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ASE: Advanced Systems Engineering 24.05.2023, 10:33 Uhr

Acatech-Impuls: Engineering neu denken und gestalten

Wie können immer komplexere, technische Systeme in Deutschland entwickelt werden? Antworten gibt der neue Acatech-Impuls zu Advanced Systems Engineering.

Engineering neu denken und gestalten - Herausforderungen, Anwendungsszenarien und das neue Leitbild Advanced Systems Engineering. Foto: Acatech

Engineering neu denken und gestalten - Herausforderungen, Anwendungsszenarien und das neue Leitbild Advanced Systems Engineering.

Foto: Acatech

Weil Innovation niemals stillsteht, müssen technische Systeme immer wieder ganz neu gedacht und entwickelt werden – dies erfordert neue Denkweisen und Herangehensweisen. Digitalisierung und neue Techniken sind Triebfedern dieser Veränderungen. Dies stellt Entwicklerinnen und Entwickler vor neue Herausforderungen, weil Personen aus verschiedensten Fachdisziplinen zusammenarbeiten müssen. In diesem Innovationsprozess kommunizieren und kooperieren alle involvierten Fachleute und Unternehmenspartner miteinander, sodass das entstehende Produkt oder die Dienstleistung so früh wie möglich erprobt, genutzt und weiterentwickelt werden kann. Die neue übergreifende Herangehensweise spiegelt sich auch in den Organisations- und Arbeitskulturen sowie (KI-basierten) IT-Werkzeugen wider. Diese umfassende neue Methodik, bei der jedes Rad ins nächste greift, wird als „Advanced Systems Engineering“ (ASE) bezeichnet. 

Szenarien verdeutlichen technische und gesellschaftliche Fragestellungen

Der aktuell veröffentlichte Acatech-Impuls veranschaulicht, was ASE ist und wo dabei die Herausforderungen im Engineering liegen. Anwendungsszenarien verdeutlichen die technischen und gesellschaftlichen Fragestellungen, die durch ASE beantwortet werden können. Handlungsoptionen zeigen auf, wie zum Beispiel Unternehmen ihre Strategiekompetenz stärken, welche politischen Maßnahmen ergriffen werden können und was die Wissenschaft leisten kann, um ASE in Deutschland zu realisieren.

Acatech-Präsident Jan Wörner: „Die Bewältigung der großen transformatorischen Herausforderungen, wie beispielsweise Digitalisierung, nachhaltige Entwicklung, Mobilität und Energieversorgung, erfordert Spitzen-Engineering. Mit Advanced Systems Engineering bleibt Deutschland auch zukünftig wettbewerbsfähig.“

Foto: ESA

Autonome Autos, die den Straßenverkehr und Fußgänger im Blick haben müssen, oder Stromsysteme, in denen sich Tausende von Solaranlagen, Windrädern und Elektroautos miteinander abstimmen – die technische Welt, die uns umgibt, wird immer komplexer und vernetzter. Möglich wird das durch immer leistungsfähigere mechanische Komponenten, Mikroprozessoren und intelligente Software, die über das Internet untereinander und mit Steuerzentralen verbunden sind.

„Wir können nicht mit den Methoden des 20. Jahrhunderts die Herausforderungen in der Produktentstehung des 21. Jahrhunderts angehen. Advanced Systems Engineering ist ein Kern der zukünftigen Praxis für erfolgreiches Engineering“, sagt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Albert Albers, Albert Albers, Sprecher des Acatech Themennetzwerks Produktentwicklung und Produktion.

Foto: KIT/Magali Hauser

Für die Entwicklung dieser komplexen Systeme werden künftig immer mehr Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten. Dafür braucht es eine neue gemeinsame „technische Sprache“, die alle Disziplinen miteinander verbindet und so die Entwicklung neuer Techniken erleichtert und beschleunigt. ASE hat zum Ziel, eine solche gemeinsame Sprache zu entwickeln und damit maßgeblich die Verlässlichkeit der Systeme in der Zukunft zu sichern. Damit stellt ASE auch die Weichen für nachhaltige Wertschöpfung, Beschäftigung, Wohlfahrt und Wohlstand in Deutschland.

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Von Acatech/Udo Schnell