Mehr Sicherheit für den Digitalen Zwilling
Standard der Verwaltungsschale erhält Security-Spezifikation – die Industrial Digital Twin Association veröffentlicht ASS-Specification Bundle mit Fokus auf Security

IDTA veröffentlicht neues AAS Specification Bundle – mit Fokus auf Security (Symbolbild).
Foto: smarterpix/Melpomene
Die Industrial Digital Twin Association (IDTA) hat ein neues Bundle der AAS Specifications, dem Informationsmodell der Verwaltungsschale (englisch: Asset Administration Shell – AAS) veröffentlicht. Dieses Informationsmodell bildet, so IDTA, die Grundlage für den standardisierten Digitalen Zwilling in der Industrie. In fünf Teilen beschreibt die Spezifikation, wie Unternehmen Informationen in der Verwaltungsschale aufbereiten und strukturieren können.
Wie IDTA ausführt, ist die bedeutendste Neuerung der neu herausgegebene Teil der Spezifikation „Part 4: Security“. Mit dieser neuen Komponente werde erstmals ein umfassendes Access Control Model eingeführt, das ein gezieltes, feingranulares Steuern von Zugriffsrechten auf Verwaltungsschalen ermögliche. Für die operative Anwendung bedeute es, dass Anbieter Digitaler Zwillinge nun differenzierte Sichtbarkeiten und Zugriffsrechte, zum Beispiel für einzelne Nutzer, Gruppen oder Organisationen, definieren können. Das neue Bundle ist einsatzbereit und ab sofort verfügbar, heißt es weiter.

Zugriffsregel für öffentlich zugängliche Submodelle, namentlich Nameplate und Technical Data.
Foto: IDTA
Mit „Part 4: Security“ erhalte die Verwaltungsschale das lang erwartete Update: ein umfassendes, standardisiertes Access Control Model. Dieses ermögliche ein detailgenaues Steuern von Zugriffsrechten auf sämtliche Bestandteile der Verwaltungsschale, von einzelnen Properties bis hin zu kompletten Submodellen. Die neue Spezifikation erlaube eine präzise, transparente und sichere Freigabe von Informationen. Globale Sichtbarkeit, Einschränkungen auf bestimmte User oder Usergruppen, Freigabe ausschließlich ausgewählter Attribute und vieles mehr seien möglich. Darüber hinaus unterstütze sie Access Rules sowohl auf Registry- als auch Repository-Ebene und sorge dafür, dass sensible Daten verlässlich geschützt bleiben. Damit ist „Part 4: Security“ ein zentraler Meilenstein für den vertrauensvollen und skalierbaren Datenaustausch in industriellen Ökosystemen, führt IDTA aus.
„Mit dem neuen Access Control Model schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass Unternehmen sicher und differenziert entscheiden können, wer welche Daten sehen oder nutzen darf.“
„Die neue Security-Spezifikation für die Verwaltungsschale markiert einen entscheidenden Fortschritt auf dem Weg zur industrietauglichen Umsetzung von Digitalen Zwillingen. Mit dem neuen Access Control Model schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass Unternehmen sicher und differenziert entscheiden können, wer welche Daten sehen oder nutzen darf – und das entlang eines international anschlussfähigen Standards. Diese Steuerbarkeit ist essenziell, damit Digitale Zwillinge nicht isoliert bleiben und zu einem funktionierenden Bestandteil vernetzter Industrieprozesse werden“, sagt Christian Mosch, Geschäftsführer der IDTA.
Außer inhaltlichen Erweiterungen bringe das neue Release auch Verbesserungen in der Nutzbarkeit. Erstmals stehen alle Spezifikationsteile als versionierte und durchsuchbare HTML-Dokumentation zur Verfügung. Die Übersicht zum Release inklusive aller Spezifikationsteile als PDF-Dokument und als HTML-Version sind auf der Webseite der IDTA verfügbar.