Privathaushalte setzen auf Smart Home 02.01.2025, 07:00 Uhr

Bedenken bei Smart-Home-Produkten halten sich hartnäckig

In den Jahren 2020 und 2021 erlebten Smart-Home-Produkte einen Aufschwung. Der Trend ging danach stark zurück. 2024 erholte sich der Markt wieder, was die Bedeutung der Technologien unterstreicht. Vor allem Privathaushalte geben dafür wieder mehr Geld aus. Doch Vorbehalte bleiben.

Blick auf ein Smartphone-Display, von dem aus verschiedene Icons die Nutzung von Smart-Home-Produkten symbolisieren. Im Hintergrund ist die Szenerie eines Wohnzimmers mit gemütlichem Sofa zu sehen.

Smart-Home-Produkte bieten viele Vorteile. Doch bei zahlreichen Menschen überwiegen noch die Bedenken.

Foto: Panthermedia.net / belchonock

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete der Smart-Home-Sektor in den sieben größten europäischen Märkten (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Belgien und Vereinigtes Königreich) einen Umsatz von 13,9 Milliarden US-Dollar. Damit ist er um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Gegensatz dazu sind die weltweiten Verkäufe von Technologie und Konsumgütern (T&D) um 0,6 Prozent zurückgegangen. Expertinnen und Experten lesen aus den deutlichen Zuwächsen in der EU eine große Bedeutung von Smart-Home-Technologien heraus. Sie seien als treibende Kraft für Ausgaben im privaten Umfeld zu betrachten und heben das enorme Potenzial der Produkte hervor.

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Es gibt Anzeichen dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich bei Smart-Home-Produkten sehr bewusst für einen Kauf entscheiden. Das scheint auch am Geld zu liegen: 30 Prozent der Konsumierenden fühlen sich finanziell bessergestellt als noch im Jahr zuvor. Diese Zuversicht spiegelt sich in der Bereitschaft wider, in smarte Produkte zu investieren. Allerdings nur dann, wenn sie auch ihren Bedürfnissen entsprechen und konkrete Vorteile bieten. Gründe für Kaufentscheidungen seien vor allem Leistungsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Energieeffizienz. Bei all der positiven Einstellungen gibt es nach wie vor Hindernisse. Diese beziehen sich vor allem auf Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und hohe Kosten.

Datenschutzbedenken bei Smart-Home-Produkten als Akzeptanzhürde

Die Bedenken der Menschen sind vor allem bei dem Einsatz von Sprachassistenten und Sicherheitssystemen zu finden. Sie seien einer GFK-Studie zur Folge die größten Hürden. GfK ist ein bekanntes Marktforschungsinstitut aus Düsseldorf, das diese Studie mit Kooperationspartnern durchgeführt hat. Zudem gab es in 2024 einige Medienberichte über Datenpannen. Das trägt nicht gerade zur Akzeptanz von Smart-Home-Technologien bei, sondern sorgt eher für Zurückhaltung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern.

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Darüber hinaus ist es für potenzielle Käuferinnen und Käufer besonders wichtig, die Vorteile der Produkte klar erkennen zu können. Das trifft vor allem auf Märkte zu, die besonders weit entwickelt sind. In einem solchen Umfeld ist die Skepsis tendenziell größer. Um das Vertrauen von Konsumentinnen und Konsumenten zu gewinnen, müssen Hersteller diese Bedenken ernst nehmen und proaktiv angehen. Transparenz bezüglich der Datennutzung, robuste Sicherheitsmaßnahmen und der Schutz der Privatsphäre sind entscheidend, um das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu stärken.

Wie sich die Akzeptanz verbessern ließe

Aller Bedenken zum Trotz erfreuen sich bestimmte Produkte, die KI-gesteuert funktionieren, großer Beliebtheit. Ein Beispiel sind Staubsaugerroboter. In 95 Prozent der verkauften Roboter sind intelligente Funktionen integriert, zum Beispiel Fernbedienungen und smarte Automatisierung. Ähnlich sieht es bei smarten Personenwaagen aus. Sie sind nur geringfügig teurer als ihre herkömmlichen Pendants. Sie erfreuen sich aber vor allem aufgrund ihrer benutzerfreundlichen Bedienung und hilfreichen Analysefunktionen großer Beliebtheit.

Um die Akzeptanz von Smart-Home-Technologien insgesamt zu beschleunigen, müssen Hersteller allerdings nicht nur die Datenschutzbedenken von Verbraucherinnen und Verbrauchern ernst nehmen und darauf reagieren. Es geht auch darum, solche Produkte für eine breitere Masse zugänglich zu machen. Anders gesagt: Es hängt am Preis. Darüber hinaus sollten Hersteller vermehrt die Vorteile, die sich durch die nahtlose Verknüpfung und das harmonische Zusammenspiel zwischen intelligenten Geräten ergibt, in den Vordergrund stellen. Die Vision eines vollständig vernetzten Zuhauses, in dem smarte Geräte reibungslos kooperieren, um Energieeffizienz und Komfort zu steigern, bietet einen überzeugenden Anreiz für den Kauf von Smart-Home-Produkten.

Service und Datensicherheit bei Smart-Home-Produkten

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass Hersteller einen anderen Service und mehr Transparenz beim Umgang mit den Daten bieten müssen. Diese Kombination könne das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher gewinnen. Sobald sich Smart-Home-Technologien an den individuellen Lebensstil der Menschen anpassen und nicht umgekehrt, gewinnen die Produkte an Relevanz und Akzeptanz. Darüber hinaus sei es wichtig, den Menschen bei Nutzung der Geräte mehr Unterstützung zu bieten. Sicherheitsmaßnahmen, die einen verantwortungsvollen Umgang mit den Daten der Verbraucherinnen und Verbrauchern garantieren, müssen damit einhergehen. Das heißt, durch einen kundenorientierten Ansatz und den Schutz der Privatsphäre können Smart-Home-Produkte deutlich an Zulauf gewinnen.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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