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LogiMAT 2024 28.03.2024, 12:00 Uhr

„Beste Produkte“ sorgen für mehr Effizienz in der Intralogistik

Gleich drei zukunftsweisende Entwicklungen wurden während der diesjährigen LogiMAT mit dem Preis „Beste Produkte“ ausgezeichnet.

Auch in diesem Jahr wurden während der Fachmesse LogiMAT wieder Preise für "Beste Produkte" verliehen. Foto: Euroexpo

Auch in diesem Jahr wurden während der Fachmesse LogiMAT wieder Preise für "Beste Produkte" verliehen.

Foto: Euroexpo

Aus mehr als 120 Bewerbungen musste die Jury die drei diesjährigen Träger des Preises „Bestes Produkt“, der jährlich während der Fachmesse LogiMAT verliehen wird, auswählen. Ihre Entscheidung fiel auf einen Pickroboter, der Bestellungen bereits in den Lagergängen kommissioniert, eine Verpackungsmaschine, die für die zu versendenden Waren passgenaue Kartonagen oder Umschläge produziert, sowie eine KI-Sprachsteuerung für Warehouse-Management-Systeme (WMS).

Fachmesse setzt Impulse für die globale Logistikbranche

„Bestes Produkt“: Open AI-Sprachsteuerung

Diese bidirektionale Open AI-Sprachsteuerung (LEApedia) der Logistics Reply GmbH erhielt den Preis in der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“. Dabei reagiert der intelligente Chatbot auf Befehle und Fragen in natürlicher Sprache. Dafür ist die Anwendung als Modul LEApedia in die Cloud-native SaaS-WMS-Lösung LEA ReplyTM integriert. Ein großer Vorteil der Lösung: Anwender*innen können über die intelligente Suchfunktion mit natürlicher Spracheingabe zum Beispiel nach Prozessbeschreibungen oder aber nach Begrifflichkeiten suchen, um sich so schneller und besser im System zurechtzufinden. Dieses Modul lässt sich nach Angaben des Herstellers in sehr kurzer Zeit integrieren und sogar bei laufendem Betrieb auf die jeweiligen Kundenanforderungen und Softwareumgebungen spezifisch zuschneiden. Zudem erhalten Mitarbeitende durch den intelligenten Chatbot LEApedia die Möglichkeit, unmittelbar Antworten auf Fragen zu Fachterminologien, Prozessen, Systemkonfigurationen oder andere Fragen zu erhalten. Die manuelle Suche entfällt dadurch – die dafür notwendige Zeit wird eingespart und die erforderlichen Informationen werden unverzüglich angezeigt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die konsistenten und sehr präzisen Ergebnisse reduzieren potenzielle menschengemachte Fehler spürbar. Doch damit noch nicht genug: Das Programm erkennt nicht nur die Eingabefragen in natürlicher Sprache – es antwortet den Nutzern auch in natürlicher Sprache, ohne das oft befürchtete Fachchinesisch. Auf diese Weise ist es für jeden Benutzer und jede Benutzerin verständlich – unabhängig von deren Qualifikation. Das Ergebnis sind effiziente Arbeitsabläufe und eine deutliche Zeiteinsparung. Zudem reduziert sich durch die Benutzerautonomie der Bedarf an Umschulungen oder Supportanfragen.

Digitale Zwillinge optimieren den Sortierprozess

„Bestes Produkt“: Fulfillment-Roboter der nächsten Generation

Das slowakische Unternehmen Brightpick / Photoneo s.r.o. erhielt den begehrten Preis „Bestes Produkt“ in der Kategorie „Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik“ für ihren Brightpick Autopicker. Dieser weltweit erste autonome mobile Kommissionierroboter für die Auftragsabwicklung kann Aufträge direkt in den Lagergängen kommissionieren und konsolidieren. Seine Einsatzgebiete sind weit gefächert und reichen von gekühlten oder ungekühlten Lebensmitteln bis hin zu medizinischen Geräten, Arzneimitteln, Kosmetika, verpackten Waren, Kleidung in Polybeuteln , Elektronik und viele Produktkategorien mehr. Für diese Aufgaben ist der Autopicker mit zwei Behälterplätzen ausgestattet. Er kann Lagerbehälter aus dem Regal entnehmen, daraus einzelne Artikel entnehmen und diese in einen benachbarten Auftragsbehälter platzieren. Diesen Vorgang wiederholt er so oft während er sich durch das Lager bewegt, bis dass der Auftrag vollständig kommissioniert wurde. Zentrale Kommissionierstationen muss der Autopicker – im Gegensatz zu anderen Fulfillment-Robotern – erst dann anfahren, wenn die Kommissionierung des Auftrags abgeschlossen ist. Dies führt zu einer deutlich schnelleren Kommissionierung und zu einem deutlich gesteigerten Durchsatz, sagt der Hersteller. Zudem kann der AMR eingesetzt werden für Pufferung und Versand, für dynamisches Slotting, zur Bestandsauffüllung, zur Palettenkommissionierung oder aber für schwere oder schwer zu kommissionierende Artikel der Ware-zur-Person-Kommissionierung. Da der Roboter mit Standardregalen und -behältern arbeitet, ist die Intergration in jede Lagerumgebung besonders einfach. Dies gilt auch für bereits bestehende Abläufe und für Zwischengeschosse. Wie der Hersteller Brightpick ankündigt, ist der AMR innerhalb von wenigen Wochen einsatzbereit, reduziert die Kommissionierarbeit um 98 % und halbiert die Logistikkosten in diesem Bereich. Zudem garantiere der Einsatz des Roboters eine 100 %tige Kommissionierzuverlässigkeit im Lager.

Versandkartons auf Maß geschneidert

„Bestes Produkt“: Umverpackungen auf Maß gefertigt

In der Kategorie „Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung“ wurde CMC Packaging Automation S.p.A aus Italien für ihre Maschine CMC CartonWrap DUO ausgezeichnet. Diese Maschine stellt sowohl formatgerechte Kartons als auch Umschläge entsprechend den Abmaßen der zu verpackenden Artikeln im selben Arbeitsablauf her. Der Vorteil: reduziertes Verpackungsvolumen, Abfallreduktion und Senkung der CO2-Emissionen beim späteren Transport der Waren. Zudem wird der Verbrauch von Wellpappe in Vergleich zu herkömmlichen Verpackungstechnologien um bis zu 50 % reduziert und der Einsatz von Klebstoff um bis zu 70 %.

Zu Beginn des Prozesses steht ein Scannprozess, mit dem die Dimensionen der zu verpackenden Ware genau ermittelt werden. Auf Basis der so ermittelten Daten entwirft und erstellt die Maschine aus einer Endlosrolle Wellpappe entweder eine Schachtel oder – für dünnere Waren – einen passgenauen Umschlag. Um die gewünschte Form zu erhalten, wird die Pappe automatisch geschnitten, gefaltet und anschließend versiegelt. Ist die Verpackung fertigt, wird der Artikel automatisch darin positioniert. Für den passgenauen Sitz, mit dem Bewegungen und eventuelle Beschädigungen während des Transports minimiert werden, ist ebenfalls die Maschine verantwortlich. Anschließend wird Klebstoff aufgetragen und die Verpackungslaschen befestigt. Am Ende des Prozesses steht eine vollständig verschlossene und sorgfältig versiegelte Verpackung.

Von RMW