutlich zu zeigen, dass Cyberkriminelle nicht nur die Finanzbranche ins Visier nehmen. Selbst Bauern sind betroffen. In diesem Fall wurde ein Melkroboter mitsamt allen Vitaldaten der Nutztiere lahmgelegt, was zum Tod eines Tieres führte.

Melkroboter

Landwirtschaft im Visier der Cyberattacken. (Symbolbild)

Foto: PantherMedia / amixstudio

Nachdem Hacker seinen Rechner lahmgelegt hatten, konnte ein Bauer aus der Schweiz die Vitaldaten seiner Kühe nicht mehr auslesen.
Für eine Kuh im schweizerischen Hagendorn, zwischen Zürich und Luzern, hatte diese Hackerattacke tödliche Folgen. Von dem Cyberangriff berichtete zuerst die Luzerner Zeitung.

Der Roboter konnte plötzlich keine Daten mehr vom Computer empfangen, und das Display der Maschine blieb schwarz. Der Landwirt vermutete zunächst ein Funkloch. Doch auf Nachfrage beim Hersteller kam die schockierende Nachricht: „Sie wurden gehackt.“

Wichtige Daten über Befruchtungszeitpunkte fehlten

Das angegriffene System samt Roboter war nicht nur für das Melken der Kühe zuständig, sondern sammelte auch wichtige Daten über deren Befruchtungszeitpunkte. Da Bircher sich weigerte, das geforderte Lösegeld von 10.000 Schweizer Franken (etwa 10.700 Euro) zu zahlen, blieb ihm der Zugriff auf diese Daten verwehrt.

Dadurch traten bei einer Kuh Komplikationen auf: Sie sollte ein Kalb bekommen, aber der Landwirt wusste nicht, wann die Befruchtung stattgefunden hatte. Infolgedessen musste die Kuh eingeschläfert werden, nachdem sie ein totes Kalb im Mutterleib hatte.

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
VIAVI Solutions GmbH-Firmenlogo
Graduate Rotational Program - Entwicklungsingenieur (FPGA / KI) (w/m/d) VIAVI Solutions GmbH
Eningen unter Achalm Zum Job 
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieure (m/w/d) für die Bildverarbeitung & Softwareentwicklung OCS Optical Control Systems GmbH
DNV-Firmenlogo
(Senior) Consultant for Digital System Operation (f/m/d) DNV
Dresden, Schönefeld Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Trainee Manufacturing & Supply (all genders) Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt Zum Job 
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Amt für Binnen-Verkehrstechnik-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Informatik mit der Vertiefungsrichtung Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Amt für Binnen-Verkehrstechnik
Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
BIM-Manager (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf-Stolpe Zum Job 
FRITZ!-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Produktionstestsysteme (w/m/d) FRITZ!
THD - Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Professorin | Professor (m/w/d) für das Lehrgebiet Robotik THD - Technische Hochschule Deggendorf
DB InfraGO AG-Firmenlogo
Teilprojektleiter:in Ausrüstungstechnik (w/m/d) DB InfraGO AG
Hamburg Zum Job 
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Professur für Hard- und Software Digitaler Systeme Hochschule Osnabrück
Osnabrück Zum Job 

Antivirusprogramm hat nicht geholfen

Der Bauer erklärte auf Anfrage der NZZ, dass der gehackte Computer technisch auf dem neuesten Stand gewesen sei: Er hatte das Gerät erst vor einem Jahr gekauft, es lief mit Windows 11 und war mit einem Antivirusprogramm ausgestattet.

„Die Landwirtschaft ist in Sachen Cybersicherheit dort, wo die Banken und Versicherungen vor fünfzehn Jahren waren“, zitiert die NZZ Worte eines Cyber-Experten. Daher empfiehlt er, regelmäßig verschlüsselte Back-ups auf externen Festplatten zu erstellen. Am besten im Rotationsprinzip: auf verschiedenen externen Datenträgern und an unterschiedlichen Orten. Denn es könne auch vorkommen, dass der Zugang zu Cloud-Daten versperrt werde. Der Bauer  habe seine Daten nicht regelmäßig extern gesichert.

Weitere Fälle von gehackten Melkrobotern bekannt

Das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) in der Schweiz geht davon aus, dass es sich bei dem Angriff um einen sogenannten „Ransomware“-Angriff handelt.

Dabei verschlüsseln die Täter die Daten des Opfers und fordern Lösegeld für deren Freigabe. Im laufenden Jahr wurden dem Schweizer Amt bereits 51 solcher Fälle gemeldet (Stand: 29. Juli 2024).

Laut dem Schweizer Bauernverband sind weitere Fälle von gehackten Melkrobotern bekannt. Es handle sich jedoch bisher um Einzelfälle, und nicht alle seien gleichermaßen gravierend.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Alexandra Ilina ist Diplom-Journalistin (TU-Dortmund) und Diplom-Übersetzerin (SHU Smolensk) mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung im Journalismus, in der Kommunikation und im digitalen Content-Management. Sie schreibt über Karriere und Technik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.