Soziale Kompetenzen 25.03.2025, 14:00 Uhr

Im Job um Unterstützung bitten? Kein Problem!

Wer Hilfe anfordert, zeigt, dass er die Kompetenz anderer wertschätzt, seine eigenen Grenzen kennt – und hilft damit dem Unternehmen.

bitten

Erfolgreich bitten im Job: Klar, höflich und mit Wertschätzung formulieren.

Foto: PantherMedia / HayDmitriy

Joe Cocker hat in dem Song „With a little help from my friends“ ausdrucksstark besungen, wie wichtig es für uns Menschen ist, Unterstützung zu erfahren. In einem guten privaten Umfeld, unter Freunden und Freundinnen, in intakten Partnerschaften und Familien gilt es als selbstverständlich, einander zu helfen, wenn man allein nicht weiterkommt. Im beruflichen Kontext sieht das etwas anders aus. Worin der zentrale Unterschied liegt, beschreibt der Wirtschaftspsychologe Moritz Keil, Gründer des Psychologischen Instituts für Wissentransfer (PIWIT) und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens FourFates: „Im Privaten können wir auf eine über Jahre entstandene gemeinsame Ebene zurückgreifen, auf gewachsene Verhältnisse. Auf dieser Basis ist vieles möglich, zum Beispiel, dass der Enkel das Familienoberhaupt, die Großmutter, direkt um einen Gefallen bittet. Im Beruf dagegen ist eine Bitte qua Rolle über die eigene Aufgabe und Position legitimiert. Da wäre es zum Beispiel verpönt, wenn ein Praktikant ein Vorstandsmitglied darum bittet, ihm eine Excel-Tabelle zu erklären“.

Richtig bitten in der Unternehmenshierarchie

Das Beispiel Praktikant-bittet-Vorstand zeigt, wie wichtig es ist, Positionen und Rollen zu verstehen, wenn man erfolgreich um Unterstützung bitten möchte. Auszubildende wenden sich bei fachlichen Fragen an Mitarbeitende, die in der jeweiligen Etappe für sie zuständig sind, bei grundsätzlichen Fragen an die Ausbildungsleitung. Dass Azubis Anleitung, Rat und Unterstützung brauchen, ist keine Frage – es ist ja ihre Rolle, zu lernen. Die Bitte um Unterstützung „von unten nach oben“ in der Hierarchie ist in diesem Fall gewollt. Doch wie sieht es mit einer Bitte auf gleicher hierarchischer Ebene im Team oder „von oben nach unten“ aus?

Im Team um Unterstützung bitten

In einer Unternehmenskultur, die auf Teamarbeit und Kooperation setzt, ist gegenseitige Unterstützung unverzichtbar.

Sie bringt Vorteile für die Beteiligten und das Unternehmen, erklärt Experte Moritz Keil: „Wenn ich im Team jemanden um Hilfe bitte, bedeutet das, diese Person als Ressource anzuerkennen, ihre Expertise zu sehen, die Person wertzuschätzen. Das ist für uns beide positiv. Das Unternehmen profitiert auch, unter anderem, weil so zusätzliche Kosten vermieden werden. Die Alternative wäre ja, dass ich entweder selbst etliche Arbeitsstunden mit dem Versuch verbringe, meine Wissenlücke zu schließen oder dass ich vielleicht einen Fehler mache“.

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Als Führungskraft um Unterstützung bitten

Nein, Führungskräfte müssen nicht alles wissen und können. Die Bitte um Unterstützung „von oben nach unten“ könnte künftig noch wichtiger werden – angesichts des rasant wachsenden Fachwissens im Bereich der Digitalisierung, digitaler Medien und Artificial Intelligence.

Wirtschaftspsychologe Keil nennt ein Beispiel aus seiner Beratungspraxis: „Ein international erfolgreiches Anlagenbauunternehmen in der Rohstoffaufbereitung benötigte Social Media-Expertise, sah diese zunächst nicht im eigenen Haus und fand sie bei den eigenen, medienaffin aufgewachsenen Auszubildenden, die kurzerhand um Unterstützung gebeten wurden“. Was wie eine Notlösung ausgesehen haben mag, hat sich ideale Lösung erwiesen. Die Bitte um Unterstützung „von oben nach unten“ ist für Keil „eine gegebene Aufgabe von Führungskräften. In einem Team gibt es bestimmte Ressourcen, Expertise, Wissensbestände, Persönlichkeitseigenschaften, Intelligenzen und so weiter, und wenn ich mir vergebe, auf diese zurückzugreifen, bin ich eine schlechte Führungskraft“.

