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VDMA-Studie „Future Skills“ 02.05.2022, 14:54 Uhr

Digitale Transformation: Neue Kompetenzen gefragt!

Die digitale Transformation erfordert neue Fähigkeiten bei Fachkräften. Eine Studie zur Identifizierung dieser „Skills“, orientiert sich am Produktlebenszyklus.

Der Fachkräftemangel erhöht die Herausforderung durch die digitale Transformation für viele Unternehmen (Symbolbild). Foto: PantherMedia/Andelov13

Der Fachkräftemangel erhöht die Herausforderung durch die digitale Transformation für viele Unternehmen (Symbolbild).

Foto: PantherMedia/Andelov13

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland befindet sich mitten in der digitalen Transformation. Neue Techniken verändern die Prozesse in den Unternehmen und definieren die Wertschöpfungsketten neu. Darauf müssen die Unternehmen in den kommenden Jahren mit umfangreichen Maßnahmen reagieren, wobei interdisziplinäres Arbeiten, Agilität und Veränderungsbereitschaft eine besonders wichtige Rolle spielen. Eine genauere Analyse dieser zukunftsweisenden Veränderungen zeigt die Studie „Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau“ des VDMA, die in Zusammenarbeit mit dem Kienbaum Institut@ISM an der Wirtschaftshochschule International School of Management (ISM), dem hauseigenen Forschungsinstitut der Personal- und Managementberatung Kienbaum, unter 148 Fach- und Führungskräften aus der Branche erhoben wurde.

„Digitale Transformation heißt nicht nur technologische Veränderung. Sie verlangt vor allem neue Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Future Skills entscheiden zukünftig über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA zur Veröffentlichung des neuen Papers.

Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA: „Digitale Transformation heißt nicht nur technologische Veränderung. Sie verlangt vor allem neue Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Foto: VDMA

Walter Jochmann, Managing Director bei Kienbaum Consultants international ergänzt: „Ein zukunftsorientiertes Kompetenzmanagement ist auch für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus eine der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahren. Dieses kann allerdings nur gelingen, wenn die Unternehmen sowohl ihr Kompetenzmanagement als auch ihr Lernangebot an der Unternehmensstrategie ausrichten“. Ausgangspunkt und neu in der Studie sei dabei die Betrachtung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen für die einzelnen Phasen im Produktlebenszyklus, der typisch für die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sei.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

- 90 % der befragten Unternehmen befinden sich in Veränderungsprozessen. Diese sind vor allem technologischer, organisationaler oder/und prozessualer Natur. Über Veränderungen der Unternehmenskultur berichten nur 17 % der befragten Unternehmen.

- Die Mehrheit der Unternehmen ist sich bewusst, wie wichtig Zukunftskompetenzen für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. Knapp jedes zweite Unternehmen arbeitet derzeit an der Definition dieser Kompetenzen. Jedes zehnte Unternehmen hat diese bereits in Form eines Kompetenzmodells definiert.

- Zukunftskompetenzen sind rar: vier von fünf Unternehmen sehen sich – auch aufgrund des Fachkräftemangels – mit einem „Skill-Gap“ konfrontiert. Sie geben an, in den nächsten 5 bis 10 Jahren die benötigten Zukunftskompetenzen aufbauen zu müssen.

– Die größten Entwicklungspotenziale sehen die Unternehmen beispielsweise in interdisziplinärem Arbeiten, Agilität und Veränderungsbereitschaft.

– Mehr als 40 % der Unternehmen benennen Systemingenieur/innen, Technische Produktmanager/innen und I.4.0-Servicetechniker/innen als die drei wichtigsten Job-Profile.

– Um die notwendigen Kompetenzen sicherzustellen, setzen rund 80 % der Unternehmen dabei auf das Recruiting neuer Fachkräfte mit den entsprechenden Kompetenzen.

– Weiterbildung wird als genauso wichtig eingestuft. 80 % der Unternehmen bilden ihre Fachkräfte fort (Upskilling). Auch Umschulung (Reskilling) wird von 56 % der Unternehmen eingesetzt, um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu qualifizieren.

– Führung heißt für die Mehrheit der Unternehmen vor allem die Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Virtuelle Führung sowie die Entwicklung von Digitalstrategien und digitalen Geschäftsmodellen sind weitere wichtige Führungsaufgaben.

Handreichung für Personalverantwortliche

Um die Personalverantwortlichen in den Mitgliedsunternehmen des VDMA in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, haben VDMA und Kienbaum Institut @ ISM auf Basis der Studienergebnisse eine Handreichung entwickelt. Diese beinhaltet – neben Erläuterungen für ein zukunftsorientiertes Kompetenzmanagement – eine Kompetenzbox und beispielhaft für einzelne Jobbeschreibungen abgeleitete Kompetenzprofile.

Die gemeinsame Studie „Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau“ von VDMA und Kienbaum steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Foto: VDMA

Der Studienbericht „Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau“ steht ab sofort kostenfrei zum Download bereit unter: VDMA-Kienbaum Studie

Für Mitglieder des VDMA wurde aus dem Studienbericht exklusiv eine Handreichung entwickelt, die die Personalverantwortlichen in den Unternehmen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen soll. Diese ist für Mitglieder unter Handreichung exklusiv abrufbar.

Von VDMA/Udo Schnell