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Supply Chain Trends 02.01.2024, 12:00 Uhr

So werden sich die Lieferketten in 2024 verändern

Lieferketten werden im Jahr 2024 umgestaltet, stärker fragmentiert und von mobilen Kommunikations- und Kollaborationstools begleitet werden, prognostizieren die Expert*innen von Zebra Technologies.

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Da die Abwicklung des Onlinehandels von stationären Lagerhäusern, Geschäften und - bei einigen Direct-to-Consumer-Modellen - sogar von Produktionsstätten aus erfolgt, wird der Versand für alle Beteiligten der Lieferkette immer komplexer. PantherMedia / Kesu01

Die Abwicklung des Onlinehandels wird immer vielseitiger und erfolgt heute aus stationären Geschäften, aus Lagerhäusern und – bei einigen Direct-to-Consumer-Modellen – sogar von Produktionsstätten aus. Die Konsequenz daraus: Versand und Bestellabwicklung werden für alle an der Lieferkette Beteiligten immer komplexer. Dabei sollten sowohl der Online-Kauf mit der Abholung im Geschäft (BOPIS) als auch der Online-Kauf mit möglicher Rückgabe im Geschäft (BORIS) und ebenso die direkte Abwicklung und Rückgabe besser unterstützt werden. Zwangsläufig werden dadurch jedoch nach der Einschätzung der Zebra-Expert*innen die Investitionen in physische Automatisierungslösungen, in neue Vermarktungswege, Produktprofile und Verpackungsebenen steigen.

Neues Joint Venture bündelt Logistikkompetenz

Auf die Neugestaltung der Supply Chain werden sich so insbesondere drei Faktoren auswirken: Die Kosten, die Kundenerwartungen und die Bestände in stationären Geschäften.

Den Service bezüglich des Sortiments und der Durchlaufzeiten werden vor allem die Kundenerwartungen bestimmen. Zusätzlich werden Prioritäten die Kostenentwicklung dominieren. Höhere Kraftstoffkosten beispielsweise führen zu einem Anstieg der Transportkosten auf der Straße und steigende Kapitalkosten führen zu einer zurückhaltenden Bevorratung von mehr als einem Mindest-Sicherheitsbestand. Und auch wird die Frage, wie sich denn der Bestand in den Ladengeschäften nutzen lässt, Bestandteil der Lieferkettenlösung für den Einzelhandel sein. Aus dieser Ungewissheit heraus werden zunehmend sich mehr Unternehmen veranlasst sehen, eine mögliche Partnerschaft mit Drittanbietern einzugehen.

Brennstoffzelle wird zur Schlüsseltechnologie

Lieferketten: Die Fragmentierung wird 2024 zunehmen.

Die Anzahl der Lieferkettenknoten steigt, je stärker fragmentiert und komplexer die Lieferketten werden, sagen die Expert*innen von Zebra. Dabei verfügt jeder dieser Knotenpunkte über eigenen Daten in den bestehenden Systemen. Die Entschlüsselung dieser lokalen Daten und der Zugriff darauf für eine End-to-End-Ansicht wirkt sich auf die Transparenz der Warenströme – von der Herstellung bis zum Endverbraucher – aus. In diesem Zusammenhang wird die Schließung von Transparenzlücken immer wichtiger, oder sogar unumgänglich. Sich ändernde Beschaffungs- und Einkaufsmuster werden im Jahr 2024 neue Inbound-Netzwerke und -Routen erfordern. Das Nearshoring der Produktion wird sich auf die Warenströme auswirken.

Effizienzsteigerung und Raumgewinn im Bestand

Unternehmen der Lieferkette führen mobile Kommunikations- und Kollaborationstools ein

Viele Entscheidungsträger gehen davon aus, dass mobile Kommunikations- und Kollaborationstools auch die Konformität sowie die Gesamtproduktivität der Arbeitsabläufe steigern. Allerdings genügt dies allein nicht. Stattdessen fehlen zu viele Puzzleteile, weshalb die Reaktionen auf Störfälle viel zu langsam sind. Schnelleres Arbeiten geht Hand in Hand mit präziserem Arbeiten.

Packpolstermaschine spart Geld und schont die Umwelt

Fehler, überbeanspruchte oder nicht verfügbare Anlagen und insbesondere Arbeitsprobleme sind ein großes Problem in einer Zeit, in der die Kunden zunehmend Schnelligkeit verlangen. Dabei sind Sensoren und Technologie – sowohl in der Infrastruktur der Distributionszentren als auch in den Händen der Mitarbeiter – entscheidend.

Eine besondere Rolle bei der Datenerfassung in Umgebungen mit begrenzter Personalverfügbarkeit werden feste Infrastrukturen und Sensoren spielen. Dazu zählen intelligente Kameras und Bildverarbeitung, fest installierte industrielle Scanner sowie RFID, die dann ihren Weg in integrierte Lieferketten finden werden. Denn, so die Kernthese der Zebra-Expert*innen: Im Jahr 2024 werden von Einzelhändlern, Herstellern, Regulierungsbehörden oder Verbrauchern neue Anforderungen an die Transparenz gestellt werden.

Von RMW