Wie formuliere ich eine Bitte?

Moritz Keil weiß, dass eine Bitte um Unterstützung die größten Aussichten auf Erfolg hat, wenn die folgenden Punkte beachtet werden:

  • Die Person oder der Personenkreis, die um Hilfe gebeten wird, konkret benennen. Also nicht „Kann mir mal jemand…“, sondern z.B. „Christoph, könntest du mir…“
  • So präzise wie möglich fragen, die klassischen W-Fragen nutzen: Wer hilft mir, wobei, bis wann, warum.
  • Der angesprochenen Person gegenüber meine Wertschätzung für ihre Expertise ausdrücken.
  • Ihr erklären, warum ich sie anspreche, was genau ich von ihr möchte, damit sie entscheiden kann, ob ihr notwendiges Investment an Zeit und Arbeitskraft realistisch ist und ihren Werten entspricht.
  • Keine Interpretationsspielräume lassen.

Der Benjamin Franklin-Effekt – warum Helfen verbindet

Die spontane Unterstützung eines zuvor unsympathischen Teammitglieds, das einen mit einer Bitte überrumpelt hat, kann dazu führen, dass man diese Person plötzlich sympathisch findet. Das liegt am Benjamin Franklin-Effekt, erklärt der Experte Moritz Keil: „Es geht um die so genannte kognitive Dissonanz, einen Spannungszustand, der im Gehirn entsteht, wenn mein Verhalten nicht zu meinen Gedanken passt. Unser Gehirn ist relativ faul. Als Auflösung der Spannung entsteht etwa folgende Gedankenkette: Ich mag die Person nicht, ich habe ihr aber geholfen, also muss ich sie doch wohl mögen“. Die neue, verbindende Wahrnehmung hält sich allerdings nur, wenn weitere positive gemeinsame Erfahrungen hinzukommen.

Unterstützungskultur im Unternehmen stärken

Vor allem in Unternehmen, die bewusst auf Teamarbeit setzen, gehört die gegenseitige Hilfe zum Joballtag – etwa wenn es darum geht, schnell noch eine Präsentation zu erstellen. Wer mithilft, wird kaum erwarten, beim wöchentlichen Jour Fixe namentlich lobend erwähnt zu werden. Ein Dankeschön im Gespräch zu zweit oder beim Mittagessen in der Kantine ist aber angemessen. Der Wirtschaftspsychologe Moritz Keil rät Führungskräften, nicht jede kleine Tat in großer Runde hervorzuheben: „Das nutzt sich schnell ab und gehört eher ins Mitarbeitergespräch“. Anders sieht es aus, wenn es um eine bedeutende Unterstützung geht, „die aus einer Einzelaufgabe ein quasi-kollaboratives Projekt macht“, betont Keil: „Sowohl diejenigen, die um Hilfe gebeten hatten, als auch Führungskräfte sollten das von Anfang an kommunizieren. Das verbindet nicht nur die Beteiligten, sondern alle anderen sehen das auch“. Und sie nehmen es, selbst wenn die Kooperation nicht problemlos verlaufen ist, in der Regel als Vorbild für eigenes künftiges Verhalten wahr.

So bitte nicht – absolute Nogos…

… die mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Ablehnung (der Bitte, schlimmstenfalls auch der bittenden Person) führen:

  • Aus Bequemlichkeit/ Faulheit um Hilfe bitten
  • Den Aufwand kleinreden
  • Risiken der Unterstützung verschweigen
  • Fordern: „Das kann ich ja wohl von Ihnen als Kollegin ja wohl erwarten“.
  • Jammern: „Wie soll ich das bloß alleine schaffen, das ist viel zu viel für mich“.
  • Moralischen Druck aufbauen: „Sie müssen mir helfen, meine gesamte Familie ist schwer erkrankt, der ÖPNV streikt, die Waschmaschine auch, ich bin total am Ende“.
  • Ein „Nein“ nicht akzeptieren, wiederholt bitten/ betteln.

Ein Beitrag von:

  • Barbara Willms

    Barbara Willms

    Barbara Willms ist diplomierte Volkswirtin soz-.wiss. und hat als freie Autorin im In- und Ausland in den Bereichen Print, Hörfunk, TV und Online gearbeitet. Sie schreibt über Immobilien-, Versicherungs- und Verbraucherthemen sowie über berufsbezogene Themen mit psychologischem Hintergrund. Daneben arbeitet Barbara Willms als PR-Beraterin (blackdog-media.de), als Kabarettistin (frauwillms.de) und bildende Künstlerin (gunhillpictures.de).

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